“Wie Brüder”: Eishockey-Meister Berlin feiert Titelcomeback

Nach einer enttäuschenden Vorsaison sitzen die Eisbären Berlin in Eishockey-Deutschland wieder auf dem Thron. Gründe für den zehnten DEL-Titel gibt es einige.

Das Vertrauen in Eisbären-Trainer Serge Aubin zahlte sich aus.

Das Vertrauen in Eisbären-Trainer Serge Aubin zahlte sich aus.

IMAGO/Matthias Koch

Die Meister-Zigarre genoss Leo Pföderl sichtlich. “Es gibt kein schöneres Gefühl”, sagte der Nationalstürmer vom deutschen Eishockey-Meister Eisbären Berlin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Der 30-Jährige hatte am zehnten Titel des Hauptstadt-Clubs einen großen Anteil. Mit drei Toren und acht Vorlagen in der Finalserie wurde er zum besten Spieler gekürt. “Am liebsten würde ich jetzt eine ganze Woche feiern”, sagte er. Der Meisterparty an der heimischen Arena am Ostbahnhof ist für den 1. Mai geplant.

Pföderl ist nach 2021 und 2022 bereits zum dritten Mal Meister mit den Eisbären geworden. Er war aber auch im schwachen vergangenen Jahr dabei, als die Eisbären sogar in Abstiegsgefahr gerieten und die Playoffs deutlich verpasst hatten. Knapp zwölf Monate später folgte nun die Krönung durch ein 2:0 im fünften Finalspiel bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. “Wir sind ein zusammengeschweißter Haufen”, sagte der Stürmer. “Wir sind in dieser Saison sehr, sehr zusammengewachsen.”

Festhalten an Aubin machte sich bezahlt

Trainer Serge Aubin hat früh gespürt, dass sich schnell wieder ein Titelaspirant gefunden hat. Statt wie üblich den Trainer nach einer enttäuschenden Runde auszutauschen, hielten die Eisbären am früheren Profi fest. “Es hat nicht lange gedauert und es hat sich gezeigt, dass das eine sehr spezielle Truppe ist”, erklärte der Kanadier. “Wie Brüder, wie in einer Familie mit unterschiedlichen Charakteren. Wir sind zurück und diesen Titel haben wir uns verdient.”

Auch Nationalverteidiger Jonas Müller sieht in den Lehren der vergangenen Spielzeit einen wichtigen Punkt für den Gewinn der zehnten Meisterschaft. “Wir wissen alle, dass das kein gutes Jahr von uns war”, erklärte der Berliner. “Wir wussten aber auch, dass wir wieder eine gute Mannschaft haben. Man hat es von Anfang gespürt, dass wir uns in dieser Saison zurückkämpfen können.”

Ein Spaziergang war es für die Berliner in keiner Playoff-Runde. Gleich im Viertelfinale wurden sie in Spiel eins mit 1:7 von den Adler Mannheim aus der eigenen Halle geschossen. Auch zum Final-Auftakt gab es ein 2:4 in Bremerhaven. Nach Finalspiel zwei zudem den Ausfall von Nationalspieler Marcel Noebels. “Wir sind aber nicht nervös geworden”, sagte Kapitän Kai Wissmann und betonte: “Das ist auch ein Teil der Qualität. Wir können einfach ruhig weiterspielen.”

Defensive Stabilität: Nur zwei Gegentore in den letzten drei Spielen

Daran hat Trainer Aubin einen großen Anteil. “Wir haben richtig gut analysiert und aus solchen Spielen unsere Schlüsse gezogen”, sagte Pföderl. In den vergangenen drei Finalspielen gegen Bremerhaven kassierte Berlins überragender Keeper Jake Hildebrand lediglich zwei Treffer. “Aus meiner Erfahrung heraus gewinnt die Defensive den Titel”, sagte Wissmann. “Dazu haben wir immer die Qualität, selbst ein Tor zu schießen.”

Für den Abwehrspieler ist die Saison mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu Ende. Die WM in Tschechien steht an. Im Nationalmannschaft-Kader von Bundestrainer Harold Kreis ist das Berliner Defensiv-Duo mit Müller und dem Eisbären-Kapitän eigentlich gesetzt. “Ich weiß nicht, was der Plan ist”, sagte Wissmann. Müller ist dagegen etwas offensiver. “Ich will dabei sein”, sagte der Vizeweltmeister von 2023. “Jetzt will ich aber zunächst feiern und genießen. Das gehört doch zu einer Meisterschaft dazu. Danach konzentriere ich mich auf die WM”, sagte der 28-Jährige.

