“Unangenehme” Halle in Schaffhausen: Verhindert Berlin die “Sensation”?

“Unangenehme” Halle in Schaffhausen: Verhindert Berlin die “Sensation”?

Die Füchse Berlin müssen in der European League den Umweg über die Play-offs nehmen. Der Bundesliga-Spitzenreiter ist vor der Aufgabe bei den Kadetten Schaffhausen gewarnt.

Großes Comeback im Viertelfinale 2023: Die Füchse bejubeln gegen Schaffhausen den Halbfinal-Einzug.

Großes Comeback im Viertelfinale 2023: Die Füchse bejubeln gegen Schaffhausen den Halbfinal-Einzug.

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Diese beiden Spiele im ohnehin schon übervollen Kalender hätten sich die Füchse Berlin gerne gespart. Weil der Hauptstadtklub aber in beiden Gruppenspielen Sporting Lissabon unterlag (31:32, 28:32), müssen Mathias Gidsel & Co. den Umweg über die Play-offs in der European League gehen, um das Viertelfinal-Ticket zu lösen.

Dabei geht es am Dienstag (18.45 Uhr) sowie genau eine Woche später (20.45 Uhr) in Hin- und Rückspiel gegen die Kadetten Schaffhausen. Die Schweizer hatten drei ihrer vier Gruppenspiele verloren und sich nur wegen des besseren Torverhältnisses für die K.-o.-Phase qualifiziert.

Doch der 13-malige Schweizer Meister ist hochmotiviert – und weiß, wie man die Füchse schlägt. Bereits 2023 trafen beide Teams im Viertelfinale des gleichen Wettbewerbs aufeinander, das Hinspiel in eigener Halle gewann Schaffhausen sogar mit 37:33. Auf dem Weg zum Titel allerdings drehte Berlin im Rückspiel (30:24) den Spieß noch um.

Drux und die Füchse “mehr als gewarnt”

Füchse-Coach Jaron Siewert warnt vor einer “extrem heimstarken” Mannschaft, die “zwei Gesichter hat”. Denn: “Sie können mal selbst an die Wand gespielt werden, aber sie können auch eine super Abwehr stellen, eine offensive 3:2:1, eine kompakte 6:0, gutes Kreisläuferspiel, haben viel Erfahrung im Kader und einen sehr guten Torhüter.”

Eine gewisse Kraft geht von der BBC Arena aus. Da spricht auch Siewert aus Erfahrung: “Wenn die Halle wirklich voll ist, dann ist sie auch unangenehm. Das haben wir letztes Jahr erfahren.” Kapitän Paul Drux kann die Berliner Fans beruhigen, da die Füchse durchs Vorjahr “mehr als gewarnt” seien. “Es ist für uns eine sehr schwere Auswärtsaufgabe, vor allem weil letztes Jahr die Halle komplett voll war. Das erhoffe ich mir natürlich auch, weil es dann am meisten Spaß macht”, sagt der 29-Jährige mit Blick auf den Dienstag.

Siewert weiß, wie die Festung Schaffhausen eingenommen werden kann. “Mein Gefühl bei den Kadetten ist: Wenn sie das Tempo und die Abwehraktionen bestimmen, sind sie stark. Wenn ihnen das Tempo diktiert wird, und sie zu Fehlern gezwungen werden, dann haben sie schon ihre Schwächen”, so der 30-Jährige.

Kadetten-Coach Hrvoje “Cveba” Horvat warnt vor dem “aktuell besten Spieler der Welt” mit Gidsel – und stellt auch klar: “Für uns sind das Spiele, die wir uns verdient haben, und in die wir mit Gelassenheit und ohne allzu großen Druck gehen können. Wir wissen, dass man Berlin schlagen kann, aber dafür braucht es zwei perfekte Spiele und den womöglich besten Handball, den wir in dieser Saison bieten können.”

“Ein großer Faktor, warum wir immer wieder Top-Mannschaften schlagen”

In die gleiche Kerbe schlägt Keeper Kristian Pilipovic. “Wenn wir die erste Sensation in diesem Kalenderjahr schaffen wollen, müssen wir als Mannschaft über uns hinauswachsen”, erklärt der 29-Jährige: “Doch wir fühlen uns wohl in der Außenseiterrolle. Natürlich müssen wir in der Deckung eine Lösung gegen Lasse Andersson und Mathias Gidsel finden, werden uns aber im Großen und Ganzen nicht anders vorbereiten als auf andere Spiele.”

Schon im Hinspiel wolle sein Team “den Coup wiederholen”. Die längst ausverkaufte BBC Arena sei “ein großer Faktor, warum wir zu Hause immer wieder Top-Mannschaften schlagen”. Gelingt das Husarenstück gegen Berlin, würde im Viertelfinale auf die Schweizer das Duell mit HBC Nantes warten.