Dreht Kiel wieder am Glücksrad?

Dreht Kiel wieder am Glücksrad?

Tabellarisch eine klare Sache ist das Duell zwischen dem zweitplatzierten Aufstiegsanwärter Holstein Kiel und Schlusslicht VfL Osnabrück. Ein Selbstläufer aber gleichwohl nicht, meint KSV-Coach Marcel Rapp.

Gewohntes Bild: Kiel jubelt, wie hier beim jüngsten Sieg in Nürnberg.

Gewohntes Bild: Kiel jubelt, wie hier beim jüngsten Sieg in Nürnberg.

IMAGO/Zink

Man sollte “schnell vom Tabellenplatz wegkommen”, warnte Rapp vor der vermeintlich klaren Rollenverteilung beim ausverkauften Heimspiel des aktuellen Tabellenzweiten gegen die Niedersachsen – man müsse sich nur einmal die letzten Ergebnisse der Osnabrücker ansehen (2:0 gegen Fürth, 1:0 bei Wehen Wiesbaden, Anm. d. Red.). Der 44-Jährige bleibt geerdet, daran hat auch seine Zufriedenheit am jüngsten Auftritt in Nürnberg (4:0) nichts geändert. Eine gute Leistung habe er gesehen und dies auch dem Team kommuniziert, euphorisch sei man deswegen nicht: “Wir schweben dennoch nicht auf einer Wolke.”

Wir haben Lust auf die Geschichte.

Marcel Rapp

Rapp hält es wie immer mit einer “seriösen Vorbereitung”, auch wenn die Erfolgsstory Veränderungen mit sich bringt: Dem Training wohnten viele Zaungäste bei – den gebürtigen Pforzheimer freut’s: “Das sind mehr als sonst, die Leute haben Bock auf uns.” Ob er denn auf der Zielgeraden eine veränderte Anspannung spüre? “Nö”, antwortete der Coach kurz und knapp. Und: “Wir haben Lust auf die Geschichte.”

Die “Geschichte”, damit ist wohl der Aufstieg gemeint. Zunächst aber das nächste Spiel, bei dem man “als Holstein Kiel, egal ob als Zweiter, Fünfter oder Zwölfter – bei allem Respekt vor Osnabrück – mit dem Anspruch in ein Heimspiel gegen den VfL” gehe, um drei Punkte zu holen. “Aber allein den Anspruch zu haben, bringt nichts, man muss es auf dem Platz beweisen und wissen, was wir dafür investieren müssen”, betont Rapp gleichzeitig und erwartet ein “ähnliches Spiel wie gegen Rostock”, in dem man mehr den Ball haben werde.

Die Störche bewiesen mit vier Siegen und 9:0 Toren in den letzten vier Spielen Stabilität wie Effizienz. Auch eine Essenz aus den Trainingseinheiten und Abfolgen: “Die Jungs wissen schon, was zu tun ist. Die Spielvorbereitung dauert nicht mehr so lange, einige Abläufe sind schon klar.” Dennoch bleibt Rapp akribisch, denn es gebe es immer wieder Details zu wiederholen und zu verbessern.

Kabinenparty mit Glücksrad

Die Zielsetzung ist also klar, der fünfte Sieg in Folge und gerne auch erneut ohne Gegentor darf es sein. Was sich, wie ein Spieler verraten habe, positiv auf die Kabinenparty auswirken könne. Rapp grinste und erklärte, dass man vor der Saison eingeführt habe, sollte man zu null spielen, sich ein Glücksrad drehe. Dabei gebe es verschiedene Kategorien, die auch immer wieder aufgepeppt würden. “Die Jungs haben Bock drauf, da sind schon viele gute Bilder entstanden”, verriet der Trainer. “Hoffen wir, dass sich das Glücksrad noch ein paar Mal dreht bis zum Rundenende.”

Dann endet die Geschichte wohl tatsächlich mit dem Aufstieg.