“Diese Jungs sind Helden”: Georgiens Spieler sollen Ehrenorden bekommen

Einen Tag nach dem historischen Erreichen der EM-Endrunde wurde den Spielern der georgischen Nationalmannschaft eine besondere Würdigung in Aussicht gestellt. Sie wurden von Regierungschef Irakli Kobachidse für den Ehrenorden vorgeschlagen.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

AFP via Getty Images

Als Nika Kvekveskiri am Dienstagabend den entscheidenden Elfmeter im Play-off-Finale gegen Griechenland verwandelt hatte, brachen ob der ersten EM-Endrunden-Teilnahme einer georgischen Nationalmannschaft in Tiflis und wahrscheinlich im ganzen Staat im Südkaukasus alle Dämme. Fans bejubelten auf dem Rasen gemeinsam mit dem Team die Qualifikation. Es wurde eine einzige große Party.

Einen Tag später schlug Regierungschef Irakli Kobachidse die Spieler für den Ehrenorden vor. “Das ist das Glück, das uns vereint. Diese Jungs sind Helden”, sagte Kobachidse auf dem Platz der Republik in Tiflis, wo Fans und Mannschaftsmitglieder den Sieg feierten. “Ich möchte allen meine große Liebe ausdrücken.”

Sagnol: “Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit”

Trainer Willy Sagnol hatte bereits auf der Pressekonferenz nach zunächst torlosen 120 Minuten und dem Happy End im Elfmeterschießen (4:2) gegen den Europameister von 2004 gesagt, dass er bezahlen würde, “um das zu fühlen, was ich heute fühle”.

Zum Spielbericht

Der 47-jährige Franzose, der seit etwas mehr als drei Jahren im Amt ist, war nicht immer unumstritten und hatte die Kritik auch in der Stunde des größten Triumphes – auch seiner eigenen Trainer-Karriere – nicht vergessen: “Ich weiß, dass in der Vergangenheit einige Leute manchmal gedacht haben, dass ich vielleicht hätte gehen sollen.” Der Verband hielt aber an Sagnol fest – und wurde mit etwas Historischem belohnt: “Das ist es, was ich manchmal versuche zu erklären: Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit.” Im Fußball könne man schlicht “nicht alles in einem Monat oder in sechs Monaten ändern”.

Nach der EM wird Sagnol seinen Posten aber räumen, das hatte der Vize-Weltmeister von 2006 schon vor der geglückten Qualifikation angekündigt.

Gelöste Freude in Tiflis

Gelöste Freude in Tiflis.
AFP via Getty Images

Neapels Khvicha Kvaratskhelia, der nach seiner Gelbsperre gegen Griechenland wieder mitwirken durfte, hob das große Zusammengehörigkeitsgefühl Arm in Arm mit Torhüter Giorgi Mamardashvili am UEFA-Mikrofon hervor: “Vielleicht kommt das in den Medien nicht so offen rüber, aber wir haben diesen Sieg gemeinsam verdient, und ich möchte mich bei den Trainern, dem Stab, dem ganzen Team und allen, die den Fußball unterstützen, bedanken.” Danach schrie der Star des Teams noch “Auf geht’s Georgien, wir haben Geschichte geschrieben” – und verschwand.

Diese wollen Kvaratskhelia und Co. bei der EM in Deutschland in der Gruppe F fortführen. Dort trifft Georgien auf die Türkei (18. Juni, 18 Uhr), Tschechien (22. Juni, 15 Uhr) und Portugal (26. Juni, 21 Uhr).

Lesen Sie auch: Diese 24 Nationen nehmen an der EM 2024 teil

In einer früheren Version des Artikels stand, dass die Spieler den Orden bereits erhalten haben. Wir haben den Fehler inzwischen korrigiert.

