Gruda hat in Mainz nach vorne alle Freiheiten

Gruda hat in Mainz nach vorne alle Freiheiten

Der 1. FSV Mainz 05 löst seine Aufgaben inzwischen auch spielerisch. Beim 4:0 über Darmstadt zahlte sich die Nominierung von Brajan Gruda und Jae-Sung Lee für die Startelf aus.

Schwer zu bremsen: Brajan Gruda zieht an Bartol Franjic vorbei.

Schwer zu bremsen: Brajan Gruda zieht an Bartol Franjic vorbei.

Getty Images

Statistiken untermauern den guten Weg, auf dem sich der 1. FSV Mainz 05 befindet. Die Mannschaft blieb zuletzt dreimal nacheinander ohne Gegentor. Nur einmal hatte der FSV in der Bundesliga eine noch längere Serie: Im April 2012 spielte er viermal in Folge zu null. Zum ersten Mal in dieser Saison erzielte Mainz mehr als zwei Tore in einem Spiel. Jae-Sung Lee sammelte in den jüngsten drei Heimspielen insgesamt sechs Scorerpunkte (zwei Tore, vier Assists). In den vier Heimpartien unter Bo Henriksen holte der FSV zehn von zwölf möglichen Punkten.

Dank einer Miniserie von sieben Punkten aus drei Spielen, die mit einem 2:0 gegen den VfL Bochum begann, rückte der FSV bis auf drei Zähler an die Bochumer heran. Dass der 1. FC Köln gegen den VfL parallel zum Mainzer 4:0 gegen Darmstadt noch das Spiel drehte, wurde in der Mewa-Arena mit lautem Applaus auf den Rängen und Wohlwollen auf dem Rasen registriert. Platz 15 ist nun das inoffizielle Ziel für die restlichen sechs Saisonspiele. Offiziell bleibt es bei der Fußball-Floskel, dass man nur von Spiel zu Spiel schaut.

Henriksen bleibt bei der Devise, mit der er seit Mitte Februar erfolgreich ist, sofern man das 1:8 beim FC Bayern ausklammert. “Wir kümmern uns nicht darum, was die anderen machen”, bekräftigt der 05-Trainer und erneuert gleichzeitig seine Grundeinstellung: “Jedes Spiel ist ein Finale. Und ich bin zuversichtlich, was die letzten sechs Endspiele angeht.”

Nach vorne kann ich machen, was ich will.

BRAJAN GRUDA

Gegen Darmstadt (0:4) stellte der Trainer das spielerische Element wieder stärker in den Vordergrund. Lee und Brajan Gruda standen in der Startelf und sorgten für Torgefahr, den positiven Umgang mit einem Ballbesitz-Verhältnis von 60:40 Prozent und eine Passquote von 85 Prozent. Lee bejubelte seinen Doppelpack und Gruda sein zweites Bundesligator: “Es ist mein erstes in der Mewa-Arena, die Emotionen sind unbeschreiblich. Es ist einfach überragend.”

Trainer Henriksen (“Sein Offensiv-Talent ist nicht von dieser Welt”) hatte den 19-jährigen Freigeist vor der Partie persönlich eingeschworen. “Ich sollte defensiv viel laufen und viel ackern. Nach vorne kann ich machen, was ich will, hat er gesagt”, erinnerte sich Gruda an die Worte seines Mentors, der ihn zuvor zweimal auf der Auswechselbank Platz nehmen ließ.

Michael Ebert