Karazors Pech könnte Dahoud Glück bringen

Karazors Pech könnte Dahoud Glück bringen

Im Winter aus Brighton nach Stuttgart gekommen musste sich Mahmoud Dahoud bisher mit der Reservistenrolle zufriedengeben. Der drohende krankheitsbedingte Ausfall von Atakan Karazor könnte für den Leihspieler aus England zur Chance auf einen Startplatz gegen Heidenheim werden.

Wer von den beiden beginnt beim VfB gegen Heidenheim? Mahmoud Dahoud und Atakan Karazor (v.l.).

Wer von den beiden beginnt beim VfB gegen Heidenheim? Mahmoud Dahoud und Atakan Karazor (v.l.).

AFP via Getty Images

Ostersonntag soll nicht nur ein kirchlicher, sondern auch ein fußballerischer Feiertag werden. Der VfB Stuttgart empfängt zu seinem 1000. Bundesliga-Heimspiel den 1. FC Heidenheim und möchte Revanche nehmen für das verlorene Hinrunden-Duell. Am 31. August 1963 rollte der Ball erstmals im damaligen Neckarstadion in der Bundesliga. Die Schwaben besiegten Hertha BSC vor 40.000 Zuschauern mit 2:0.

Diesmal will Stuttgart in der heutigen MHP-Arena Aufsteiger Heidenheim bezwingen. Am liebsten ebenfalls ohne Gegentor. Am 10. Spieltag hatte Heidenheim den VfB vor eigenem Haus noch mit 2:0 geschlagen. Es sollte neben dem 0:3 beim FC Bayern (15. Spieltag) und dem 0:1 beim VfL Bochum (18. Spieltag) die erste von bisher drei Saisonniederlagen der Schwaben ohne eigenen Treffer sein.

Der Trainer erwartet im zweiten Bundesligaduell der beiden Landesrivalen keine größeren Überraschungen. Bei Heidenheim habe sich “personell nicht viel verändert”, so Sebastian Hoeneß. Heidenheims Bester, Jan-Niklas Beste, sei fraglich. “Aber ansonsten ist es die gleiche Mannschaft.” Und entsprechend die Spielweise.

“Sie sind sehr konstant und stabil unterwegs. Das ist eine Mannschaft, die extrem fleißig ist, unglaublich viel investiert mit und gegen den Ball. Und die darüber hinaus eine Sonderwaffe besitzt mit ihren Standards. Es wird sicher eine große Aufgabe sein, nicht so viele Standards zu produzieren. Das haben wir im Hinspiel nicht hinbekommen.” Der signifikanteste Unterschied liege darin, “dass sie im Hinspiel zu Hause gespielt haben. Ich würde schon sagen, dass das eine heimstarke Mannschaft ist. Obwohl sie auch immer wieder bei guten Mannschaften auswärts mal gepunktet haben”.

“Positive Tendenz” bei Millot und Ito

Seine eigene Mannschaft wird Hoeneß möglicherweise ein bisschen verändern müssen. “Enzo Millot war krank, ist heute zurück und trainiert individuell”, erzählt der 41-Jährige. “Wir müssen abwarten, wie er darauf reagiert. Die Tendenz ist aber positiv.” Ähnlich sieht es auch bei Hiroki Ito aus, der mit leichten Rückenproblemen aus Japan zurückgekehrt ist. “Er ist da und wird behandelt. Wir gehen davon aus, dass wir das hinkriegen.”

Anders als bei zwei anderen: Ersatzkeeper Fabian Bredlow ist krank und wird definitiv ausfallen. Atakan Karazor konnte bereits gestern krankheitsbedingt nicht trainieren. “Bei ihm gibt es noch keine positive Tendenz. Da müssen wir abwarten.”

Fall Syrien: Dahoud wird es Hoeneß erklären

Sollte der Deutsch-Türke nicht rechtzeitig gesunden, wird wohl die Stunde von Winterneuzugang Dahoud schlagen. Der frühere Dortmunder, der bisher angesichts der guten Leistungen der Kollegen Karazor und Angelo Stiller im defensiven Mittelfeld nur zu Kurzeinsätzen gekommen ist, wäre Nachfolgekandidat Nummer 1. Warum der 28-Jährige seine Reise zur syrischen Nationalmannschaft vorzeitig und unverrichteter Dinge abgebrochen hat, kann Hoeneß momentan nicht beantworten. “Ich kenne noch keine Details, deswegen kann ich dazu auch nichts sagen.” Zwar sei das “erstmal ein Stück weit seine Sache und die des syrischen Verbands. Aber wir haben verabredet, dass wir morgen mal die Köpfe zusammenstecken und er mir kurz erklärt, was war”.

Wohlbehalten und voller Tatendrang ist dagegen das Stuttgarter DFB-Quartett zurückgekehrt. Gerade von Maximilian Mittelstädt, Chris Führich, Deniz Undav und Waldemar Anton erhofft sich Hoeneß, “dass die Jungs den Schwung mitnehmen. Sie sind mit einem guten Gefühl zurückgekommen, hatten ein großartiges Erlebnis. Das waren zwei richtig gute Spiele und die Jungs waren Teil davon. Das gibt ihnen ein gutes Gefühl”.

George Moissidis