Saarbrücken als Favorit? “Heute hätte ich gedacht, es wäre ein Aprilscherz”

Saarbrücken als Favorit? “Heute hätte ich gedacht, es wäre ein Aprilscherz”

Schafft der 1. FC Saarbrücken die nächste Sensation und zieht ins DFB-Pokal-Finale ein? Während die Rasenqualität voraussichtlich reicht, hält sich Trainer Rüdiger Ziehl nicht lange mit Spitzen aus Kaiserslautern auf.

Hatte am Ostermontag wenig Lust auf Scharmützel mit den Lauterern: FCS-Trainer Rüdiger Ziehl.

Hatte am Ostermontag wenig Lust auf Scharmützel mit den Lauterern: FCS-Trainer Rüdiger Ziehl.

Getty Images for DFB

Natürlich regnete es über Ostern in Saarbrücken. Der Running Gag mit der fehlenden Drainage im Ludwigsparkstadion verliert also nicht an Aktualität, doch die Aussichten auf ein planmäßiges Pokal-Halbfinale an diesem Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) stehen gut.

“Am Freitag sah der Rasen gut aus”, sagte der Saarbrücker Cheftrainer Rüdiger Ziehl am Montag – und fand ihn laut eigener Aussage auch am Samstag noch “wirklich ordentlich”. Es sei eine “kluge Entscheidung” gewesen, das Geläuf mit einer Plane zu bedecken.

Helfer hatten 4000 Löcher in den Rasen gestanzt und Sand eingefüllt, über Ostern gab es sogar eine Nachtwache im Dauereinsatz. Das Pokal-Halbfinale zwischen dem Drittligisten 1. FC Saarbrücken und dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern soll unbedingt stattfinden – bloß nicht wieder so eine Story wie im Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach.

Ziehl reagiert schmallippig auf FCK-Aussagen

“Dieses Ding, dass wir nach Berlin fahren können, ist bei uns jetzt schon im Kopf. So ein Gefühl baut man einmal auf und das will man sich dann auch nicht nehmen lassen”, sagte Torwart Tim Schreiber. Auch er als Sachse bekomme die Rivalität und Brisanz dieses Regionalduells durchaus mit: “Ich habe in den sozialen Medien ein Video gesehen, wie ein Regionalzug angesprüht wird”, sagte er.

DFB-Pokal, Halbfinale

Während beim Stadioneinlass verstärkte Kontrollen angekündigt sind, damit es auf den Rängen im Rahmen bleibt, wäre da ja auch noch der sportliche Teil. FCK-Coach Friedhelm Funkel hatte sein Team mit Blick auf die saarländische Pokal-Erfolgsserie in dieser Saison als Außenseiter bezeichnet.

Ziehl reagierte darauf am Montag eher schmallippig. “Hätte ich das heute zum ersten Mal gehört, hätte ich gedacht, es wäre ein Aprilscherz”, sagte der 46-Jährige. “Aber am Ende sind wir selbst dran schuld, dass die Erwartungshaltung gestiegen ist.”

Uaferro erstmals seit zwei Monaten dabei

Im Gegensatz zu den Lauterern (1:3 gegen Düsseldorf) hatte der 1. FCS am Wochenende spielfrei – wegen des Rasens. “Es ist schon etwas schwierig”, sagte Schreiber über die Unterbrechung. “Ich wäre gern im Rhythmus geblieben”, meinte Ziehl. “Am Ende hatten wir keinen Einfluss darauf und haben die Situation angenommen, wie sie ist.”

Dem Trainer fehlen gegen Kaiserslautern die Langzeitverletzten Patrick Schmidt, Sebastian Jacob und Richard Neudecker. Einzelne Spieler seien darüber hinaus angeschlagen, Boné Uaferro dagegen nach zuletzt zwei Monaten Pause mit dabei.

Auf angebliche Aussagen von FCK-Profi Jean Zimmer, in Saarbrücken werde “kein Fußball gespielt”, ging Ziehl so nonchalant wie kurz ein. Ihm sei eine solche Spitze “relativ egal”. Aber: “Wenn wir dann mit ganz wenig Fußball gewinnen sollten, wäre mir das auch recht.”