Halbfinale bringt BVB weiteren Millionen-Regen

Halbfinale bringt BVB weiteren Millionen-Regen

Mit dem Einzug ins Halbfinale steigert Borussia Dortmund seine diesjährigen Champions-League-Einnahmen weiter. Die 100-Millionen-Euro-Schallmauer dürfte bereits durchbrochen sein.

Wie weit geht die Champions-League-Reise des BVB noch?

Wie weit geht die Champions-League-Reise des BVB noch?

IMAGO/Kirchner-Media

Als Spieler und Fans von Borussia Dortmund am Dienstagabend im Signal-Iduna-Park dein Einzug ins Champions-League-Halbfinale feierten, werden sie wohl kaum einen Gedanken daran verschwendet haben, was dieser finanziell bedeutet. Ob es Sebastian Kehl und Hans-Joachim Watzke anders ging?

Mit dem mitreißenden 4:2-Sieg gegen Atletico Madrid haben die BVB-Profis ihrem Sportdirektor und dem scheidenden Klubboss nämlich weitere Einnahmen beschert, die diese vor der Saison gewiss nicht eingeplant hatten. Schon jetzt ist der Dortmunder Champions-League-Höhenflug rund 100 Millionen Euro wert.

Fix sind bereits 85,89 Millionen Euro, doch das ist noch nicht alles

Auf vier Säulen beruhen in dieser Saison letztmals die Gelder, die die UEFA an die Champions-League-Teilnehmer ausschüttet:

Startgeld: Der BVB erhielt wie die anderen 31 Klubs, die es in die Gruppenphase schafften, 15,64 Millionen Euro.

Koeffizienten-Rangliste: Für seinen UEFA-Koeffizienten zu Saisonbeginn, der nach dem Europapokal-Abschneiden in den vorangegangen fünf Jahre berechnet wird, strich Dortmund fixe 27,29 Millionen Euro ein.

Erfolgsabhängige Prämien: Drei Siege und zwei Remis in der Gruppenphase brachten dem BVB insgesamt 10,26 Millionen Euro ein, der Einzug ins Achtelfinale wurde mit 9,6 Millionen Euro belohnt, der ins Viertelfinale mit 10,6 Millionen Euro und der ins Halbfinale mit weiteren 12,5 Millionen Euro. Macht zusammen 42,96 Millionen Euro. Der Sieger der Königsklasse erhält weitere 20 Millionen Euro (und die Teilnahme am UEFA-Supercup), der unterlegene Finalist 15,5 Millionen Euro.

Marktpool: Gemäß dem jeweiligen Wert des nationalen Fernsehmarktes schüttet die UEFA anteilig insgesamt 300,3 Millionen Euro aus. Je relevanter ein TV-Markt ist, desto mehr Geld erhält ein Klub dieses Landes, wobei auch eine Rolle spielt, wie sich dieser für die Champions League qualifiziert hat, wie viele Teams ein Verband stellt und wie weit diese kommen. Was die Dortmunder über den Marktpool einnehmen, wird daher erst am Saisonende feststehen. In der vergangenen Saison hatten sie 13,8 Millionen Euro verdient, obwohl sie bereits im Achtelfinale am FC Chelsea gescheitert waren (1:0/0:2).

2024/25 gibt es noch mehr Geld – das anders verteilt wird

Weil die Gelder aus Startgeld, Koeffizienten-Rangliste und Prämien zusammen bereits 85,89 Millionen Euro ergeben, dürfte der BVB deshalb schon jetzt die 100-Millionen-Euro-Schallmauer durchbrochen haben. Zumal die Einnahmen aus bislang fünf Heimspielen, zu dem im Halbfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain noch ein sechstes kommt, noch gar nicht berücksichtigt sind. Im Vorjahr hatte Champions-League-Sieger Manchester City aus den vier Säulen 134,94 Millionen Euro generiert, der BVB 73,54 Millionen Euro.

In der kommenden Saison, wenn die Champions League sowieso ein völlig neues Gesicht bekommt, wird es noch mehr Geld zu verdienen geben, das aber nur noch aus drei Säulen stammt, weil Koeffizienten-Rangliste und Marktpool zu einer neuen “Wertsäule” zusammengefasst werden. Diese macht dann “nur” noch 35 Prozent der Gesamteinnahmen aus, bislang kamen Koeffizienten-Rangliste und Marktpool zusammen auf 45. Das bedeutet, dass vergangene Erfolge bei der Verteilung der Champions-League-Einnahmen ab 2024/25 etwas weniger relevant sind als bisher. Für die neue Saison in der Königsklasse muss sich der BVB aber erst noch qualifizieren.