Anton: Königsklasse im TV als Anschauungsunterricht

Anton: Königsklasse im TV als Anschauungsunterricht

Die Hinspiele des FC Bayern und des BVB im Champions-League-Viertelfinale hat sich Waldemar Anton in der Vorwoche bereits angeschaut. Heute dürfte Teil 2 folgen. Anschauungsunterricht für Stuttgarts Abwehrchef, der mit dem VfB in der Liga sogar die Vizemeisterschaft ins Visier nimmt.

Will den FC Bayern von Platz zwei verdrängen: Waldemar Anton.

Will den FC Bayern von Platz zwei verdrängen: Waldemar Anton.

IMAGO/Jan Huebner

Er ist nicht der Erste, nicht der Einzige und wird schon gar nicht der Letzte bleiben, dem beim Ertönen der Champions-League-Hymne vor jedem Spiel der Königsklasse einen Schauder über den Rücken jagt. Auch in der Vorwoche, als sich Anton vor dem TV die Partien des deutschen Rekordmeisters in London gegen Arsenal (2:2) und Borussia Dortmund bei Atletico in Madrid (1:2) begeistert angeschaut hat.

“Ein Traum eines jeden Spielers”, nennt der 28-Jährige die Königsklasse. “In einem Wettbewerbsspiel der besten Mannschaften Europas dabei zu sein, ist ein sehr, sehr großes Ziel von vielen Spielern.” Das die Stuttgarter als Tabellendritter bei sieben Punkten Vorsprung auf die Verfolger Dortmund und Leipzig, die auch noch direkt aufeinandertreffen, greifbar nah vor der Nase haben.

Fußball auf höchstem Niveau werde geboten, wenn die Spitzen des europäischen Spitzenfußballs sich duellieren. “Unglaubliche Spiele, es geht hin und her. Jeder Fehler wird bestraft. Wie der Fußball auf so einem Niveau eben ist”, sagt Anton, der mit dem VfB in der kommenden Saison mitmischen will. Platz 3 würde dazu bereits berechtigen.

Doch Antons Ehrgeiz kennt keine Grenzen. Auch wenn der VfB-Kapitän sich und seinen Mitstreitern empfiehlt, “von Spiel zu Spiel zu schauen”. Ein bisschen mehr darf es gerne sein. “Wir wollen zwar erst mal da bleiben, wo wir stehen. Aber wenn mehr geht, nehmen wir natürlich mehr.” Was das Verdrängen des FC Bayern von Platz zwei erforderlich machen würde.

Gerade vor dem Hintergrund, dass man mit dem Rekordmeister noch eine Rechnung vom 0:3 in der Hinrunde offen hat, ein reizvoller Gedanke. Gegen keinen anderen Gegner war die Überraschungsmannschaft vom Neckar in dieser Spielzeit über 90 Minuten so chancenlos. Das zweite Duell am 32. Spieltag bietet die Chance zur Revanche und möglicherweise zum erhofften Überholvorgang. “Der zweite Platz ist natürlich ein Ziel”, so Anton. “Wenn die Möglichkeit besteht, wollen wir sie natürlich ergreifen.”

Zwar ist Vizemeister kein offizieller Titel. Und doch könnte das Erreichen des 2. Platzes zu einem führen: Sollte Meister Bayer Leverkusen obendrein Pokalsieger werden, dürfen die Stuttgarter um den DFL-Supercup spielen. Erstmals seit der bisher letzten Meisterschaft 2007 stünde dem Traditionsklub wieder eine Verewigung in der Liga-Historie in Aussicht.

George Moissidis