“Diese Jungs sind Helden”: Georgiens Spieler sollen Ehrenorden bekommen

Einen Tag nach dem historischen Erreichen der EM-Endrunde wurde den Spielern der georgischen Nationalmannschaft eine besondere Würdigung in Aussicht gestellt. Sie wurden von Regierungschef Irakli Kobachidse für den Ehrenorden vorgeschlagen.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

AFP via Getty Images

Als Nika Kvekveskiri am Dienstagabend den entscheidenden Elfmeter im Play-off-Finale gegen Griechenland verwandelt hatte, brachen ob der ersten EM-Endrunden-Teilnahme einer georgischen Nationalmannschaft in Tiflis und wahrscheinlich im ganzen Staat im Südkaukasus alle Dämme. Fans bejubelten auf dem Rasen gemeinsam mit dem Team die Qualifikation. Es wurde eine einzige große Party.

Einen Tag später schlug Regierungschef Irakli Kobachidse die Spieler für den Ehrenorden vor. “Das ist das Glück, das uns vereint. Diese Jungs sind Helden”, sagte Kobachidse auf dem Platz der Republik in Tiflis, wo Fans und Mannschaftsmitglieder den Sieg feierten. “Ich möchte allen meine große Liebe ausdrücken.”

Sagnol: “Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit”

Trainer Willy Sagnol hatte bereits auf der Pressekonferenz nach zunächst torlosen 120 Minuten und dem Happy End im Elfmeterschießen (4:2) gegen den Europameister von 2004 gesagt, dass er bezahlen würde, “um das zu fühlen, was ich heute fühle”.

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Der 47-jährige Franzose, der seit etwas mehr als drei Jahren im Amt ist, war nicht immer unumstritten und hatte die Kritik auch in der Stunde des größten Triumphes – auch seiner eigenen Trainer-Karriere – nicht vergessen: “Ich weiß, dass in der Vergangenheit einige Leute manchmal gedacht haben, dass ich vielleicht hätte gehen sollen.” Der Verband hielt aber an Sagnol fest – und wurde mit etwas Historischem belohnt: “Das ist es, was ich manchmal versuche zu erklären: Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit.” Im Fußball könne man schlicht “nicht alles in einem Monat oder in sechs Monaten ändern”.

Nach der EM wird Sagnol seinen Posten aber räumen, das hatte der Vize-Weltmeister von 2006 schon vor der geglückten Qualifikation angekündigt.

Gelöste Freude in Tiflis

Gelöste Freude in Tiflis.
AFP via Getty Images

Neapels Khvicha Kvaratskhelia, der nach seiner Gelbsperre gegen Griechenland wieder mitwirken durfte, hob das große Zusammengehörigkeitsgefühl Arm in Arm mit Torhüter Giorgi Mamardashvili am UEFA-Mikrofon hervor: “Vielleicht kommt das in den Medien nicht so offen rüber, aber wir haben diesen Sieg gemeinsam verdient, und ich möchte mich bei den Trainern, dem Stab, dem ganzen Team und allen, die den Fußball unterstützen, bedanken.” Danach schrie der Star des Teams noch “Auf geht’s Georgien, wir haben Geschichte geschrieben” – und verschwand.

Diese wollen Kvaratskhelia und Co. bei der EM in Deutschland in der Gruppe F fortführen. Dort trifft Georgien auf die Türkei (18. Juni, 18 Uhr), Tschechien (22. Juni, 15 Uhr) und Portugal (26. Juni, 21 Uhr).

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In einer früheren Version des Artikels stand, dass die Spieler den Orden bereits erhalten haben. Wir haben den Fehler inzwischen korrigiert.

“Diese Jungs sind Helden”: Georgiens Spieler bekommen Ehrenorden

Einen Tag nach dem historischen Erreichen der EM-Endrunde wurde den Spielern der georgischen Nationalmannschaft eine besondere Ehre zuteil.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Georgiens Spieler feierten nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

AFP via Getty Images

Als Nika Kvekveskiri am Dienstagabend den entscheidenden Elfmeter im Play-off-Finale gegen Griechenland verwandelt hatte, brachen ob der ersten EM-Endrunden-Teilnahme einer georgischen Nationalmannschaft in Tiflis und wahrscheinlich im ganzen Staat im Südkaukasus alle Dämme. Fans bejubelten auf dem Rasen gemeinsam mit dem Team die Qualifikation. Es wurde eine einzige große Party.