“Wie Brüder”: Eishockey-Meister Berlin feiert Titelcomeback

Nach einer enttäuschenden Vorsaison sitzen die Eisbären Berlin in Eishockey-Deutschland wieder auf dem Thron. Gründe für den zehnten DEL-Titel gibt es einige.

Das Vertrauen in Eisbären-Trainer Serge Aubin zahlte sich aus.

Das Vertrauen in Eisbären-Trainer Serge Aubin zahlte sich aus.

IMAGO/Matthias Koch

Die Meister-Zigarre genoss Leo Pföderl sichtlich. “Es gibt kein schöneres Gefühl”, sagte der Nationalstürmer vom deutschen Eishockey-Meister Eisbären Berlin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Der 30-Jährige hatte am zehnten Titel des Hauptstadt-Clubs einen großen Anteil. Mit drei Toren und acht Vorlagen in der Finalserie wurde er zum besten Spieler gekürt. “Am liebsten würde ich jetzt eine ganze Woche feiern”, sagte er. Der Meisterparty an der heimischen Arena am Ostbahnhof ist für den 1. Mai geplant.

Pföderl ist nach 2021 und 2022 bereits zum dritten Mal Meister mit den Eisbären geworden. Er war aber auch im schwachen vergangenen Jahr dabei, als die Eisbären sogar in Abstiegsgefahr gerieten und die Playoffs deutlich verpasst hatten. Knapp zwölf Monate später folgte nun die Krönung durch ein 2:0 im fünften Finalspiel bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. “Wir sind ein zusammengeschweißter Haufen”, sagte der Stürmer. “Wir sind in dieser Saison sehr, sehr zusammengewachsen.”

Festhalten an Aubin machte sich bezahlt

Trainer Serge Aubin hat früh gespürt, dass sich schnell wieder ein Titelaspirant gefunden hat. Statt wie üblich den Trainer nach einer enttäuschenden Runde auszutauschen, hielten die Eisbären am früheren Profi fest. “Es hat nicht lange gedauert und es hat sich gezeigt, dass das eine sehr spezielle Truppe ist”, erklärte der Kanadier. “Wie Brüder, wie in einer Familie mit unterschiedlichen Charakteren. Wir sind zurück und diesen Titel haben wir uns verdient.”

Auch Nationalverteidiger Jonas Müller sieht in den Lehren der vergangenen Spielzeit einen wichtigen Punkt für den Gewinn der zehnten Meisterschaft. “Wir wissen alle, dass das kein gutes Jahr von uns war”, erklärte der Berliner. “Wir wussten aber auch, dass wir wieder eine gute Mannschaft haben. Man hat es von Anfang gespürt, dass wir uns in dieser Saison zurückkämpfen können.”

Ein Spaziergang war es für die Berliner in keiner Playoff-Runde. Gleich im Viertelfinale wurden sie in Spiel eins mit 1:7 von den Adler Mannheim aus der eigenen Halle geschossen. Auch zum Final-Auftakt gab es ein 2:4 in Bremerhaven. Nach Finalspiel zwei zudem den Ausfall von Nationalspieler Marcel Noebels. “Wir sind aber nicht nervös geworden”, sagte Kapitän Kai Wissmann und betonte: “Das ist auch ein Teil der Qualität. Wir können einfach ruhig weiterspielen.”

Defensive Stabilität: Nur zwei Gegentore in den letzten drei Spielen

Daran hat Trainer Aubin einen großen Anteil. “Wir haben richtig gut analysiert und aus solchen Spielen unsere Schlüsse gezogen”, sagte Pföderl. In den vergangenen drei Finalspielen gegen Bremerhaven kassierte Berlins überragender Keeper Jake Hildebrand lediglich zwei Treffer. “Aus meiner Erfahrung heraus gewinnt die Defensive den Titel”, sagte Wissmann. “Dazu haben wir immer die Qualität, selbst ein Tor zu schießen.”

Für den Abwehrspieler ist die Saison mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu Ende. Die WM in Tschechien steht an. Im Nationalmannschaft-Kader von Bundestrainer Harold Kreis ist das Berliner Defensiv-Duo mit Müller und dem Eisbären-Kapitän eigentlich gesetzt. “Ich weiß nicht, was der Plan ist”, sagte Wissmann. Müller ist dagegen etwas offensiver. “Ich will dabei sein”, sagte der Vizeweltmeister von 2023. “Jetzt will ich aber zunächst feiern und genießen. Das gehört doch zu einer Meisterschaft dazu. Danach konzentriere ich mich auf die WM”, sagte der 28-Jährige.

