Tahiri bleibt bei Steinbach Haiger, die Sorgenfalten aber auch

Tahiri bleibt bei Steinbach Haiger, die Sorgenfalten aber auch

Der TSV Steinbach Haiger befindet sich weiter im Abwärtstrend. Interimstrainer Hüsni Tahiri war nach dem Hessenderby gegen den FSV Frankfurt mächtig sauer, darf sich aber darüber freuen, dass er das Vertrauen bis Saisonende genießt.

Konnte den TSV Steinbach Haiger bisher nicht in sichere Gewässer lotsen: Interimstrainer Hüsni Tahiri

Konnte den TSV Steinbach Haiger bisher nicht in sichere Gewässer lotsen: Interimstrainer Hüsni Tahiri

IMAGO/Hartenfelser

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Die Wut von Hüsni Tahiri war kaum zu überhören. Der Trainer des TSV Steinbach Haiger faltete seine Spieler nach der 0:2-Niederlage im Hessenderby der Regionalliga Südwest gegen den FSV Frankfurt in der Kabine mächtig zusammen. “Das, was wir besprochen haben, bleibt aber intern”, stellte der 40-Jährige zwar später fest. Die angeschlagene Stimme des Albaners, der am Freitag, also einen Tag vor dem nächsten Sechs-Punkte-Spiel, das Vertrauen der Klubverantwortlichen bekommen hatte und bis zum Saisonende als Chef auf der Bank weitermachen darf, war jedoch ein Indiz für die Enttäuschung beim Verlierer.

Umso größer war die Freude bei den Bornheimern, die völlig verdient mit drei Punkten die kurze Heimreise vom Haarwasen an den Main antreten durften. “Wir hatten schon in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz, aber wenig Kontrolle übers Spiel. Da war ich froh, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Nach dem Wechsel hatten wir genauso viel Ballbesitz, aber mehr Kontrolle”, stellte ein zufrieden dreinschauender FSV-Coach Tim Görner fest. Auch seine Spieler eilten nach dem so wichtigen Erfolg bei einem Mitkonkurrenten im Abstiegskampf glücklich und zufrieden in die Kabine, drehten die Musik dort laut auf und zauberten dank der Treffer von Onur Ünlücifci (50.) und Cas Peters (70. Foulelfmeter) auch Präsident Michael Görner und Thomas Brendel, dem Sportlichen Leiter, ein Lächeln ins Gesicht.

Ganz anders war die Gemütslage beim Vizemeister der Vorsaison. Die Steinbacher taumeln nach der Niederlage vom Samstag mehr und mehr Richtung Abgrund, sind nur dank des besseren Torverhältnisses noch über dem ominösen Abstiegsstrich. “Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht”, sagte Tahiri stellvertretend für alle im TSV-Lager. “Aber so ist das eben im Fußball. Da bekommst du zuerst einen 35-Meter-Schuss, der sich ins Tor senkt. Und dann einen Elfmeter plus eine Rote Karte, über die man sicher diskutieren kann”, wollte der Nachfolger des vor ein paar Wochen entlassenen Pascal Bieler aber nicht die in einigen Situationen diskutable Leistung von Schiedsrichter Marvin Maier als Ausrede gelten lassen.

29. SPIELTAG

“Am Ende steht ein 0:2 und wir mit leeren Händen da. Es hilft nichts, wir müssen das Positive mitnehmen, noch mehr Leidenschaft zeigen, noch mehr investieren, noch mehr Herz auf dem Platz lassen für diesen Verein. Das erwarte ich am Mittwoch”, blickte “Hüs” voraus auf das kommende Nachholspiel am Haarwasen gegen 1899 Hoffenheim II. Es gehe um Führung, Verantwortung und Cleverness, so Tahiri, bei dem sich die Wut und die Enttäuschung über die defensiv zwar ordentliche, offensiv aber sehr dürftige Leistung seiner Mannschaft nur langsam legte.

Volkmar Schäfer