“Spielbetrieb abmelden macht keinen Sinn”: Unterhaching richtet sich wieder auf

“Spielbetrieb abmelden macht keinen Sinn”: Unterhaching richtet sich wieder auf

Beim Auswärtsspiel in Mannheim kam die SpVgg Unterhaching mit 1:6 unter die Räder. Für das Nachholspiel gegen Saarbrücken am Mittwoch soll das keine Rolle mehr spielen, Trainer Marc Unterberger erwartet ein “enges Match”.

Wollen nach dem bitteren 1:6 in Mannheim vorangehen: Unterhaching-Trainer Marc Unterberger (li.) und Markus Schwabl.

Wollen nach dem bitteren 1:6 in Mannheim vorangehen: Unterhaching-Trainer Marc Unterberger (li.) und Markus Schwabl.

IMAGO/foto2press

“Es gibt Tage, an denen ein Spiel plötzlich eine Wendung nimmt, wo du wahrscheinlich Kontakt zum Universum brauchst, um das zu verstehen”, haderte Marc Unterberger nach der Niederlage seiner Spielvereinigung gegen Waldhof Mannheim am vergangenen Samstag. Mit einer glücklichen 1:0-Führung war Unterhaching in die Pause gegangen, am Ende leuchtete ihnen ein 1:6 von der Anzeigetafel entgegen. “Traumtore aus dem Irgendwoher” brachten Mannheim zurück ins Spiel und “wie wir uns dann nach dem 1:3 verhalten haben, das geht nicht”, so Unterberger. Trotzdem wollte er keine “indiskutable Leistung über 90 Minuten” gesehen haben, “sondern gerade in Halbzeit eins eine sehr ordentliche”.

Härter ins Gericht ging Markus Schwabl, Co-Kapitän und Sportdirektor in Personalunion bei der SpVgg. Von einer “indiskutabel schlechten zweiten Hälfte” sprach er und einem “Verteidigungsverhalten, wie es unserem Verein nicht würdig ist”. Gefühlt habe es alle zehn Sekunden wieder eingeschlagen, so der Rechtsverteidiger. Doch wollte er seiner Mannschaft nicht grundsätzlich den Charakter absprechen: “Den Spielbetrieb abmelden macht jetzt auch keinen Sinn, deswegen werde ich vorneweg marschieren, die Jungs wieder aufbauen und es geht weiter”, gab sich Schwabl trotzig.

Nachholspiel bei “verdammt gutem Gegner”

Denn die nächste Herausforderung wartet schon an diesem Mittwoch (19 Uhr, LIVE! bei kicker). Im Nachholspiel des 25. Spieltags muss Unterhaching beim DFB-Pokal-Halbfinalisten Saarbrücken antreten. Die Partie war ursprünglich für Anfang Februar angesetzt, wegen Unbespielbarkeit des Platzes im Saarbrücker Ludwigspark nach starken Regenfällen jedoch verlegt worden – nicht das erste Mal in dieser Saison, dass ein Spiel der Saarländer sprichwörtlich ins Wasser fiel.

Den Spielbetrieb abmelden macht jetzt auch keinen Sinn, deswegen werde ich vorneweg marschieren.

Markus Schwabl nach der 1:6-Klatsche in Mannheim

Nach drei Niederlagen in Folge wäre es für Unterhaching ein guter Zeitpunkt, mal wieder zu punkten – wenngleich in der Tabelle jegliche Sorgen in Richtung Abstieg genauso grundlos sind wie Ambitionen in Richtung Aufstieg. Doch für das gute Gefühl soll wieder ein Erfolg her. Schwabl forderte daher bereits nach der Mannheim-Klatsche, sich gegen Saarbrücken “wieder aufzurappeln”.

“Das Spiel gegen Mannheim ist aufgearbeitet. Der volle Fokus gilt jetzt dem Spiel am Mittwoch gegen Saarbrücken”, blickt Unterberger voraus auf die Partie im Saarland, mahnte aber dennoch: “Das 1:6 darf nicht lange in den Köpfen bleiben!” Denn in Saarbrücken, in der Liga punktgleicher Tabellennachbar der Hachinger (bei einem Spiel weniger), sieht der Trainer der Münchner Vorstädter einen “verdammt guten Gegner”: “Sie sind bis ins Pokalhalbfinale gekommen und haben jüngst in Dresden gewonnen. Das sagt einiges über die Qualität dieser Mannschaft.”

Stark fällt in Saarbrücken aus – Waidner zurück

Die Verletztenliste der Hachinger wird dabei nicht kleiner, zu prominenten Ausfällen wie Josef Welzmüller (Knieprobleme), Sebastian Maier (Knieverletzung) oder Boipelo Mashigo (Jochbeinbruch) gesellt sich nun auch Yannick Stark, der gegen den Waldhof verletzt ausgewechselt werden musste. Immerhin ist Dennis Waidner nach abgesessener Gelbsperre wieder eine Option bei der Spielvereinigung.

Unterberger ist trotz der Umstände vor dem Spiel in Saarbrücken positiv: Klar habe Saarbrücken in dieser Saison schon eindrucksvoll Qualität bewiesen, gerade im DFB-Pokal. “Aber auch wir wissen, was wir können und bisher gezeigt haben. Deshalb erwarte ich ein enges Match”, so der 35-Jährige. Diesmal möchte er keinen Kontakt zum Universum aufnehmen müssen, um den Spielverlauf zu erklären.