2:0 in Bremerhaven: Eisbären verwandeln ersten Matchball zur Meisterschaft

Die Eisbären Berlin haben bereits in Spiel 5 die Finalrunde der DEL zu ihren Gunsten entschieden. Bei den Fischtown Pinguins nutzten die Berliner ihren ersten Matchball, gewannen mit 2:0 und sind zum zehnten mal Deutscher Eishockey-Meister.

Leonhard Pföderl traf zum 1:0 gegen Bremerhaven.

Leonhard Pföderl traf zum 1:0 gegen Bremerhaven.

IMAGO/Matthias Koch

Die Eisbären Berlin sind nach einem Jahr Pause wieder Meister und auf dem besten Weg zu einer neuen Ära in der Deutschen Eishockey Liga. Am Freitagabend machte das Team von Trainer Serge Aubin durch das 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven die zehnte Meisterschaft und den dritten Titel binnen vier Jahren perfekt.

Ein spätes Tor des in der Finalserie überragenden Leo Pföderl (44. Minute) brachte Berlin auf Kurs. Für den Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 war es bereits der elfte Scorerpunkt in der nur fünf Partien andauernden Finalserie. Manuel Wiederer (49.) sicherte fünf Minuten später in einem nervenaufreibenden und spannenden fünften Finalspiel den vierten Sieg der Serie, die Berlin mit 4:1 gewann.

Eisbären auf Rekordkurs

Die Eisbären, die es nach den Meisterschaften 2021 und 2022 gar nicht in die Playoffs geschafft hatten, waren zuvor bereits so oft Meister in der DEL seit deren Gründung vor 30 Jahren wie kein anderes Team. In der gesamten Meisterliste des deutschen Eishockeys schlossen die Berliner nach Titelanzahl zum SC Riessersee auf. Zwischen 2005 und 2013 hatten sich die Berliner sieben Meisterschaften erspielt. Seit Beginn dieses Jahrzehnts sind sie nun wieder das dominierende DEL-Team.

Bremerhaven stand erstmals überhaupt in der Finalserie. Die Vizemeisterschaft ist das beste Ergebnis der Club-Geschichte. Für Thomas Popiesch dürfte es das letzte Spiel als Pinguins-Coach gewesen sein. Der gebürtige Ost-Berliner soll zur kommenden Saison zu den Krefeld Pinguinen in die zweite Liga wechseln.

Hauptrunden-Erster verliert erstmals seit zehn Jahren

Unter Popiesch hatte es Bremerhaven seit dem DEL-Einstieg 2016 stets in die Playoffs geschafft. In dieser Saison waren die Pinguins das Überraschungsteam überhaupt in der DEL und schlossen die Hauptrunde als Erster ab. Erstmals seit zehn Jahren wurde damit der Vorrundenerste am Ende nicht auch deutscher Meister.

Dabei wehrte sich Bremerhaven auch am Freitag wieder mit allen Kräften und bot den Eisbären einen harten Kampf. Beide Teams hatten bis ins Schlussdrittel hochklassige Chancen, doch wieder einmal überragten die Torhüter Kristers Gudlevskis (Bremerhaven) und Jake Hildebrand (Berlin). Immerhin blieb Bremerhaven erstmals in der Finalserie ein Drittel ohne Gegentor.

Auf den ersten Treffer mussten die 4637 Zuschauern in der ausverkauften Eisarena allerdings auch im zweiten Durchgang warten. Vor allem Gudlevskis stand nun unter Beschuss. Der in der regulären Saison zum besten Torhüter gewählte Lette hatte zudem Glück bei einem Berliner Pfostenschuss.

Wie in allen Finalspielen bislang ging Berlin auch diesmal wieder in Führung. Pföderls drittes Finaltor brach das Eis. Fünf Minuten später traf Wiederer und der Treffer hielt auch dem Videostudium der Schiedsrichter stand. Diese Führung brachte Berlin souverän und sicher über die Zeit.

Nur noch ein Sieg fehlt: Eisbären planen Meisterfeier an der Nordsee

Nur noch ein Sieg fehlt den Eisbären Berlin zur zehnten Meisterschaft in der DEL. Dieser soll bereits am Freitag in Bremerhaven gelingen. Fischtown-Coach Popiesch mahnt zu mehr Disziplin.

Die Eisbären Berlin wollen bereits in Bremerhaven ihren zehnten Meistertitel eintüten.

