Butscher muss den Laden dichtmachen: Bochum braucht mehr Lufthoheit

Butscher muss den Laden dichtmachen: Bochum braucht mehr Lufthoheit

Man darf gespannt sein, wie schnell es Heiko Butscher schafft, der Mannschaft des VfL Bochum seinen Stempel aufzudrücken. Über Ausrichtung und Aufstellung muss sich der neue Trainer in den verbleibenden Einheiten klar werden – und ein Kardinalproblem lösen.

Seine Ideen sind nun gefragt: Bochums neuer Trainer Heiko Butscher.

Seine Ideen sind nun gefragt: Bochums neuer Trainer Heiko Butscher.

picture alliance/dpa

Liegt in einer stabilen Defensive das Fundament für den Erfolg, wie gerne behauptet wird, wird die Arbeit gegen den Ball einer der wichtigsten Punkte sein, um die sich Heiko Butscher kümmern muss beim Tabellen-15. In den jüngsten sieben Spielen kassierte der VfL immer mindestens zwei Gegentore.

Zwei Gegentreffer waren es beim 3:2-Erfolg über den FC Bayern, fünf in Mönchengladbach (2:5), vier gegen Leipzig (1:4) und jeweils zwei gegen Freiburg (1:2), Mainz (0:2), Darmstadt (2:2) sowie am Samstag bei der für die Zukunft von Thomas Letsch folgenschweren Niederlage in Köln (1:2). 19 Gegentore in sieben Spielen. Macht einen Schnitt von 2,71.

Als Ex-Innenverteidiger wird Butscher einen Plan haben

Wenig überraschend bei dieser sehr schwachen Bilanz zählen die Bochumer in dieser Saison zu den defensivschwächsten Teams der Liga. Mit 58 Gegentoren an den bisherigen 28 Spieltagen (Schnitt 2,07) kassierte nur Tabellenschlusslicht Darmstadt 98 mehr Gegentore als der VfL. Besonders auffällig: Die Bochumer mussten inzwischen schon 20 Gegentreffer nach einer Standardsituation schlucken und sind damit der einzige Verein in dieser Saison, der diese Negativmarke geknackt hat.

Außerdem gibt es ein massives Problem mit der Lufthoheit: 13 Kopfballgegentore sind zusammen mit Mainz Ligahöchstwert. Und: Sieben Gegentore kassierte Bochum in der Nachspielzeit. Damit wurden insgesamt neun (!) Punkte verspielt; drei Zähler beim 1:2 gegen Köln, zwei beim 1:1 gegen Augsburg am 20. Spieltag, zwei beim 1:1 gegen Bremen am 17. Spieltag und zwei beim 2:2 gegen Mainz am 9. Spieltag.

Als ehemaliger Innenverteidiger mit der Erfahrung von 85 Bundesliga- und 115 Zweitligaspielen wird Butscher schon eine konkrete Vorstellung haben, wo der Hebel für mehr Stabilität im hinteren Bereich anzusetzen ist. Am Samstag im Heimspiel gegen Heidenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird sich zeigen, was sich der 43-Jährige als Sofortmaßnahme ausgedacht hat.

Christoph Huber, Jan Lustig