Niederlagenserie des Bergischen HC geht in Stuttgart weiter

Niederlagenserie des Bergischen HC geht in Stuttgart weiter

Die Niederlagenserie des Bergischen HC geht weiter – der TVB Stuttgart konnte sich trotz eines Fehlstarts zu Beginn und einem Vier-Tore-Rückstand mit 27:26 (11:11) durchsetzen. Es war eine Nervenschlacht, in der die Gäste den Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpassten, die Wild Boys haben nun sieben Zähler Vorsprung auf den BHC durch den Sieg im direkten Duell.

Der Bergische HC musste Stuttgart am Ende ziehen lassen.

Der Bergische HC musste Stuttgart am Ende ziehen lassen.

IMAGO/wolf-sportfoto

“Die Spiele, die jetzt kommen, wittern wir als Chance”, sagte BHC-Coach Jamal Naji, der das Stuttgart-Spiel als “Startschuss” setzen wollte und vor allem die zwei Punkte wichtig seien. Auch Silvio Heinevetter betonte: “Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Die zwei Punkte sind enorm wichtig für beide Mannschaften.”

Der Start in die Partie verlief optimal für die Bergischen Löwen, Christopher Rudeck war zweimal zur Stelle und vorne hämmerten Rückkehrer Djibril M´Bengue und Lukas Stutzke den Ball an Silvio Heinevetter vorbei in die Maschen. Als Noah Beyer zum 1:5 (7.) den Ball von Linksaußen in die Maschen haute, musste Michael Schweikardt die erste Auszeit nehmen. Seine Mannschaft hatte noch kein Feldtor erzielt. lediglich Fernandez hatte vom Strich den Ball an Rudeck vorbeigebracht.

Rudeck im Tor mit deutlichem Plus in Halbzeit eins

Marino Maric sollte nun unter Bedrängnis vom Kreis den Bann brechen und auch die Defensive immer durch Patrick Zieker erfolgreich die Bewegung des BHC-Rückraum ins Stocken bringen. Mit der ersten Parade von Silvio Heinevetter nach rund einer Viertelstunde kam auch ein kleiner Impuls bei den Schwaben, Jamal Naji nahm beim 5:6 (17.) die Auszeit, aber es war die sechste Parade von Rudeck, die den möglichen Ausgleich der Hausherren verhinderte. Der BHC machte das Tempo schnell, brachte den Ball zu Ladefoged, der dann wieder auf zwei Tore Polster stellte.

Michael Schweikardt schickte für die letzten sechs Minuten des ersten Durchgangs Miljan Vujovic zwischen die Pfosten, der Slowene nahm seinem Landsmann Grega Krecic gleich einen Wurf weg. Es wurde auf beiden Seiten hart gekämpft, die BHC-Deckung hatte sich auf die Anspiele auf Maric eingestellt, das aber öffnete die Räume für Adam Lönn, der zum 9:10 und 11:11-Halbzeitstand netzte.

Erste Stuttgarter Führung nach 36 Minuten

Die Partie war wieder offen, doch auch in Durchgang zwei sollten die Gäste zunächst vorlegen. Einen Blitzstart wie zum Beginn ließen die Schwaben diesmal aber nicht zu, schafften immer wieder den Ausgleich. Man merkte beiden Teams die emotionale Bedeutung der Partie an, jedes Erfolgserlebnis wurde gefeiert. Als Arnesson einen Notwurf nahm, war Lönn mit seinem vierten Treffer beim 14:13 (36.) zur Stelle – die erste Führung der Hausherren.

Es war Abstiegskampf pur, beide Teams gingen vorne wie hinten an die körperlichen Grenzen. Stuttgart konnte mit der zwischenzeitlichen 5:1-Abwehr mit Daniel Fernandez auf der Spitze das laufintensive Positionsspiel der Bergischen ins Stocken bringen. Als dann auch noch der starke Stutzke eine Zeitstrafe nach einem Gesichtstreffer gegen Egon Hanusz kassierte, baute Kai Häfner in Überzahl mit dem 18:16 (42.).

Naji versuchte dem Spiel mit der Einwechselung von Peter Johannesson nun eine Wende zu geben und der Schwede zeichnete sich gleich gegen Marino Maric aus. Der zuückgekehrte Lukas Stutzke stellte mit dem 18:18 eine Viertelstunde vor dem Ende wieder alles auf Anfang. Kai Häfner verletzte sich nach dem erneuten Führungstreffer am Fuß, humpelte dann wieder vom Parkett und musste behandelt werden. Nach kurzer Zeit kehrte der Linkshänder wieder auf das Parkett zurück und bereitete das 20:19 von Jorge Serrano vor.

Heinevetter und Vujovic mit entscheidenden Paraden

Es ging während der zweiten Zeitstrafe von Stutzke Schlag auf Schlag, Vujovic parierte gegen Ladefoged, Zieker holte den Siebenmeter raus, den Fernandez zur erneuten Zwei-Tore-Führung nutzte. Beide Teams waren nahezu auf Augenhöhe, es waren Kleinigkeiten, die das Spiel entscheiden konnten. In der Crunch-Time waren es vor allem Stutzke und Morante, die Verantwortung übernahmen. Noah Beyer ließ allerdings die Chance auf den Ausgleich liegen, Heinevetter lenkte den Siebenmeter des Linksaußen an den Pfosten und Fynn Nicolaus konnte zum 24:22 treffen.

Die Porsche-Arena bebte, als Vujovic dann gegen Morante zur Stelle war und nach einer Auszeit dann Lönn den Ball aus dem Rückraum ins Eck schweißte. Die Partie entglitt den Gästen jetzt, die nächste Vujovic-Parade und ein Treffer von Serrano zum 26:22 (57.) erzwangen die letzte Auszeit des BHC und eine offensive Abwehrformation. Bis auf ein Tor kamen die Löwen noch einmal heran, aber am Ende sollte Jorge Serrano mit dem 27:25 vom Kreis die Partie entscheiden. M´Bengues Anschlusstreffer war zu wenig.

TVB Stuttgart – Bergischer HC 27:26 (11:11)

TVB Stuttgart: Heinevetter (3/1 Paraden), Vujovic (10 Paraden); Häfner 7, Serrano 5, Lönn 5, Maric 4, Fernandez 3/3, Nicolaus 2, Zieker 1, Hanusz, Ivankovic, Röthlisberger, Forstbauer, Pfattheicher, Slaninka

Bergischer HC: Rudeck (10/1 Paraden), Johannesson (1 Parade); Beyer 8/4, Ladefoged 6, Stutzke 4, M´Bengue 2, Fraatz 2, Babak 2, Andersen 1, Morante 1, Persson, Doniecki, Nothdurft, Krecic, Gunnarsson, Arnesson

Schiedsrichter: Brodbeck / Reich
Zuschauer: 5734
Siebenmeter: 3/4 ; 4/5
Strafminuten: 4/8

Christian Stein