Einen Tag später wurde den Spielern zudem noch eine besondere Ehre zuteil: Sie bekamen von Regierungschef Irakli Kobachidse einen Ehrenorden verliehen. “Das ist das Glück, das uns vereint. Diese Jungs sind Helden”, sagte Kobachidse auf dem Platz der Republik in Tiflis, wo Fans und Mannschaftsmitglieder den Sieg feierten. “Ich möchte allen meine große Liebe ausdrücken.”

Sagnol: “Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit”

Trainer Willy Sagnol hatte bereits auf der Pressekonferenz nach zunächst torlosen 120 Minuten und dem Happy End im Elfmeterschießen (4:2) gegen den Europameister von 2004 gesagt, dass er bezahlen würde, “um das zu fühlen, was ich heute fühle”.

Der 47-jährige Franzose, der seit etwas mehr als drei Jahren im Amt ist, war nicht immer unumstritten und hatte die Kritik auch in der Stunde des größten Triumphes – auch seiner eigenen Trainer-Karriere – nicht vergessen: “Ich weiß, dass in der Vergangenheit einige Leute manchmal gedacht haben, dass ich vielleicht hätte gehen sollen.” Der Verband hielt aber an Sagnol fest – und wurde mit etwas Historischem belohnt: “Das ist es, was ich manchmal versuche zu erklären: Wenn man etwas erreichen will, braucht man Zeit.” Im Fußball könne man schlicht “nicht alles in einem Monat oder in sechs Monaten ändern”.

Gelöste Freude in Tiflis

Gelöste Freude in Tiflis.
AFP via Getty Images

Neapels Khvicha Kvaratskhelia, der nach seiner Gelbsperre gegen Griechenland wieder mitwirken durfte, hob das große Zusammengehörigkeitsgefühl Arm in Arm mit Torhüter Giorgi Mamardashvili am UEFA-Mikrofon hervor: “Vielleicht kommt das in den Medien nicht so offen rüber, aber wir haben diesen Sieg gemeinsam verdient, und ich möchte mich bei den Trainern, dem Stab, dem ganzen Team und allen, die den Fußball unterstützen, bedanken.” Danach schrie der Star des Teams noch “Auf geht’s Georgien, wir haben Geschichte geschrieben” – und verschwand.

Diese wollen Kvaratskhelia und Co. bei der EM in Deutschland in der Gruppe F fortführen. Dort trifft Georgien auf die Türkei (18. Juni, 18 Uhr), Tschechien (22. Juni, 15 Uhr) und Portugal (26. Juni, 21 Uhr).

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Historischer Sieg im Elfmeterschießen: Georgien erstmals bei der EM dabei

Die georgiesche Nationalmannschaft steht erstmals in der Endrunde einer Europameisterschaft. Nach chancenarmen 90 Minuten überstanden die Gastgeber gefährliche griechische Annäherungen in der Verlängerung und behielten im Elfmeterschießen die Nerven. Anschließend stand die Hauptstadt Tiflis Kopf.

Ekstase in Tiflis: Georgien feiert den erstmaligen Einzug in die Endrunde der Europameisterschaft.

Ekstase in Tiflis: Georgien feiert den erstmaligen Einzug in die Endrunde der Europameisterschaft.

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Während Griechenlands Coach Gutavo Poyet erneut die Elf aufbot, die sich im Halbfinale dieser EM-Qualifikations-Play-offs souverän mit 5:0 gegen Kasachstan durchgesetzt hatte, durfte der frühere Bayern-Profi Willy Sagnol (seit 2021 als Nationaltrainer im Einsatz) bei seinen Georgiern wieder auf Superstar Kvaratskhelia setzen. Der Flügelstürmer der SSC Neapel hatte beim 2:0 gegen Luxemburg noch gesperrt gefehlt. Im Finale ersetzte der Dribbelkünstler als einzige Änderung bei den Gastgebern Mikautadze (Bank).

