Klopp-Nachfolger? “Unglaublicher” de Zerbi lässt Brighton zappeln

Klopp-Nachfolger? “Unglaublicher” de Zerbi lässt Brighton zappeln

Jürgen Klopp schwärmte nach dem 2:1 gegen Brighton vom Gäste-Trainer – seinem Nachfolger? Roberto de Zerbi scheint um seine Position jedenfalls genau zu wissen.

Am Sonntag bezwang ihn Jürgen Klopp erstmals: Roberto de Zerbi (li.).

Am Sonntag bezwang ihn Jürgen Klopp erstmals: Roberto de Zerbi (li.).

picture alliance / empics

Jürgen Klopp ist nicht in die Suche nach seinem Nachfolger eingebunden, deswegen kann es ihm auch ziemlich egal sein, wie seine Aussagen über Trainerkollegen interpretiert werden. Zum Beispiel so: Sollte Roberto de Zerbi im Sommer den FC Liverpool übernehmen, sähe Klopp die Mannschaft in allerbesten Händen.

“Es ist unglaublich, was er geschafft hat”, sagte Klopp nach Liverpools 2:1 gegen Brighton am BBC-Mikrofon über den Gäste-Trainer, dem er kurz zuvor bei den Interviews noch einmal über den Weg gelaufen war. “Ich habe ihm gesagt, dass er die Fußballwelt weiter auf den Kopf stellen soll. Ich werde es mir aus der Entfernung anschauen. Ich respektiere sehr, was er macht.”

Nach frühem Rückstand hatte Liverpool nur knapp einen Ausrutscher gegen Brighton verhindert, das als Tabellenneunter ein erneutes Europapokalticket noch nicht abschreiben muss. “Brighton hat Alexis Mac Allister (an Liverpool, Anm. d. Red.) und Moises Caicedo (an Chelsea, Anm. d. Red.) verloren, sie haben viele Verletzte, aber er baut eine solche Mannschaft zusammen. Ein unglaublicher Job”, schwärmte Klopp, der im fünften Anlauf erstmals gegen de Zerbi gewann.

Mit Liverpool, dem FC Bayern und dem FC Barcelona suchen gleich drei europäische Top-Klubs einen neuen Trainer, und über de Zerbi wird überall – mal mehr, mal weniger – spekuliert. Nachdem sich Xabi Alonso selbst vom Markt genommen und zu Bayer 04 Leverkusen bekannt hat, gilt der 44-jährige Italiener allen voran in Liverpool als heißer Kandidat, ebenso wie Ruben Amorim von Sporting Lissabon.

De Zerbi: “Wir müssen beide glücklich sein – ich und der Klub”

Und de Zerbi scheint genau um seine starke Position zu wissen. Am Sonntag ließ er seine Zukunft jedenfalls trotz eines bis 2026 gültigen Vertrags offen: “Um nächstes Jahr in Brighton zu arbeiten, brauche ich nicht für ein oder zwei weitere Jahre zu verlängern. Das ändert nichts. Im Moment haben wir die Gespräche über den Vertrag beendet, aber nicht, weil ich schon entschieden hätte zu gehen, nein, nein. Mein Fokus liegt auf Brighton für diese und nächste Saison – aber bevor die nächste beginnt, möchte ich Gespräche führen und mir die Pläne für die Mannschaft anhören. Ich finde, das ist eine ernste Sache.”

Er wolle wissen, “was das Ziel ist und wofür wir spielen”, erklärte de Zerbi, der darüber bereits mit Klubbesitzer Tony Bloom gesprochen hat. “Wir werden eine Lösung finden. Wir müssen beide glücklich sein – ich und der Klub.” Was wohl heißen soll: Wenn ihn Brighton halten will, müssen Ambitionen und Investitionen stimmen. Erneut die stärksten Spieler für viel Geld zu verkaufen, dürfte dazu nicht passen.