“Diese Jungs sind Helden”: Georgiens Spieler bekommen Ehrenorden

“Diese Jungs sind Helden”: Georgiens Spieler bekommen Ehrenorden

Einen Tag nach dem historischen Erreichen der EM-Endrunde wurde den Spielern der georgischen Nationalmannschaft eine besondere Ehre zuteil.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

AFP via Getty Images

Als Nika Kvekveskiri am Dienstagabend den entscheidenden Elfmeter im Play-off-Finale gegen Griechenland verwandelt hatte, brachen ob der ersten EM-Endrunden-Teilnahme einer georgischen Nationalmannschaft in Tiflis und wahrscheinlich im ganzen Staat im Südkaukasus alle Dämme. Fans bejubelten auf dem Rasen gemeinsam mit dem Team die Qualifikation. Es wurde eine einzige große Party.

Einen Tag später wurde den Spielern zudem noch eine besondere Ehre zuteil: Sie bekamen von Regierungschef Irakli Kobachidse einen Ehrenorden verliehen. “Das ist das Glück, das uns vereint. Diese Jungs sind Helden”, sagte Kobachidse auf dem Platz der Republik in Tiflis, wo Fans und Mannschaftsmitglieder den Sieg feierten. “Ich möchte allen meine große Liebe ausdrücken.”

Sagnol: “Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit”

Trainer Willy Sagnol hatte bereits auf der Pressekonferenz nach zunächst torlosen 120 Minuten und dem Happy End im Elfmeterschießen (4:2) gegen den Europameister von 2004 gesagt, dass er bezahlen würde, “um das zu fühlen, was ich heute fühle”.

Der 47-jährige Franzose, der seit etwas mehr als drei Jahren im Amt ist, war nicht immer unumstritten und hatte die Kritik auch in der Stunde des größten Triumphes – auch seiner eigenen Trainer-Karriere – nicht vergessen: “Ich weiß, dass in der Vergangenheit einige Leute manchmal gedacht haben, dass ich vielleicht hätte gehen sollen.” Der Verband hielt aber an Sagnol fest – und wurde mit etwas Historischem belohnt: “Das ist es, was ich manchmal versuche zu erklären: Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit.” Im Fußball könne man schlicht “nicht alles in einem Monat oder in sechs Monaten ändern”.

Gelöste Freude in Tiflis

Gelöste Freude in Tiflis.
AFP via Getty Images

Neapels Khvicha Kvaratskhelia, der nach seiner Gelbsperre gegen Griechenland wieder mitwirken durfte, hob das große Zusammengehörigkeitsgefühl Arm in Arm mit Torhüter Giorgi Mamardashvili am UEFA-Mikrofon hervor: “Vielleicht kommt das in den Medien nicht so offen rüber, aber wir haben diesen Sieg gemeinsam verdient, und ich möchte mich bei den Trainern, dem Stab, dem ganzen Team und allen, die den Fußball unterstützen, bedanken.” Danach schrie der Star des Teams noch “Auf geht’s Georgien, wir haben Geschichte geschrieben” – und verschwand.

Diese wollen Kvaratskhelia und Co. bei der EM in Deutschland in der Gruppe F fortführen. Dort trifft Georgien auf die Türkei (18. Juni, 18 Uhr), Tschechien (22. Juni, 15 Uhr) und Portugal (26. Juni, 21 Uhr).

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