Gegen Bremen schon dabei? Hasenhüttl zaubert Talent Bröger aus dem Hut

Gegen Bremen schon dabei? Hasenhüttl zaubert Talent Bröger aus dem Hut

Der VfL Wolfsburg stellt die zweitjüngste Mannschaft der Bundesliga und könnte am Wochenende noch ein bisschen jünger werden: Der 17-jährige Bennit Bröger gehört ab sofort zum Bundesligakader der Niedersachsen.

Hinterlässt Eindruck: Bennit Bröger hat im Training überzeugt - und könnte in Bremen im Wolfsburger Kader stehen.

Hinterlässt Eindruck: Bennit Bröger hat im Training überzeugt – und könnte in Bremen im Wolfsburger Kader stehen.

IMAGO/Zink

Der Start war kompliziert für Ralph Hasenhüttl. Der neue Trainer des VfL Wolfsburg trat seinen Dienst an, zig Spieler aber waren um die Erdkugel verteilt mit ihren Nationalteams unterwegs. Der Österreicher füllte seinen Trainingskader mit  Nachwuchsspielern auf, von denen einer besonders herausragte: Bennit Bröger, 17 Jahre alt und damit noch jüngerer Jahrgang in der U 19 des VfL.

Der offensive Mittelfeldspieler hinterließ einen glänzenden Eindruck. “Auch auf die Gefahr hin, dass ihr ihn größer schreibt als er vielleicht ist”, betont Hasenhüttl mit der gebotenen Vorsicht: “Bennit ist in Zukunft immer bei uns dabei.” Und am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Werder Bremen vielleicht schon im Wolfsburger Kader.

Die Ausbildung der eigenen Talente liegt den Wolfsburgern am Herzen, die Durchlässigkeit in den Profikader war in der Vergangenheit jedoch arg überschaubar, nach Maximilian Arnold und Robin Knoche (mittlerweile bei Union Berlin) etablierte sich niemand mehr dauerhaft.

Setzt unter Hasenhüttl nun ein Kurswechsel ein? “Wer meine Historie verfolgt hat, der weiß, dass ich sehr gerne Spielern aus den eigenen Reihen die Chance gegeben habe, in der ersten Mannschaft zu spielen”, betont der 56-Jährige. “Das ist etwas, was ich sehr gerne mache, weil ich finde, dass man davon profitieren sollte, wenn man Geld und Zeit in diese Spieler investiert.”

“Quick feet”: So beschreibt Hasenhüttl Youngster Bröger

Spieler wie Bröger, der aus der Nachbarstadt Braunschweig stammt und sämtliche Nachwuchsteams beim VfL durchlaufen hat. “Quick feet”, schnelle Füße, habe er, sagt Hasenhüttl. “Er hat am Ball super Lösungen, mittlerweile wissen wir, nicht nur aufgrund der deutschen Nationalmannschaft, wie wichtig solche Spieler im Offensivbereich sind.” Spieler, “die schwer zu greifen sind, die einfach gute Bewegungen haben und sich aus engsten Räumen befreien können. Das hat er in der ersten Woche schon ganz gut gezeigt.”

Unvoreingenommen hat Hasenhüttl seinen Dienst beim VfL angetreten, seine ersten Eindrücke sind für das Bremen-Spiel entscheidend. Und da hat Bröger gepunktet. “Ich habe ihn sofort dazugenommen, weil er es die letzten eineinhalb Wochen sehr gut gemacht hat. Und wenn jemand so aufzeigt im Training, muss er sofort die Chance kriegen, bei uns mit dabei zu sein. Und die wird er bekommen. Es kann durchaus sein, dass er am Wochenende sogar im Kader ist.”

“Wir haben hier ein paar überragende Jugendspieler”

Die Talente können hoffen. Mit Dzenan Pejcinovic und Kofi Amoako haben bereits weitere U-19-Spieler in dieser Saison Einsatzminuten erhalten, der 17-jährige Bröger könnte der nächste sein. Hasenhüttl: “In Southampton war ich wahrscheinlich der Trainer, der am meisten den jungen Spielern die Chance gegeben hat, nach oben zu kommen. Wir haben hier ein paar überragende Jugendspieler, die sollten wir sehen und die sollten auch gesehen werden. Und wenn sie die Chance nutzen, wenn sie bei uns dabei sind, sollen sie auch die Chance bekommen, zu spielen.”

Abwarten bei Casteels – Auch Majer ist angeschlagen

In Bremen dürfte jedenfalls so mancher Nationalspieler einen Nachteil haben, weil er sich beim neuen Trainer noch nicht wirklich zeigen konnte. “Es wird für die Spieler, die spät gekommen sind, generell noch ein bisschen schwer sein, reinzurutschen”, kündigt Hasenhüttl an. “Da haben die, die schon hier waren, einen Vorteil. Weil ich viele dabei haben werde, mit denen ich schon eineinhalb Wochen gearbeitet habe. Diesen Vorteil muss ich nutzen.”

Und personelle Dinge abwarten: Der Einsatz von Keeper Koen Casteels (Schulter) wackelt, auch Lovro Majer (Wade) kam angeschlagen von der kroatischen Nationalmannschaft zurück. Ein potenzieller Ersatz für den Spielmacher hat sich aufgedrängt: Youngster Bröger.

Thomas Hiete