Straus weiß: “Wir können Wolfsburg verletzen”

Straus weiß: “Wir können Wolfsburg verletzen”

Steht der Bundesliga eine Wachablösung bevor? Wenn es nach Trainer Alexander Straus geht, dann ist der FC Bayern München auf dem besten Weg, das neue Aushängeschild der Frauen-Bundesliga zu werden. Ein Sieg am Samstag im Topspiel beim langjährigen Ligaprimus VfL Wolfsburg würde die Münchnerinnen ihrem Ziel einen großen Schritt näherbringen.

Strebt die nächsten Jahre Münchner Dominanz an: Bayern-Trainer Alexander Straus.

Strebt die nächsten Jahre Münchner Dominanz an: Bayern-Trainer Alexander Straus.

IMAGO/eu-images

“Wir machen das gleiche wie immer”, stellt Alexander Straus gleich zu Beginn der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel des FC Bayern München beim VfL Wolfsburg klar. “Wir brauchen keine Angst zu haben, sind immer noch in einer guten Position, wenn wir verlieren.” Und Torhüterin Maria Luisa Grohs fügt an, die Ausgangsposition ihrer Münchnerinnen “stärkt einem den Rücken, aber das Spiel wird genauso schwer wie immer”.

Mit vier Punkten Vorsprung geht der FC Bayern am Samstag (17.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in das Spitzenspiel beim VfL, nachdem sich Wolfsburg in der Vorwoche eine etwas überraschende 1:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim geleistet hatte. Die Münchenerinnen hingegen ziehen ihr Programm nach wie vor voll durch, sind saisonübergreifend seit 33 Spielen ungeschlagen – und wollen am Samstag die 34. Partie folgen lassen.

Wir haben großen Respekt vor Wolfsburg, sie haben viel Erfahrung, viele Titel. Dort wollen wir auch hin, ihre Dominanz bekommen, die sie für Jahre hatten.

Alexander Straus

Mit einem Sieg könnte der FC Bayern die Meisterschaft bei dann noch fünf verbleibenden Spielen endgültig zu seinen Gunsten entscheiden. “Wenn wir gewinnen, sind wir in einer guten Position. Wir müssten zwei, drei Spiele von den verbleibenden fünf verlieren. Wenn das passieren würde, wären wir schon sehr enttäuscht, soviel kann ich sagen”, schmunzelt Straus. Mit der zweiten Meisterschaft in Folge würde der FCB wohl auch die Wachablösung an der Spitze des deutschen Fußballs einläuten. “Wir haben großen Respekt vor Wolfsburg, sie haben viel Erfahrung, viele Titel. Dort wollen wir auch hin, ihre Dominanz bekommen, die sie für Jahre hatten. Wir haben zuletzt einen Schritt nach vorn gemacht. Vor ein paar Jahren war die Lücke zwischen den Klubs größer. Es ist enger geworden. Wolfsburg kennt diese Situation an der Spitze, aber wir inzwischen auch”, sagt Straus. Mit Blick auf die Partie am Samstag ergänzt der 48-Jährige: “Wolfsburg wird attackieren, aber wir werden vorbereitet sein. Wenn sie aufmachen, können wir sie verletzten, denn wenn wir unsere Räume bekommen, sind wir ziemlich gut.”

Grohs setzt auf die eigene Stärke

Mit Blick auf Samstag erwartet Keeperin Grohs von Wolfsburg “Vollgasfußball. Die Spielerinnen sind körperlich robust und schnell. Da müssen wir dagegenhalten.” Zudem wolle der FCB über einen längeren Zeitraum sein Spiel durchsetzen. “Das haben wir zuletzt nur in Teilen geschafft, wollen das ausbauen”, kündigt Grohs an, die zudem die Stärken ihres eigenen Teams genau einzuschätzen weiß: “Uns macht aus, dass wir als Team alle wissen, wie wichtig es ist zu verteidigen und gegen den Ball zu arbeiten. Wir haben Spielerinnen, die das Verteidigen nicht lernen mussten, es ist in ihrem Blut – das ist unsere Stärke.” Außerdem sei der FCB “auf und neben dem Platz eine Einheit”.

Auch personell sieht es gut aus in München: Während Verteidigerin Carolin Simon nach ihrem Kreuzbandriss und acht Monaten Pause in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, aber noch Zeit braucht, steht Jovana Damnjanovic nach ihrer verletzungsbedingten Auswechslung gegen Leipzig wieder zur Verfügung. Keine Option ist am Samstag dagegen Sturmtalent Franziska Kett.

Susanne Müller