Warum Butscher “nicht in die Trickkiste greifen” will

Warum Butscher “nicht in die Trickkiste greifen” will

Es wird ernst für Heiko Butscher, den neuen Cheftrainer des VfL Bochum. Gegen den 1. FC Heidenheim beginnt für den Nachfolger von Thomas Letsch die Mission Rettung. Mit überraschenden Entscheidungen?

Bochums neuer Trainer Heiko Butscher sieht

Bochums neuer Trainer Heiko Butscher sieht “eine stabile Mannschaft”.

IMAGO/Sven Simon

Die Ausgangslage ist klar: Nach sechs Spielen ohne Sieg und nur einem erspielten Punkt in diesem Zeitraum brauchen die Bochumer gegen Heidenheim die Trendwende. Vom Kopf her, das glaubt Butscher aus den Gesprächen “mit jedem einzelnen Spieler” in den vergangenen Tagen herausgefiltert zu haben, ist die Mannschaft bereit. “Ich habe einen richtig guten Eindruck von der Mannschaft. Sie ist gewillt, die Situation umzudrehen. Die Mannschaft glaubt an sich”, betonte Butscher auf der Pressekonferenz am Freitag.

Er habe “eine stabile Mannschaft” vorgefunden, erklärte der bisherige U-19-Coach weiter und machte deutlich, dass er nicht alles komplett verändern wolle. “Aber klar, vielleicht gibt es die eine oder andere Anpassung”, sagte Butscher. “Wir haben sehr viel auf Struktur und Ordnung geschaut, denn das ist mit das Wichtigste, was eine Mannschaft braucht. Das haben wir ihr versucht zu vermitteln. Jetzt geht es an die Umsetzung – und wir hoffen, dass wir das ab morgen schon zeigen können.”

Verraten, was konkret er vorhat, welche Änderungen ihm für Samstag vorschweben, wollte Butscher nicht. Bei seinem letzten Interimseinsatz im September 2022 hatte er gegen den 1. FC Köln (1:1) dem jungen Tim Oermann zum Profi-Debüt verholfen. Plant der Trainer wieder eine Überraschung?

“Wir haben eine Mission zu erfüllen”

“Es geht nicht darum, in die Trickkiste zu greifen und jetzt irgendwas rauszuzaubern. Wir hatten fünf Trainingseinheiten insgesamt, da gilt es, die richtigen Spieler herauszufiltern und die bestmögliche Mannschaft auf den Platz zu bringen. Sollte da ein junger Spieler dabei sein, von dem wir überzeugt sind, kann es auch junger Spieler sein. Aber ich werde nicht auf Teufel komm raus einfach einen jungen Spieler durchdrücken”, sagte Butscher. “Wir haben eine Mission zu erfüllen – und werden die beste Mannschaft aufs Feld schicken.”

“Die Heidenheimer sollen schon eine kleine Aufgabe bekommen”

Wie genau dieses Team und die generelle Ausrichtung aussehen könnten, da ließ sich Butscher am Freitag nicht in die Karten schauen. “Ich möchte nichts darüber sagen, was ich vorhabe. Die Heidenheimer sollen schon eine kleine Aufgabe bekommen. Für sie stellt sich ja auch die Frage: Was macht der Butscher jetzt?”, sagte der ehemalige Innenverteidiger.

Keinen Zweifel ließ der Coach allerdings daran, dass Stürmer Goncalo Paciencia wieder zur Verfügung steht. “Er ist fit und wieder dabei”, bestätigte Butscher. Damit müssen die Bochumer zurzeit nur auf ein Quartett (Michael Esser, Moritz-Broni Kwarteng, Niclas Thiede, Mohammed Tolba) verzichten.

Jan Lustig