In der georgischen Hauptstadt Tiflis schenkten sich beide Teams von Beginn an nichts und lieferten sich einige ruppige Zweikämpfe, die auf der einen Seite dazu führten, dass Schiedsrichter Szymon Marciniak das Spiel immer wieder unterbrechen musste, und auf der anderen Seite keinen großen Spielfluss aufkommen ließen.

Die Griechen hatten zwar mehr Spielanteile, mehr als verunglückte Flanken musste Georgiens Keeper Mamardashvili allerdings nicht entschärfen. Auf der Gegenseite taten sich die Gastgeber ebenfalls lange Zeit schwer. Kurz vor der Pause musste sich Griechenlands Schlussmann Vlachodimos dann aber doch auszeichnen: Einen direkten Freistoß von Chakvetadze vom linken Strafraumeck lenkte der Ex-Stuttgarter und momentane Keeper von Nottingham Forest über die Latte (45.).

Zwei Platzverweise in der Pause

Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff. Bevor die Mannschaften aber in die Kabine gingen, kochten die Emotionen über. Erst gerieten Kvaratskhelia und Mantalos aneinander, dann kam es zur großen Rudelbildung. Schiedsrichter Marciniak verteilte daraufhin gleich zwei Rote Karten, allerdings gegen Georgiens Ersatzkeeper Loria und den griechischen Innenverteidiger Tzavellas, der gar nicht im Kader stand, weshalb es mit elf Akteuren auf beiden Seiten weiterging.

EM-Qualifikation, Play-off-Finale

Griechenland blieb auch im zweiten Durchgang die Mannschaft mit mehr Ballbesitz, verzweifelte aber mit zunehmender Zeit mehr und mehr an dem disziplinierten Defensivverhalten der Georgier. Immer wieder brachten die von den heimischen Fans angeschobenen Gastgeber im letzten Drittel ein Bein dazwischen und ließen nichts anbrennen. Offensiv gelang der Sagnol-Elf allerdings ebenso wenig, weshalb echte Highlights im zweiten Durchgang komplett ausblieben. Folglich ging es torlos in die Verlängerung.

Mavropanos trifft die Latte, Davitashvili scheitert an Vlachodimos

Erst nach 100 Minuten musste sich Georgiens Torwart Mamardashvili erstmals auszeichnen: Der 23-Jährige lenkte einen abgefälschten Abschluss von Bakasetas zur Ecke – und plötzlich war mächtig Schwung in der Partie. Ein Schuss des eingewechselten Herthaners Bocuhalakis aus 20 Metern wurde zur Ecke abgefälscht. Und die wurde brandgefährlich: Mavropanos schraubte sich im Zentrum hoch und nickte wuchtig an die Querlatte (103.).

Konstantinos Mavropanos

Scheiterte in der Verlängerung dieser Play-offs an der Latte und am Ende mit Griechenland im Elfmeterschießen an Georgien: Ex-Stuttgarter Konstantinos Mavropanos.
UEFA via Getty Images

Defensiv erlaubte sich der frühere Stuttgarter Innenverteidiger und aktuelle West-Ham-Mann aber einen Fehler, der beinahe teuer wurde. Mikautadze fing einen Fehlpass von Mavropanos kurz hinter der Mittellinie ab, lief in den Strafraum und fand den erst wenige Sekunden zuvor eingewechselten Davitashvili, der an der Fünferkante zum Abschluss kam, aber an der Fußabwehr von Vlachodimos scheiterte (105.).

Im zweiten Durchgang der Verlängerung beruhigte sich das Geschehen. Tsitaishvili zeigte noch einmal ein tolles Solo, konnte Vlachodimos aus spitzem Winkel aber nicht überwinden (110.). Da auch Mikautadze final verfehlte (120.), fiel die Entscheidung aus elf Metern.

Georgien feiert nach Elfmeterschießen

Im Thriller scheiterte Griechenlands Kapitän Bakasetas gleich an Mamardashvili, weil Mikautadze den zweiten Versuch der Georgier aber am Tor vorbeisetzte, konnte Herthas Bouchalakis wieder ausgleichen. Doch auch dem griechischen Stürmer Giakoumakis versagten die Nerven, sein Schuss ging ebenfalls am Tor vorbei. Georgiens Kvekveskiri blieb dagegen eiskalt, setzte den entscheidenden Elfmeter für den Gastgeber – Star Kvaratskhelia war schon angeschlagen ausgewechselt – platziert ins linke Eck und sorgte dafür, dass in Tiflis alle Dämme brachen.

