Gelungener Auftakt in die EM-Quali: DFB-Frauen drehen 0:2 in Österreich

Nach einer miserablen ersten halben Stunde mit zwei Gegentoren sahen die DFB-Frauen in Österreich schon wie Verliererinnen aus. Dank Effizienz vor dem Tor und einer stark verbesserten zweiten Hälfte durfte sich Deutschland doch noch über einen gelungenen Qualifikations-Auftakt freuen.

Hatte mit einem Doppelpack großen Anteil am gelungenen Auftakt in die EM-Qualifikation: Klara Bühl (#19).

Hatte mit einem Doppelpack großen Anteil am gelungenen Auftakt in die EM-Qualifikation: Klara Bühl (#19).

IMAGO/Andreas Stroh

Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch wollte zum Auftakt der Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz den Schwung aus der letzten Länderspielpause Ende Februar nutzen. Damals hatte das DFB-Team mit einem 2:0-Sieg gegen die Niederlande auf den letzten Drücker die Teilnahme bei Olympia 2024 in Paris klar gemacht. Daran sollte die Partie gegen den Nachbarn aus Österreich anschließen, sowohl von der Leistung als auch personell. Nur zwei Veränderungen nahm Hrubesch vor – gezwungenermaßen: Für die verletzten Hegering (Muskelfaserriss in der Wade) und Popp (Knieverletzung) spielten Doorsoun und Schüller.

Österreichs Trainerin Irene Fuhrmann hatte den Länderspielslot im Februar für personelle Experimente genutzt, so gab es zuletzt ein 1:1 im Testspiel gegen Dänemark. Obwohl gegen Deutschland die wichtigen Spielerinnen Zadrazil und Naschenweng (beide Bayern) kurzfristig passen mussten, standen in Dunst, Kirchberger, Hanshaw (alle Frankfurt), Degen (Köln), Purtscheller (Essen) und Campbell (Freiburg) dennoch sechs Bundesliga-Legionärinnen in der Startelf.

Campbell-Doppelpack nach einer Viertelstunde

EM-QUALIFIKATION, LIGA A, GRUPPE 4

Wollte Deutschland seiner Favoritenrolle gerecht werden, so ging das von Anpfiff weg krachend schief. Gegen enorm aufmerksame und früh pressende Österreicherinnen fand das DFB-Team gar nicht in die Partie, kam oft zu spät und sah sich dem Drang der Gastgeberinnen beinahe hilflos ausgesetzt.

Der frühe Rückstand war die verdiente Quittung für den verschlafenen Start: Nachdem ein Schuss von Degen noch knapp über die Latte gestrichen war (6.), machte es Campbell nach einem Fehler von Doorsoun besser und überwand Frohms erstmals (9.). Die ÖFB-Elf machte danach genauso weiter und schockte Deutschland erneut, als Campbell per Kopf den Doppelpack schnürte (16.). Wäre die Stürmerin später nach einem Fehlpass von Hendrich nicht weggerutscht, hätte sie wohl den Hattrick perfekt gemacht (34.).

Bühls Gewaltschuss lässt Deutschland hoffen

So wurde Deutschland mit laufender Spielzeit etwas besser und fand Mittel, um sich in die österreichische Hälfte zu spielen. Eine schwache Direktabnahme von Nüsken (21.) sowie ein Nachschuss knapp über die Latte durch die Chelsea-Legionärin (31.) waren die ersten Annäherungen der DFB-Elf, gefährlicher wurde es lange nicht. Kurz vor der Pause traf dann Bühl mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze zum Anschlusstreffer hinein in eine deutsche Drangphase (39.). Da Frohms einen Schuss aus spitzem Winkel von Putscheller noch um den Pfosten lenkte (45.), ging es mit einem verdienten 1:2 aus deutscher Sicht in die Kabinen.

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Hochmotiviert kamen die DFB-Frauen wieder auf den Platz, mit der Hereinnahme von Freigang für Lohmann wurde das deutsche Spiel kombinationsfreudiger. Eine solche Kombination brachte sogleich den Ausgleich: Nüsken steckte an der Strafraumgrenze durch zu Bühl, die aus vollem Lauf ebenfalls den Doppelpack schnürte (49.).

Schmeichelhafter Elfmeter dreht das Spiel

Österreich zog sich in der Folge weiter zurück und hatte Probleme, an die starke erste Hälfte anzuknüpfen: Das Pressing griff nicht mehr so gut, im Offensivspiel fehlte es an Präzision. Nach einem Ballgewinn der DFB-Elf waren die Gastgeberinnen dann plötzlich unsortiert, Freigang tauchte frei vor Zinsberger auf und kam gegen die Torfrau zu Fall. Aushilfskapitänin Gwinn übernahm die Verantwortung und verwandelte den etwas schmeichelhaften Elfmeter (64.) -Deutschland hatte das Spiel gedreht.

Danach nahm auch Österreich wieder am Spiel teil, es wurde nun chancenreicher. Eine Hereingabe von Feiersinger grätschte Gwinn beinahe ins eigene Tor, Frohms war zur Stelle (67.), auf der anderen Seite scheiterten Oberdorf (68.) und Freigang (74.) an starken Paraden von Zinsberger. Danach spielte das Team von Horst Hrubesch die Partie souverän zu Ende und durfte sich über einen geglückten Auftakt in die EM-Qualifikation freuen.

Dort geht es schon am Dienstag (18.10 Uhr) weiter, am Tivoli in Aachen trifft das DFB-Team auf Island. Österreich ist zur gleichen Zeit gefordert, die ÖFB-Frauen müssen nach Polen.