Sagnol über Georgiens EM-Hoffnung: “Nur träumen reicht nicht aus”

Sagnol über Georgiens EM-Hoffnung: “Nur träumen reicht nicht aus”

Für Griechenland wäre die Teilnahme an der EM-Endrunde die erste seit 2012, für Georgien ein in Erfüllung gegangener Traum. Trainer Willy Sagnol fordert vor dem Play-offs-Finale statt träumen aber Siegermentalität.

Willy Sagnol schärfte vor dem Play-offs-Finale die Sinne.

Willy Sagnol schärfte vor dem Play-offs-Finale die Sinne.

UEFA via Getty Images

In Georgien lebt die Hoffnung auf die erste EM-Endrunden-Teilnahme als eigenständiges Land. Zwar war man bereits Teil der Europameisterschafts-Teams der UdSSR und der GUS, seit der wiedererlangten Unabhängigkeit nach dem Zerfall der Sowjetunion schafften es die Fußballer des kleinen Staates im Südkaukasus allerdings nicht mehr zu einer Endrunde. Am Dienstagabend (18 Uhr) in Tiflis könnte dieser Traum nun in Erfüllung gehen. In einem der drei Play-offs-Finals wartet Griechenland.

Für Georgiens Nationaltrainer Willy Sagnol ist vor dem finalen K.-o.-Duell eines klar: “Um solche Spiele zu gewinnen, braucht man eine Siegermentalität. Nur zu träumen reicht nicht aus.” Auch wenn man sich in “einigen Aspekten noch verbessern” müsse und mit den Griechen “eine Mannschaft mit großem Selbstvertrauen” in die georgische Hauptstadt kommt, seien seine “Spieler mehr als bereit, zu gewinnen”.

Kvaratskhelia kehrt zurück

Im Play-offs-Halbfinale gegen Luxemburg (2:0) hatte Georgien selbst den Ausfall des gelb-gesperrten Khvicha Kvaratskhelia kompensieren können – vor allem deswegen, weil Karlsruhes Budu Zivzivadze mit einem Doppelpack übernommen hatte. Gegen die Hellenen ist der Napoli-Star wieder mit dabei und verspricht: “Wir werden unser Bestes geben. Wir respektieren den Gegner, aber wir sind uns unserer Stärken bewusst und glauben an uns und unsere Fans.”

Poyet fordert “Emotionen zu kontrollieren”

Mit ordentlich breiter Brust reist der Europameister von 2004 nach Tiflis. Mit 5:0 hatte Griechenland Kasachstan abgefertigt. Trainer Gustavo Poyet bremste im Vorfeld dennoch, auch weil der 56-jährige Uruguayer in seinen etwas mehr als zwei Amtsjahren mittlerweile “die Mentalität der Griechen” gut kenne: “Manchmal sind sie zu niedergeschlagen, manchmal zu überschwänglich.” Deshalb komme es darauf an, “die Emotionen zu kontrollieren”.

“Ausreden” gebe es aber keine, denn die Spielvorbereitung sei ebenso wie die aktuelle Form gut. Zudem kennt Poyet “Qualität und den Stil von Georgien” und wäre überrascht, “wenn Willy Sagnol etwas ändern würde, denn es ist ein Finale”.

EM-Finale 2004

Für Griechenland wäre es die fünfte Teilnahme an einer EM-Endrunde und die erste seit 2012. Damals schied das von Fernando Santos trainierte Team im Viertelfinale gegen Deutschland (2:4) aus. Gegen das DFB-Team stünde dann auch ein möglicher letzter Test vor Beginn der Europameisterschaft an (7. Juni, 20.45 Uhr).

Sieger kommt in die Gruppe F

Der Gewinner des Duells füllt den letzten Platz der Gruppe F aus. Neben Portugal und Tschechien wartet dort auch die Türkei, gegen die der Sieger des Play-offs-Finales am 18. Juni in Dortmund in die EM startet.