Der georgische Anhang stürmte nun in Tausenden auf den Rasen und feierte ihre Helden, die für den ersten Einzug in eine EM-Endrunde in der Geschichte des Landes sorgten. In Deutschland wird Georgien in der Gruppe F auf Portugal, Tschechien und die Türkei treffen.

Sagnol über Georgiens EM-Hoffnung: “Nur träumen reicht nicht aus”

Für Griechenland wäre die Teilnahme an der EM-Endrunde die erste seit 2012, für Georgien ein in Erfüllung gegangener Traum. Trainer Willy Sagnol fordert vor dem Play-offs-Finale statt träumen aber Siegermentalität.

Willy Sagnol schärfte vor dem Play-offs-Finale die Sinne.

Willy Sagnol schärfte vor dem Play-offs-Finale die Sinne.

UEFA via Getty Images

In Georgien lebt die Hoffnung auf die erste EM-Endrunden-Teilnahme als eigenständiges Land. Zwar war man bereits Teil der Europameisterschafts-Teams der UdSSR und der GUS, seit der wiedererlangten Unabhängigkeit nach dem Zerfall der Sowjetunion schafften es die Fußballer des kleinen Staates im Südkaukasus allerdings nicht mehr zu einer Endrunde. Am Dienstagabend (18 Uhr) in Tiflis könnte dieser Traum nun in Erfüllung gehen. In einem der drei Play-offs-Finals wartet Griechenland.

Für Georgiens Nationaltrainer Willy Sagnol ist vor dem finalen K.-o.-Duell eines klar: “Um solche Spiele zu gewinnen, braucht man eine Siegermentalität. Nur zu träumen reicht nicht aus.” Auch wenn man sich in “einigen Aspekten noch verbessern” müsse und mit den Griechen “eine Mannschaft mit großem Selbstvertrauen” in die georgische Hauptstadt kommt, seien seine “Spieler mehr als bereit, zu gewinnen”.

Kvaratskhelia kehrt zurück

Im Play-offs-Halbfinale gegen Luxemburg (2:0) hatte Georgien selbst den Ausfall des gelb-gesperrten Khvicha Kvaratskhelia kompensieren können – vor allem deswegen, weil Karlsruhes Budu Zivzivadze mit einem Doppelpack übernommen hatte. Gegen die Hellenen ist der Napoli-Star wieder mit dabei und verspricht: “Wir werden unser Bestes geben. Wir respektieren den Gegner, aber wir sind uns unserer Stärken bewusst und glauben an uns und unsere Fans.”

Poyet fordert “Emotionen zu kontrollieren”

Mit ordentlich breiter Brust reist der Europameister von 2004 nach Tiflis. Mit 5:0 hatte Griechenland Kasachstan abgefertigt. Trainer Gustavo Poyet bremste im Vorfeld dennoch, auch weil der 56-jährige Uruguayer in seinen etwas mehr als zwei Amtsjahren mittlerweile “die Mentalität der Griechen” gut kenne: “Manchmal sind sie zu niedergeschlagen, manchmal zu überschwänglich.” Deshalb komme es darauf an, “die Emotionen zu kontrollieren”.

“Ausreden” gebe es aber keine, denn die Spielvorbereitung sei ebenso wie die aktuelle Form gut. Zudem kennt Poyet “Qualität und den Stil von Georgien” und wäre überrascht, “wenn Willy Sagnol etwas ändern würde, denn es ist ein Finale”.

EM-Finale 2004

Für Griechenland wäre es die fünfte Teilnahme an einer EM-Endrunde und die erste seit 2012. Damals schied das von Fernando Santos trainierte Team im Viertelfinale gegen Deutschland (2:4) aus. Gegen das DFB-Team stünde dann auch ein möglicher letzter Test vor Beginn der Europameisterschaft an (7. Juni, 20.45 Uhr).

