Schäfer vor dem Abgang aus Wolfsburg: Das sind die Hintergründe

Schäfer vor dem Abgang aus Wolfsburg: Das sind die Hintergründe

Beim VfL Wolfsburg deutet sich im Abstiegskampf ein großer Knall an. Nach kicker-Informationen steht Geschäftsführer Marcel Schäfer vor dem sofortigen Abgang. Die Hintergründe.

Seine Zeit in Wolfsburg endet wohl abrupt: Geschäftsführer Marcel Schäfer.

Seine Zeit in Wolfsburg endet wohl abrupt: Geschäftsführer Marcel Schäfer.

IMAGO/regios24

Vereinslegende Marcel Schäfer steht beim VfL Wolfsburg nach kicker-Informationen vor einem Abgang. Der Geschäftsführer will den Klub verlassen, teilte seinen Entschluss intern bereits mit – das könnte beim VfL für sein sofortiges Aus sorgen. Als neuer Arbeitgeber des 39-Jährigen wird RB Leipzig gehandelt.

Das Präsidium des VfL ist seit einigen Tagen von den Plänen Schäfers informiert, für den Sommer will der Manager den Weg beim VfL für einen Neuanfang freimachen. Der Ex-Profi, 2018 beendete er seine aktive Karriere und kehrte aus den USA als Sportdirektor zurück, arbeitete zunächst unter dem Geschäftsführer Jörg Schmadtke, sorgte für die wirtschaftliche Konsolidierung bei gleichzeitigem sportlichen Erfolg. 2019 zogen die Niedersachsen unter Trainer Bruno Labbadia in die Europa League ein, 2021 folgte unter Oliver Glasner der Sprung in die Champions League.

Seither ging es sportlich aber bergab, und auch nach Schmadtkes Abgang und dem gleichzeitigen Aufstieg Schäfers zum Geschäftsführer im Februar 2023 wurde es nicht mehr so erfolgreich wie von VfL-Eigner Volkswagen gewünscht. Die Teilnahme am internationalen Wettbewerb ist das Ziel, das im vergangenen Jahr als Tabellenachter unter Niko Kovac knapp verpasst wurde, aktuell ist der Klub bei nur noch fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz gar in den Abstiegskampf verwickelt.

Inmitten dieser Phase platzt nun die Bombe, die zum sofortigen Abgang Schäfers führen dürfte. Die Vereinsikone informierte nach kicker-Informationen das Wolfsburger Aufsichtsratspräsidium um den Vorsitzenden Frank Witter, früherer VW-Finanzvorstand, dass er den Geschäftsführerposten aufgeben wolle, um einen Neustart im Sommer zu ermöglichen. Parallel dazu soll dem Manager ein Angebot von Ligakonkurrent RB Leipzig vorliegen, wo Schäfers Ex-Teamkollege Mario Gomez als technischer Direktor von Red Bull Soccer International die Fäden zieht. Was in der Wirtschaft üblich ist, könnte nun auch beim VfL erfolgen: der sofortige Abgang Schäfers.

Der in Wolfsburg trotz der sportlichen Schieflage als Vereinsikone gehen wird. Von 2007 bis 2017 bestritt er 313 Spiele für die Niedersachsen, wurde Deutscher Meister und Pokalsieger und kehrte 2018 als Gesicht des Klubs auf die sportliche Führungsebene zurück. Nicht all seine Ideen gingen auf, und doch brachte er viele Dinge auf den Weg und eine Sache mit, die Volkswagen bei der Neubesetzung des Geschäftsführerpostens mit keinem Geld der Welt wird kaufen können: die totale Identifikation mit dem Klub und der Stadt.

nba, Thomas Hiete