18 Punkte nach Rückständen, “attraktives Gesamtpaket”: Heidrich lobt Charakter der Veilchen

18 Punkte nach Rückständen, “attraktives Gesamtpaket”: Heidrich lobt Charakter der Veilchen

Mit 45 Punkten hat der FC Erzgebirge Aue ein weiteres Drittliga-Spieljahr so gut wie sicher in der Tasche. Zeit für eine kurze Zwischenbilanz durch den Sport-Geschäftsführer.

Hat Planungssicherheit: Aues Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich.

Hat Planungssicherheit: Aues Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich.

IMAGO/Picture Point

45 Punkte sind in der 3. Liga eine Knackpunkt-Marke, eine Beinahe-Garantie für eine weitere Saison im Profi-Geschäft. Der FC Erzgebirge Aue hat diese Hürde am vergangenen Samstag durch ein 2:1 gegen Viktoria Köln genommen. In den Augen von Matthias Heidrich “eine beruhigende Begleiterscheinung”. Der Sport-Geschäftsführer der Veilchen verweist in einem Interview auf der Klub-Website der Sachsen aber insbesondere auf die Tatsache, dass der Sieg nach einem Rückstand erzielt wurde.

“Wichtig war uns vor allem, nach zwei Niederlagen eine Reaktion von der Mannschaft zu sehen und zu spüren. Sie hat gegen Köln das Gesicht gezeigt, das wir erfreulich oft erlebt haben im Saisonverlauf. Nach Rückständen holte das Team 2023/24 bereits 18 Punkte”, sagt Heidrich und spricht vom guten Charakter und dem “Glauben an die eigenen Fähigkeiten”.

“Siegermentalität im Wochenrhythmus” statt Füße hochlegen

Die Vorbereitung auf eine weitere Drittliga-Saison kann nun also noch intensiver laufen, wenngleich auch die laufende Spielzeit mit acht Punktspielen und dem Landespokal Sachsen – hier steht der FCE im Viertelfinale und trifft auswärts in Grimma auf den Oberligisten Freital (Samstag, 14 Uhr) – noch Reizvolles bietet.

“Im Vorjahr haben wir auf der Zielgeraden abgebaut”, erinnert Heidrich an den Abschlussrang 14, den der damalige Zweitliga-Absteiger lediglich herausholte. “Siegermentalität im Wochenrhythmus” und kein zufriedenes Zurücklehnen, das fordert der Ex-Profi vom Dotchev-Team. Spannung hochhalten und sich für einen Kaderplatz in 2024/25 empfehlen – das zumindest gilt für die Spieler, deren Verträge zum 30. Juni auslaufen.

“Das Fundament ist gelegt und vertraglich gebunden”, so Heidrich. “Mit Martin Männel, Anthony Barylla, Niko Vukancic, Mirnes Pepic, Marcel Bär, Kilian Jakob, Marvin Stefaniak, Omar Sijaric und Sean Seitz haben wir ein Gerüst, das bereits gehobenes Drittliga-Niveau nachgewiesen hat.” Mit anderen Leistungsträgern werde verhandelt. Heidrich rechnet nur mit “punktuellen” Veränderungen im Aufgebot und spricht von “ein, zwei neuen Jungs”, die für frischen Wind sorgen sollen. Und von einem quantitativ, jedoch nicht qualitativ schlankeren Kader.

Realität kontra Marktwert – Zahlungsmoral kontra Gehaltshöhe

Der Auer Kader zählte vor Saisonbeginn vom Marktwert her zu den Hinterbänklern in der 3. Liga. Die Sachsen haben in der Realität deutlich besser abgeschnitten, einige Spieler konnten sich ins Schaufenster stellen. Heidrich: “Dieser Umstand spricht dafür, dass sich jeder Einzelne hier weiterentwickeln und verbessern kann. Der FC Erzgebirge Aue ist eine gute Adresse im deutschen Profifußball.”

Nicht unbedingt primär in Sachen Gehaltszahlungen, so der Sportchef. “Auch wenn das Thema Geld im Profifußball immer mehr Gewicht bekommt, achten viele Spieler und Berater inzwischen auch auf andere Aspekte: Infrastruktur, Trainingsbedingungen, Stadion, Stimmung, Umfeld des Vereins, Zahlungsmoral.” Diesbezüglich biete der FC Erzgebirge “ein attraktives Gesamtpaket” und könne selbstbewusst auftreten.

Auf dem Rasen zunächst im Landespokal in Grimma, in der Liga wieder am 30. März beim Überraschungsersten SSV Ulm 1846 Fußball, einem Team der Stunde im deutschen Profifußball.