Schäfer-Schock und Abstiegskampf: Arnolds Appell an die VfL-Fans

Schäfer-Schock und Abstiegskampf: Arnolds Appell an die VfL-Fans

Zweimal überlebte Maximilian Arnold mit dem VfL Wolfsburg schon Relegationsspiele, ein drittes Mal will der Kapitän vermeiden. Dabei setzt er auch auf die eigenen Fans.

Er muss vorangehen: Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold.

Er muss vorangehen: Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold.

IMAGO/Jan Huebner

Die Relegationsjahre haben bei ihm Spuren hinterlassen. 2017 (gegen Eintracht Braunschweig) und 2018 (gegen Holstein Kiel) musste der VfL Wolfsburg nach katastrophalen Spielzeiten nachsitzen und rettete sich erst gegen die Zweiligadritten. Spiele, die Maximilian Arnold eigentlich nie wieder erleben möchte. Kleinere Krisen konnten ihm im Anschluss nicht viel anhaben. “Im Vergleich zu den Relegationsspielen gegen Braunschweig ist alles andere Pillepalle”, sagte er 2021 im kicker-Interview. “Sie glauben gar nicht, wie froh ich jedes Jahr bin, wenn wir die 40-Punkte-Marke erreicht haben.” Davon ist der VfL fünf Spieltage vor Saisonende noch meilenweit entfernt: 28 Zähler sind’s, Wolfsburg schwebt mal wieder in Abstiegsgefahr.

Und Kapitän Arnold weiß, was nun los ist. Im Umfeld, in der Kabine, in den Köpfen der Fußballer. “Es beschäftigt einen”, sagt der 29-Jährige, “aber nicht so, dass ich nachts nicht schlafen kann. Ich glaube, das ist der richtige Weg, damit umzugehen.” Aus Erfahrung entspannter, dennoch ist Arnold der Ernst der Lage bewusst. “Ich habe keine Angst”, betont er, “aber Respekt vor der Situation.” Die sich am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei einem Sieg etwas entspannen kann, sich im Falle einer Niederlage aber auch dramatisch zuspitzen würde.

“Ich bitte darum, dass der Verein im Vordergrund steht”

Es geht für den VfL um alles, deswegen appelliert Arnold, der intern bemüht ist, die Stimmung positiv zu beeinflussen (“In der Kabine versuche selbst ich, mal positiv zu sein…”), auch an die Fans, um sie im Überlebenskampf mit ins Boot zu holen. “Wir müssen zusammenstehen, noch enger zusammenrücken, als Verein, als Stadt. Dann sind wir nur schwer zu schlagen. Ich bitte darum, dass der Verein im Vordergrund steht. Wir brauchen jeden Einzelnen im Stadion, müssen alle an einem Strang ziehen. ”

Aufgeben ist keine Option.

VfL-Kapitän Maximilian Arnold

An einem Strang, an dem Ex-Geschäftsführer Marcel Schäfer seit einer Woche nicht mehr zieht. Der Manager wurde freigestellt, Arnold verlor mit ihm eine wichtige Bezugsperson. “Ich kenne ihn am längsten”, sagt der Routinier über den früheren Teamkollegen, den er einst als Rekordfeldspieler des VfL ablöste. Das Aus des Chefs und Kumpels erwischte Arnold kalt. “Eigentlich sollte mich nichts mehr schocken”, sagt er, “aber das habe ich nicht erwartet.” Viel mehr möchte er dazu nicht sagen. “Zu gegebener Zeit wird sich hoffentlich noch mal alles erklären lassen.” Erst einmal zählt nur Bochum. “Aufgeben”, sagt Arnold, “ist keine Option.”

Thomas Hiete