Bochums Vision: “Menschenfänger” Stöger als Retter

Bochums Vision: “Menschenfänger” Stöger als Retter

Zwei Tage nach dem blamablen 1:2 in Köln trennte sich der VfL Bochum von Cheftrainer Thomas Letsch. Und sein Nachfolger ist offensichtlich gefunden.

Bochums Retter? Peter Stöger soll beim VfL auf Thomas Letsch folgen.

Bochums Retter? Peter Stöger soll beim VfL auf Thomas Letsch folgen.

IMAGO/Beautiful Sports

Nach fünf Niederlagen in den jüngsten sechs Spielen und der kompletten Bauchlandung am Samstag beim 1:2 in Köln trauten Bochums Verantwortliche Thomas Letsch nicht mehr zu, die Mannschaft zu stabilisieren und die Liga zu halten. Trotz Platz 15: Aktuell ist der Trend verheerend.

Ein Stimmumschwung also muss schleunigst her, und auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer ist der VfL offenbar ziemlich schnell fündig geworden. Gehandelt wurde unter anderem Ex-Bochum-Profi Stefan Kuntz, auch über Dirk Schuster wurde nachgedacht.

Konkret aber sind die Bemühungen um Peter Stöger, momentan Sportdirektor beim österreichischen Zweitligisten, Admira Wacker Mödling. Über das Interesse des VfL an dem Österreicher und entsprechende Verhandlungen um seine Freigabe berichtet unter anderem die WAZ; diese Informationen decken sich mit kicker-Recherchen.

Der frühere österreichische Nationalspieler, der am Donnerstag 58 Jahre alt wird, tauchte 2013 als Trainer beim 1. FC Köln erstmals im deutschen Fußball auf. Gleich in seiner ersten Saison wurde Stöger mit dem Effzeh Meister in der Zweiten Liga und stieg in die Bundesliga auf.

Von Köln zum BVB

Mehr als vier Jahre lang arbeitete Stöger in der Domstadt; am 3. Dezember 2017 wurde er entlassen, als die Kölner Mannschaft nach 14 Spieltagen mit nur drei Punkten auf dem 18. Tabellenplatz lag. Schon eine Woche später übernahm der Trainer bei Borussia Dortmund das Amt von Peter Bosz.

Beim BVB hatte der gebürtige Wiener gleich durchschlagenden Erfolg: Er war der erste Dortmunder Coach, der in seinen ersten zehn Bundesligaspielen ungeschlagen blieb – und führte die Dortmunder in die Champions League.

Gute Laune und “Safety First” mit Stöger

Stöger gilt als Trainer, der für gute Laune und Zusammenhalt im Team sorgen kann und mit einer klaren Vorstellung vom Fußball aufwartet, in der “Safety first” eine große Rolle spielt. Er erwarb mit seiner offenen Art, gerade in Köln, viele Sympathien und gilt als Menschenfänger, der auch verschiedene Typen unter einen Hut zu bringen versteht.

Aber das ist auch in Bochum dringend nötig. Und es ist davon auszugehen, dass am Samstag Stögers Comeback in der Bundesliga ansteht: Beim Bochumer Heimspiel gegen Aufsteiger Heidenheim.

Oliver Bitter