Hertha “glücklich und froh” nach Sieg über “ungeduldige” Paderborner

Hertha “glücklich und froh” nach Sieg über “ungeduldige” Paderborner

Die meiste Zeit sah es beim Spiel gegen den SC Paderborn nicht danach aus, als könne Hertha BSC drei Punkte aus Ostwestfalen entführen. Dass dies am Ende doch gelang, freute entsprechend die Akteure der Alten Dame – wenngleich dies etwas schmeichelhaft war.

Holten sich nach Abpfiff den Applaus bei den eigenen Fans ab: Toni Leistner, Fabian Reese, Marton Dardai und Haris Tabakovic (v.l.n.r.).

Holten sich nach Abpfiff den Applaus bei den eigenen Fans ab: Toni Leistner, Fabian Reese, Marton Dardai und Haris Tabakovic (v.l.n.r.).

IMAGO/Ulrich Hufnagel

„Sicherlich war das heute ein Spiel, was glücklicher zugunsten von uns ausgefallen ist”, musste auch Hertha-Kapitän Fabian Reese im Interview bei Sky anerkennen, “aber wir können uns auch dieses Jahr jetzt nicht mit extrem vielen Spielen rühmen”, die in puncto Glück zugunsten der Hertha ausgefallen seien, “von daher sind wir glücklich und froh über den Sieg heute”. Diesen habe man sich “glaub ich ein Stück weit auch erarbeitet”.

Dardai: “Wenn jemand Hertha BSC Raum gibt, sieht es so aus”

Woran es gelegen hat, dass die Hertha nach den ersten 65 Minuten, in denen Paderborn spielbestimmend und mit den deutlich besseren Chancen versehen war, in der Schlussphase noch zweimal in das gegnerische Netz getroffen hat? Das wusste Trainer Pal Dardai zu erklären. “Der Gegner war ungeduldig. Da haben wir Räume gehabt und dann habe ich gesagt ‘Umschalten.'” Insbesondere nach dem 2:2 “wollten sie unbedingt gewinnen, aber wenn jemand Hertha BSC Raum gibt, sieht es so aus”, fand Dardai lobende Worte für die Umschaltqualitäten seines Teams. “In der ersten Halbzeit habe ich nichts davon gesehen, was wir trainieren”, speziell die Tore in der zweiten Halbzeit habe die Hertha dann aber “mit Tempo rausgespielt”, weshalb sich Dardai trotz einiger Kritik am Ende auch etwas stolz zeigte.

2. Bundesliga, 28. Spieltag

Ein Sonder-Lob holten sich derweil die “entscheidenden” Wechselspieler ab, insbesondere Bilal Hussein und Ibrahim Maza seien “gut reingekommen” und hätten das Spiel der Alten Dame mit frischem Wind belebt. Während Hussein den Treffer zum 2:2 erzielte, fungierte Maza vor dem 3:2 als Vorbereiter.

Reese: “Wir brauchen eine Serie, das ist uns klar”

Torschütze zum 3:2 und somit Spielentscheider war dagegen einmal mehr Toptorschütze Haris Tabakovic. Mit seinem 18. Saisontreffer hat er sich vorläufig an die Spitze der Torjägerliste geschossen. Und wenn es nach ihm geht, soll das auch bis zum Saisonende so bleiben. “Ich denke, jeder Stürmer hat das Ziel, dass er oben mitspielt bei den Toren.” Zwar hätten die Ziele mit dem Team “Priorität”, aber: “Wenn ich oben stehe, möchte ich auch irgendwann da oben bleiben.” Damit ist er nicht der einzige, der sich darüber freuen würde. “Ich wünsche ihm, dass die Kollegen so arbeiten, dass er am Ende Torschützenkönig ist, weil das für uns alle eine Ehrung wäre”, so Dardai.

Ob mit den Teamzielen der Aufstieg gemeint war? Durch den Dreier beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz jedenfalls vorerst nur noch fünf Punkte, wenngleich Fortuna Düsseldorf am Sonntag die Chance hat, wieder auf acht Punkte wegzuziehen. “Mit Glück kann man den dritten Platz schaffen, aber ich glaube nicht, dass wir so viel Glück haben”, ist Dardai skeptisch, es noch einmal nach oben zu schaffen. Dennoch werde man “versuchen, dranzubleiben und so lange es die mathematische Chance gibt, werden wir arbeiten”.

Auch Reese weiß derweil, dass es schwer wird. “Wir brauchen eine Serie, das ist uns klar.” Man tue gut dran, “wenn wir uns einfach auf das nächste Spiel, auf nächsten Freitag gegen Rostock konzentrieren und da wieder versuchen, drei Punkte zu erreichen und es nicht ganz so spannend zu machen”, wie es mitunter gegen den SC Paderborn der Fall war.