Rapp ohne “Bammel” und “Mental-Guru”: Voller Fokus auf Rostock

Rapp ohne “Bammel” und “Mental-Guru”: Voller Fokus auf Rostock

Auf der Zielgeraden der Saison liegt Holstein Kiel im Aufstiegsrennen in aussichtsreicher Position. Vor heimischer Kulisse planen die Störche, die Heimbilanz gegen das um den Klassenerhalt kämpfende Hansa Rostock zu verbessern.

Weiter geht's im Aufstiegsrennen. Marcel Rapps Fokus gilt dabei einzig dem nächsten Gegner Hansa Rostock.

Weiter geht’s im Aufstiegsrennen. Marcel Rapps Fokus gilt dabei einzig dem nächsten Gegner Hansa Rostock.

IMAGO/Fussball-News Saarland

“Die freien Tage haben gut getan”, eröffnete Marcel Rapp die Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. Nun läge der Fokus auf Rostock, “wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben”, gab der Coach nach dem 2:0 in Elversberg vor der Länderspielpause die Zielsetzung für das 14. Heimspiel vor.

Heimbilanz ausbaufähig

In den 13 Partien an der Förde zuvor hatten die Anhänger so manches Mal etwas Frust erlebt, schließlich kassierte die aktuell mit fünf Punkten Vorsprung auf den HSV zweitplatzierte KSV daheim fünf der sieben Saison-Niederlagen (Bilanz insgesamt: 7/1/5). Wie also bekommt man den Spieß umgedreht? Rapp drehte ihn sogleich um und meinte, dass es für Auswärtsfans nicht frustrierend sei, wenn sie wie zuletzt 700 Kilometer nach Elversberg fahren würden. Der 44-Jährige  ging dann aber auch konkret auf die Frage ein: “Die Spiele sind alle eng” und seien von vielen Kleinigkeiten abhängig. Er glaube aber, dass die Fans selten heimgegangen und enttäuscht gewesen wären. Denn sein Team würde stets alles auf dem Platz lassen – und dann werde das “auch mal akzeptiert, auch wenn jeder natürlich gerne gewinnen möchte”.

Respekt vor Rostock, dennoch optimistisch

Gewinnen will der Trainer natürlich auch gegen das aktuell auf dem Relegationsplatz stehende Rostock. Dabei warte – vielleicht wieder mit Patrick Erras nach auskurierter Mittelohrentzündung, aber ohne den schwer verletzen Colin Kleine-Bekel, für den genügend Alternativen zur Verfügung stünden (“Wir werden schon den  Richtigen finden”) – keine einfache Aufgabe. Hansa agiere “kompakt und zweikampfstark, sucht viele Eins-gegen-eins-Duelle”. Gleichwohl stellte Rapp klar, dass man das eigene Spiel durchziehen wolle. “Wir haben bewiesen, dass wir Räume bespielen können, um es dem Gegner nicht einfach zu machen, gegen uns zu verteidigen.” Man werde mehr den Ball haben und müsse vor Umschaltsituationen auf der Hut sein, “trotzdem aber mutig und offensiv spielen, dann bin ich guter Dinge, dass wir gewinnen”.

Auf Hansa Rostock freue ich mich am meisten.

Marcel Rapp auf eine Frage nach dem Restprogramm

Acht Spiele sind es noch bis zum Saisonfinale, beim Blick auf das Restprogramm fällt auf, dass mit Düsseldorf und Hannover zwei potenzielle Verfolger an den letzten beiden Spieltagen warten. Auf welche Partie er sich besonders freue? “Auf Hansa Rostock freue ich mich am meisten, weil es das nächste Spiel ist und wir uns darauf vorbereiten. Alles andere ist so weit weg”, richtete der gebürtige Pforzheimer den Fokus ganz klar auf das Wochenende.

Überhaupt präsentiert sich Rapp im Aufstiegsrennen völlig geerdet. Ob er denn “Bammel” vor der Situation habe und “mentale Tricks” gebrauche, um seine Schützlinge in Zaum zu halten? “Bammel habe ich überhaupt nicht.” Es gelte, gut zu trainieren, das sei das Entscheidende. Training sei die Vorarbeit, um am Wochenende zu performen. “Es bringt nichts, einen Mental-Guru einfliegen zu lassen.”