Warum Bayers Xabi Alonso vor Zweitligist Düsseldorf warnt

Im Pokal-Halbfinale trifft die weiterhin ungeschlagene Werkself auf Zweitligist Düsseldorf und ist klar favorisiert. Bayer-Trainer Xabi Alonso warnt allerdings – und schärft die Sinne.

Will in sein erstes Finale als Trainer: Xabi Alonso.

Will in sein erstes Finale als Trainer: Xabi Alonso.

IMAGO/Beautiful Sports

Dass Bayer 04 als der große Favorit auf den DFB-Pokal gilt, das ist für Xabi Alonso so “egal” wie “normal. Wir sind der letzte verbliebene Bundesligist”, diese Rollenzuteilung müsse man deshalb akzeptieren, auch wenn sie am Mittwochabend “keine Bedeutung” besitze. “Man muss auf dem Platz zeigen, dass man besser ist. Wenn wir das nicht machen, sind wir raus”, sagt der Trainer der Werkself und bekräftigt: “Wir müssen unser Spiel machen, um uns die Finalchance zu verdienen.”

Niemand unterm Bayer-Kreuz soll dieser Tage auch nur auf die Idee kommen, Zweitligist Fortuna Düsseldorf zu unterschätzen. Er selbst tut das ganz offensichtlich nicht, berichtet am Tag vor dem Halbfinale wortreich über den aus seiner Sicht “sehr interessanten” Aufstiegskampf in der 2. Liga, in dem sich die auf Rang 3 gelistete Fortuna befindet – und erzählt: “Ich habe viele Zweitligaspiele gesehen. Es ist eine sehr intensive, spezielle Liga mit vielen guten Trainern.” Dazu zählt er auch Düsseldorfs Daniel Thioune.

Xabi Alonso übt mit Bayer Elfmeterschießen

“Klare Ideen” habe die Fortuna, sie sei “flexibel und schnell”, könnte gut mit dem Ball agieren, aber auch “kompakt stehen und auf Konter warten – mal in einer Vierer-, mal in einer Fünferkette”. Und sie hätte gute Spieler, warnt er. Christos Tzolis, der bereits 17-mal in der 2. Liga traf, sei “in guter Form, er macht viele Tore”. Außerdem nennt Xabi Alonso den zentralen Mittelfeldakteur Ao Tanaka – der nun allerdings kurzfristig passen muss – und Torwart Florian Kastenmeier, der “einen guten Einfluss aufs Spiel” habe.

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Kurzum: “Wir sehen den Finaleinzug nicht als selbstverständlich an” – das ist die Quintessenz seiner Ausführungen. Für ihn sei die Fortuna schließlich “eine Top-Mannschaft, die in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen könnte. Wir respektieren sie voll.” Daher stellt sich der 42-Jährige auch auf alle Szenarien ein. Ein mögliches Elfmeterschießen sei “vorbereitet”. Wenngleich Bayer die Weichen Richtung Berlin freilich weit früher stellen will.

Xabi Alonso könnte erstmals in seiner Trainerkarriere in ein Finale einziehen

“In einem Finale zu sein, ist fast das Schönste für einen Fußballer”, sagt Xabi Alonso und erinnert sich an sein erstes und bislang einziges Mal in der Hauptstadt. 2016 gewann er den DFB-Pokal mit dem FC Bayern, siegte seinerzeit mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen den BVB. “Die Stimmung war fast wie in einem Champions-League-Finale”, er selbst habe damals wegen einer gebrochenen Rippe nicht auf dem Platz stehen können – und spricht dennoch von “sehr schönen Erinnerungen”.

Allein: Das ist Vergangenheit. In der Gegenwart geht es für Xabi Alonso darum, zum ersten Mal in seiner noch recht jungen Trainerkarriere in ein Finale einzuziehen. Er verspricht daher “unsere beste Aufstellung” und hofft auf eine Top-Leistung seiner weiterhin ungeschlagenen und vor Selbstbewusstsein strotzenden Werkself, die erstmals seit 2020 wieder in das Endspiel von Berlin kommen und zum zweiten Mal seit 1993 den Pokal in die Höhe recken will. Das ist der Bayer-Plan, doch zwei Schritte stehen noch aus.

Leon Elspaß