Sieger kommt in die Gruppe F

Der Gewinner des Duells füllt den letzten Platz der Gruppe F aus. Neben Portugal und Tschechien wartet dort auch die Türkei, gegen die der Sieger des Play-offs-Finales am 18. Juni in Dortmund in die EM startet.

Osimhen tipped for ‘big move’ by Hoddle, Hargreaves – ‘He’s a Premier League player’

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Dank Sanabrias Kunststück: Torino ergattert Punkt in Neapel

Der FC Turin trumpfte in Neapel mit einer konsequenten Zweikampfführung und einem Traumtor auf – und ergatterte schlussendlich am Fuße des Vesuvs ein nicht unverdientes 1:1.

Zwischen Torino und Napoli ging es kernig zur Sache, hier wird Victor Osimhen (Mi.) in die Mangel genommen.

Zwischen Torino und Napoli ging es kernig zur Sache, hier wird Victor Osimhen (Mi.) in die Mangel genommen.

IMAGO/ZUMA Press

Mit zuletzt zwei Siegen in Serie hatte sich Napoli in der Serie A wieder ein wenig freigeschwommen und wollte gegen den wiederum seit drei Spielen sieglosen FC Turin den nächsten Dreier einfahren. Personell vertraute Coach Francesco Calzona dabei mit drei Ausnahmen auf die Elf, die Juventus Turin mit 2:1 bezwungen hatte: Östigard, Mario Rui und Zieliniski ersetzten Rrahmani, Olivera und Traoré (alle Bank).

Bei den Gästen, die nur einen Sieg aus den vergangenen sechs Partien geholt hatten, musste Trainer Ivan Juric im Mittelfeld umdisponieren, da sich Ilic beim 0:0 gegen Florenz früh verletzt und dessen Ersatzmann Ricci auch noch eine Gelb-Rote-Karte eingehandelt hatte. Im Zentrum kam nun daher der erst 19-jährige Litauer Gineitis zum Zug, darüber hinaus stürmte Pellegri anstelle von Sanabria. Der für seine emotionalen Ausbrüche berühmt-berüchtigte Juric verfolgte das Geschehen übrigens von der Tribüne, er war in der Vorwoche des Feldes verwiesen worden.

28. Spieltag

Torino verwickelt Napoli in viele Zweikämpfe

Von Offensive konnte bei den Turinern zunächst aber keine Rede sein, denn in Hälfte eins spielte fast nur eine Mannschaft: die SSC Neapel. Die Hausherren hatten klare Vorteile und ein kleines Chancenplus, doch mussten sie ohne eigenen Treffer in die Halbzeit, was auch daran lag, dass Milinkovic-Savic zweimal bärenstark gegen Kvaratskhelia parierte (14., 43.) und Osimhen neben das Tor geköpft hatte (15.). Napolis Keeper Meret stellte sein Können in der 29. Minute unter Beweis, als er gegen Zapata zur Stelle war. Rodriguez’ abgefälschter Freistoß sauste indes knapp vorbei (41.).

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Es war kein Chancenfestival, keine Frage. Das lag auch an den Turinern, die stets dicht am Geschehen waren und die Neapolitaner immer wieder in intensive Zweikämpfe verwickelten. Das war dann auch über weite Strecken der zweiten Hälfte nicht anders. Die Partie bot folglich wenig Unterhaltungswert.

Ein Lapsus von Vlasic leitete dann aber den vorentscheidenden Konter ein, den Kvaratskhelia nach Zusammenspiel mit Mario Rui zum 1:0 veredelte (61.). Die Freude darüber währte aber nicht lange, denn Sanabria glich nur Sekunden nach seiner Einwechslung äußerst sehenswert per Fallrückzieher wieder zum 1:1 aus (64.). Alles war wieder offen – und die Partie verfiel auch gleich wieder in ihren alten Trott. Osimhen (76.), Juan Jesus (77.) und Kvaratskhelia (87.) schnupperten zwar noch einmal an der neuerlichen Führung, doch die wusste Milinkovic-Savic zu vereiteln.

