“Ein Ticken zu wenig”: MSV hadert und hofft am Abgrund

“Ein Ticken zu wenig”: MSV hadert und hofft am Abgrund

Muss der MSV Duisburg erstmals den bitteren Gang in die Viertklassigkeit antreten? Geht es nach Boris Schommers und Thomas Pledl, können die Zebras das Schreckensszenario noch verhindern.

Mit Duisburg kurz vor der Viertklassigkeit: Thomas Pledl.

Mit Duisburg kurz vor der Viertklassigkeit: Thomas Pledl.

IMAGO/Kirchner-Media

Am Ende von umkämpften 90 Minuten stand ein 1:1, resultierend aus zwei Eigentoren. “Es ist zu wenig”, machte Boris Schommers bei MagentaSport nach dem Unentschieden deutlich, “wir brauchen drei Punkte.” Die hat sein Team allerdings verpasst, obwohl der MSV vor allem den ersten Durchgang überlegen gestaltete. Mehr als ein Eigentor von Waldhof-Torjäger Terence Boyd sprang für die Zebras aber nicht heraus.

29. Spieltag

“Wir sind viel hinterhergelaufen, haben viel zugelassen”, konstatierte dann auch Mannheims Coach Marco Antwerpen: “Da kannst du eigentlich froh sein, wenn wir nur mit 1:0 in die Halbzeitpause gehen.”

Ein Rückstand, der den Gästen alle Optionen offenließ. Mit einem weiteren Eigentor auf der anderen Seite, das MSV-Abwehrspieler Tobias Fleckstein unterlief, war das Endergebnis nach 69 Minuten schon besiegelt. Und auch der Abstieg der Duisburger? Konkurrent Mannheim, vor dem Spiel auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, hat weiter acht Punkte Vorsprung, Bielefeld ist mit sieben Zählern und der weitaus besseren Tordifferenz “nur” sieben Punkte entfernt. Allerdings vor dem Spiel der Arminia am Sonntag gegen Essen.

Schommers zieht aus dem Remis gegen den Waldhof aber dennoch Zuversicht, “dieses Spiel gibt uns klar den Glauben”, erklärte der MSV-Trainer. “Wir hatten unsere Möglichkeiten. Und wie die Mannschaft das spielerisch gelöst hat, welchen Mut sie hatte, Fußball zu spielen.” Also führt der 45-Jährige weiter aus: “Warum sollten wir von den nächsten fünf Spielen nicht mindestens vier gewinnen?” Schommers gibt aber auch zu Protokoll, dass dies “eine brutal schwere Aufgabe” ist.

Ein Dreier in Ingolstadt ist Pflicht

Das sieht auch Thomas Pledl so. Das 1:1 sei “ein Ticken zu wenig”, so der Mittelfeldspieler. “Es ist zwar rechnerisch noch alles möglich, aber wir wissen selber, in fünf Spielen muss alles für uns laufen.” Der 29-Jährige glaubt nichtsdestotrotz “daran, dass wir es schaffen können”. Am kommenden Samstag in Ingolstadt muss dafür ein Dreier her.