Wagner streichelt Zornigers “Fußballer-Seele” und kann “heute gerne einen ausgeben”

Wagner streichelt Zornigers “Fußballer-Seele” und kann “heute gerne einen ausgeben”

Mit Robert Wagner gab es gegen Kaiserslautern einen überraschenden Fürther Matchwinner. An diesem freute seinen Coach besonders, dass er nicht mit einem gewissen Cristiano Ronaldo zu vergleichen sei.

Nach Abpfiff war Matchwinner Robert Wagner bei den Fürth-Fans der gefragteste Mann.

Nach Abpfiff war Matchwinner Robert Wagner bei den Fürth-Fans der gefragteste Mann.

IMAGO/Zink

Seit dem Derbysieg gegen den 1. FC Nürnberg (2:1) hatte das Fürther Kleeblatt sich gedulden müssen, bis es am Freitagabend endlich wieder einen Dreier gab. Entsprechend groß war der Jubel nach zuvor fünf erfolglosen Anläufen gewesen – nicht zuletzt auch ob des dramatischen Zustandekommens des 2:1-Erfolgs. In der ersten Halbzeit in Rückstand geraten, glich Robert Wagner kurz nach dem Seitenwechsel aus, ehe er in der 90.+5 Minute mit dem letzten Abschluss des Spiels den Doppelpack zum Sieg schnürte.

“Dass ich zwei Tore in einem Spiel mache, ist mir in meiner Fußballkarriere noch nie passiert”, freute sich der Matchwinner der Franken anschließend bei Sky über das Debüt, das kaum zu einem besseren Zeitpunkt hätte kommen können: “Gerade in der Phase, in der wir viele Spiele nicht gewonnen haben, freut es mich umso mehr für die Mannschaft, dass wir jetzt wieder aus dem Negativtrend rausgekommen sind.”

Wagner: “Werde diesen Tag lange nicht vergessen”

Folgerichtig stand der 20-Jährige auch bei den Feierlichkeiten nach Abpfiff im Fokus. Von seinen Kollegen vorgeschoben, holte er sich den Jubel der Anhänger ab. “Unglaublich, sowas habe ich noch nicht erlebt. Diesen Tag werde ich lange nicht vergessen”, verriet er anschließend. Ein rundum gelungener Abend also, an dem sich nur noch eine Frage stellte: Spendiert der Siegtorschütze und Doppelpacker der Mannschaft ein Getränk oder lädt diese den Matchwinner ein? “Das weiß ich noch nicht”, grinste Wagner, “aber ich kann heute gerne einen ausgeben.”

Dass der Youngster über diese freudige Fragestellung sinnieren konnte, schrieb er zuvor auch der Aussprache zwischen Mannschaft und Trainerteam zu, die es vor der Partie gegen den FCK nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie gegeben hatte. “Wir haben unter der Woche ein paar Dinge angesprochen, die so nicht weitergehen können”, so der Mittelfeldspieler, der betonte: “In so einer Phase ist es wichtig, als Team zusammenzustehen. Da gehören auch solche Momente dazu.”

Den Schulterschluss bestätigte anschließend auch Trainer Alexander Zorniger, der seinen Schützlingen attestierte, “erstaunlich offen” für seine Worte gewesen zu sein. Weniger offen gab er sich selbst bei der Frage danach, von welcher Seite die Unterredung angestoßen worden wäre. “Ich weiß gar nicht, was das für eine Rolle spielt”, wiegelte der 56-Jährige ab, ehe er nachlegte: “Es ist irrelevant.”

Es tut meiner Fußballer-Seele gut, wenn es nicht immer nur die Cristiano Ronaldos dieser Welt sind.

Alexander Zorniger über Robert Wagner

Deutlich lieber sprach Zorniger indes über seinen freitäglichen Erfolgsgaranten. “Kein Zufall”, sei es gewesen, dass Wagner zweimal zugeschlagen hatte. Schließlich “haut er sich rein” – auch wenn an der feinen Klinge nicht jeder Hieb sitzt: “Da ist vielleicht der ein oder andere Fehler ab und zu in der Ballannahme dabei, aber es tut meiner Fußballer-Seele, die dieses Spiel liebt, gut, wenn es nicht immer nur die Cristiano Ronaldos dieser Welt sind.”

Ohne portugiesische Superstars, dafür aber mit einem Kollektiv aus Kader und Staff, das an einem Strang zieht, soll es am Ronhof also nach einer unschönen Durststrecke ein versöhnliches Saisonende geben.