Matarazzo fehlen Herz und Härte: “Das ist talentfrei”

Matarazzo fehlen Herz und Härte: “Das ist talentfrei”

Das 1:4 bei Mainz 05 dürfte heftige Nachwirkungen haben bei der TSG Hoffenheim. Zumindest kündigte Pellegrino Matarazzo diese an, indem er mit seiner Mannschaft hart ins Gericht ging.

Schwer enttäuscht über Hoffenheims Leistung in Mainz: Pellegrino Matarazzo.

Schwer enttäuscht über Hoffenheims Leistung in Mainz: Pellegrino Matarazzo.

IMAGO/Nordphoto

“Ich bin sehr, sehr enttäuscht über unsere Leistung”, leitete der Trainer seine Spielanalyse auf der Pressekonferenz ein und fällte ein vernichtendes Urteil: “Wir waren nicht in der Lage, mit Mainz und deren Intensität zu konkurrieren. Da fehlten uns die Lösungen und die Entscheidungsfindung auf dem Platz, aber auch das Herz und die Intensität, zu verteidigen und sich im richtigen Moment durchzusetzen.” Allein diese Worte klingen nach Alarmsignal, weil fehlendes Herz und fehlende Intensität im Endeffekt grundlegende Elemente im Sport sind – egal ob nun professionell betrieben oder nicht – um dauerhaft erfolgreich zu sein.

Und dauerhafter Erfolg, also Konstanz, ist das große Manko dieser Hoffenheimer Truppe. Das ist sicherlich nicht erst so, seit Matarazzo auf der Bank sitzt, sondern seit Jahren. Entsprechend hart ging der Italo-Amerikaner mit seiner Elf ins Gericht: “Für mich ist das das Einfachste: Hart zu sein, intensiv zu sein. Das ist talentfrei. Mainz war in dieser Hinsicht einfach besser. Das ist sicher eine Frage des Profils, wir waren nicht am Maximum heute.”

Matarazzo kündigt  Aufarbeitung an

Die Tatsache, dass auch die TSG-Profis nichts an der Leistung beschönigten, ist immerhin ein kleiner Grund zur Hoffnung aus Hoffenheimer Sicht. Besonders heftig ins Kontor schlug Grischa Prömel bei TV-Sender Sky („von allem zu wenig“, “das reicht in der Bundesliga nicht”, “desaströs“). Matarazzo betrachtete es als nachvollziehbar, dass der Mittelfeldspieler mit sich und den Kollegen hart ins Gericht ging und pflichtete Prömel bei: „Gemäßigte Töne sind nach diesem Spiel nicht angebracht.” Zudem kündigte der 46-Jährige eine Aufarbeitung des Debakels von Mainz an: “Wir werden das nicht schnell abhaken können, wir gehen tief in die Wunde rein. Denn wenn wir aus diesem Spiel nicht lernen, werden wir auch künftig nicht in der Lage sein, gegen so einen Gegner zu gewinnen.”

Wer glaubte, das 3:1 gegen den FC Augsburg in der Vorwoche könne als Musterbeispiel für die TSG, der man im Prinzip seit Jahren bei aller fußballerischen Qualität fehlende Resilienz nachsagt, gegen unangenehme Kontrahenten dienen, sieht sich getäuscht. Und sollte im Rückblick den Dreier gegen die bayerischen Schwaben nicht überhöhen. Denn diese waren 30 Minuten lang quasi nicht auf dem Platz. Ähnlich wie die TSG Hoffenheim in Durchgang zwei am Samstag in Mainz …

Benni Hofmann