Wolters starke Rückkehr in neuer Rolle

Wolters starke Rückkehr in neuer Rolle

Pia-Sophie Wolter ist happy: Nicht nur in ihrem Verein Eintracht Frankfurt läuft es für die 26-Jährige rund, auch zum Kreis der Nationalmannschaft zählt sie weiterhin – und hofft auf Einsatzzeiten in den beiden EM-Qualifikationsspielen in Österreich und gegen Island.

Guter Dinge im DFB-Training: Pia-Sophie Wolter am Mittwoch in Hagenberg.

Guter Dinge im DFB-Training: Pia-Sophie Wolter am Mittwoch in Hagenberg.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Mehr als zwei Jahre hat es gedauert. Als Bundestrainer Horst Hrubesch Mitte Februar den Kader für die beiden Nations-League-Partien bekanntgab, war ihr Name eine Überraschung auf der Liste der nominierten Spielerinnen. Pia-Sophie Wolter kehrte in den Kreis der Nationalelf zurück. “Sie ist nach ihrer Verletzung stark wiedergekommen und hat uns überzeugt”, begründete Hrubesch die Nominierung der Frankfurterin. Prominente und etablierte Spielerinnen wie Lina Magull oder Lena Lattwein fanden indes keine Berücksichtigung. Wolter schon – und das nachdem die 26-Jährige eine lange Durstrecke hinter sich gebracht hatte.

EM-Qualifikation

Im Oktober 2021 hatte sich Wolter im Bundesligaspiel ihres damaligen Klubs VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Die Folge: eine monatelange Zwangspause. Danach bleib ihr beim VfL meist nur die Rolle als Ergänzungsspielerin. Im Juli vergangenen Jahres ließ sich die Mittelfeldakteurin zu Eintracht Frankfurt ausleihen – und brachte ihre Karriere auf ungewohnter Position damit wieder richtig in Schwung. Als Rechtsverteidigerin ist die gebürtige Bremerin und Tochter von Ex-Werder-Profi Thomas Wolter bei der Eintracht gesetzt. In der vergangenen Woche gaben die Frankfurter die feste Verpflichtung Wolters bekannt.

Zeit nach Kreuzbandriss “war nicht einfach”

“Ich bin glücklich, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. Die Zeit nach meinem Kreuzbandriss beim VfL Wolfsburg war nicht einfach für mich. Ich bin froh, dass ich mich nun in Frankfurt sehr wohl fühle und den Schritt zur Nationalmannschaft zurückgeschafft habe”, berichtet Wolter im Quartier der deutschen Mannschaft nahe Linz, wo am Freitagabend das erste Qualifikationsspiel für die EM 2025 in der Schweiz ausgetragen wird. “Wir wollen in der Qualifikation mit gutem Fußball begeistern. Viele von uns sehen danach österreichische Spielerinnen im Verein wieder. Und wir wollen allein schon deswegen gewinnen, um dann nicht aufgezogen zu werden”, erzählt die Frankfurterin lachend.

Insgeheim dürfte Pia-Sophie Wolter darauf hoffen, dass sie nach ihrem Länderspieldebüt im Dezember 2020 in Dublin (3:1) nun in Österreich oder am Dienstag im nächsten EM-Qualifikationsspiel gegen Island in Aachen zu einem zweiten Einsatz im DFB-Trikot kommt. Die Rollenverteilung auf der rechten defensiven Außenbahn ist dennoch klar: Giulia Gwinn von Bayern München ist gesetzt. “Für mich geht es darum, mich im Training zu zeigen und hin und wieder meine Minuten zu bekommen”, sagt Wolter. “Giulia ist eine richtig starke Rechtsverteidigerin, bei der ich mir auch was abgucken kann. Wenn sie fit ist, wird es schwer sein, an ihr vorbeizukommen.”

Gunnar Meggers