Napoli erwartet am kommenden Dienstag (21 Uhr) in der Champions League die knifflige Aufgabe beim FC Barcelona, wo man nach dem 1:1-Remis im Hinspiel das Viertelfinale klarmachen möchte. In der Liga steht dann am Sonntag (20.45 Uhr) gleich das nächste Highlight an, dann geht’s zu Tabellenführer Inter Mailand. Die Granata sind indes tags zuvor bei Udinese Calcio gefordert, der einzigen Mannschaft, die in der laufenden Saison noch öfter remis gespielt hat als Torino.

6:1 nach Rückstand in Sassuolo: Meister Napoli meldet sich zurück

Die SSC Neapel, immerhin amtierender Meister und zuletzt arg in der Ergebniskrise gefangen, hat sich im Kampf um die internationalen Plätze zurückgemeldet und nach Rückstand noch satt mit 6:1 in Sassuolo gewonnen.

Halbes Dutzend: Ganze sechsmal durfte Meister Napoli in Sassuolo jubeln.

Halbes Dutzend: Ganze sechsmal durfte Meister Napoli in Sassuolo jubeln.

IMAGO/Fotoagenzia

Mit einem Dreier im Nachholspiel beim Abstiegskandidaten aus Sassuolo wollte die SSC Neapel, die mit ihren Aushängeschildern Osimhen und Kvaratskhelia in der Startelf begann, den Anschluss an die internationalen Plätze wiederherstellen.

Dieses Unterfangen gestaltete sich zu Beginn des Spiels schwierig: Zwar dominierte Napoli die Anfangsviertelstunde, das erste Tor erzielten jedoch die Neroverdi. In der 17. Minute traf Racic mit der ersten Offensivaktion aus der Distanz zur Führung für das Kellerkind. 

Napoli dreht die Partie per Doppelschlag

Davon ließ sich die SSC jedoch nicht verunsichern, spielte weiter mutig nach vorne und belohnte sich nach einer knappen halben Stunde: Erst traf Rrahmani nach toller Hackenvorarbeit von Zambo Anguissa zum Ausgleich (29.), dann drehte Osimhen die Partie binnen zwei Minuten komplett (31.). 

Sassuolo leistete sich immer wieder schlimme Fehler im Aufbauspiel, war in den Zweikämpfen zu weit weg und erwischte allgemein einen rabenschwarzen Tag – der zum eigenen Saisonverlauf passte. Noch vor der Pause erhöhten klar überlegene Neapolitaner auf 3:1, als Osimhen nach einem Schnitzer in der Neroverdi-Abwehr Consigli überlupft hatte (41.).

Osimhen schnürt den Dreierpack

Nach dem Seitenwechsel kam es gar noch dicker für die Hausherren, die weiterhin vor allem defensiv von der Rolle waren und sich prompt die nächsten Gegentore fingen: Osimhen schnürte nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff – erneut nach einem schlimmen Fehler der Neroverdi – den Dreierpack (47.).

Auch Kvaratskhelia trifft doppelt

Und auch Kvaratskhelia, der in dieser Saison wie so viele seiner Teamkollegen noch nicht an die Leistungen des vergangenen Jahres herangekommen war, trug sich in die Torschützenliste ein – und zwar gleich doppelt: Das 5:1 erzielte der Georgier nach einem schönen Sololauf (51.), das halbe Dutzend machte er in der 75. Minute nach einer Ecke voll. Im Anschluss gab es jeweils innige Umarmungen.

Obwohl Napoli im zweiten Durchgang einen Gang herunterschaltete, zeigten sich die Hausherren zu keinem Zeitpunkt ebenbürtig. Racics Tor aus der Anfangsphase sollte daher die einzige Torchance der Neroverdi bleiben. Am Ende stand ein klares 6:1 auf der Anzeigetafel, mit dem die Francesco-Calzona-Elf bis auf vier Punkte auf Platz sechs heranrückt. Sassuolo blieb derweil in akuter Notlage.