Die Eisbären Berlin wollen bereits in Bremerhaven ihren zehnten Meistertitel eintüten.

picture alliance/dpa

Die Eisbären Berlin haben keine Lust auf eine Meisterfeier daheim. Der zehnte Titel in der Deutschen Eishockey Liga soll am Freitag an der Nordsee gefeiert werden. “Wir wollen direkt die erste Chance jetzt natürlich nutzen”, sagte Berlins Nationalverteidiger Kai Wissmann nach dem 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) am Dienstag im vierten Finalspiel gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven.

Nach Siegen führen die Eisbären in der Best-of-seven-Serie 3:1 und haben nun dreimal die Chance, die erneute Meisterschaft perfekt zu machen.

DEL-PLAYOFF-FINALE

Die erste Möglichkeit dazu bietet sich am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Bremerhaven. “Wir gehen das Spiel so an, als wäre es Spiel sieben für uns”, sagte Wissmann, der vor zu viel Übermut warnte: “Wir wissen, dass es noch lange nicht vorbei ist.”

In der Tat war auch das Spiel am Dienstag wieder ausgeglichener, als es das Ergebnis aussagte. “Wir waren im zweiten Drittel die klar bessere Mannschaft. Es ist hart, nach so einem Spiel mit einer Niederlage rauszugehen”, sagte Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch. “Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie in der Serie drin ist.”

Besonders Dreifach-Torschütze Ty Ronning, der im Line-up durch die Verletzung von Nationalstürmer Marcel Noebels aufrückte, war am Dienstag in Überzahl nicht zu stoppen. “Die Effektivität der Eisbären war ausschlaggebend”, sagte Popiesch. “Wenn wir so wie heute zu sehr in der Offensive Strafzeiten nehmen, wird es schwierig.”

Dreifachtorschütze Ronning will Vorjahresniederlage ausmerzen

Ronning hatte in der vergangenen Saison noch mit dem ERC Ingolstadt das Finale gegen den EHC Red Bull München verloren. “Dieses Mal soll es andersherum ausgehen. Wir sind hier für den zehnten Titel”, sagte der Kanadier.

Ronning überragt: Eisbären erspielen sich den Matchball

Die Eisbären Berlin stehen im Finale gegen Bremerhaven kurz vor dem Meistertitel. Dank des überragend aufspielenden Ty Ronning führen die Berliner die Serie nach dem 4:1-Erfolg in Spiel 4 jetzt mit 3:1 an

Nicht zu bremsen: Eisbär Ty Ronning

Nicht zu bremsen: Eisbär Ty Ronning

IMAGO/Nordphoto

Die Eisbären Berlin greifen dank Matchwinner Ty Ronning nach dem zehnten Titel in der DEL. Zwei Tage nach dem längsten Finale der DEL gewann der Rekordmeister das intensive vierte Play-off-Duell  gegen den Hauptrundenersten Fischtown Pinguins mit 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) und erspielte sich in der Best-of-seven-Serie (3:1) drei Meisterschafts-Matchbälle.

Die erste Titelchance bietet sich den Eisbären, die acht Play-off-Serien in Folge gewonnen haben, am Freitag (19.30 Uhr) in Bremerhaven. Ronning (18., 48., 56.), der erneut den verletzten Topscorer Marcel Noebels in der ersten Sturmreihe ersetzte, avancierte mit drei Treffern, zwei davon im Powerplay, zum Matchwinner. Frederik Tiffels (59.) sorgte für die Entscheidung. Phillip Bruggisser (32.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich ebenfalls in Überzahl erzielt.

Für die erste Druckphase sorgten am Dienstag die Eisbären – und das erneut ohne Noebels. Der Schlüsselspieler hatte im zweiten Duell bei einem Zweikampf an der Bande offenbar eine Knieverletzung erlitten, der Olympia-Silberheld von 2018 und Vize-Weltmeister fehlte wie bereits im dritten Duell.

Berlin erspielte sich dennoch ein Chancenplus, machte daraus aber zunächst zu wenig. Bremerhaven kam im ersten Drittel nur schwer ins Spiel und war lediglich beim ersten Powerplay des Abends der Führung näher. Für diese sorgte dann Ronning in Überzahl für die Gastgeber.

Pinguins drehen im zweiten Drittel mächtig auf

DEL 2023/24

Die offensiv zuvor oft harmlosen Pinguins drehten im zweiten Drittel mächtig auf. Bremerhaven verlagerte das Geschehen fast durchgehend vor das Tor von Jake Hildebrand, der sich lange als sicherer Rückhalt für die Eisbären erwies. Bruggisser brach den Bann für Bremerhaven. Die Eisbären erwachten aus ihrer zwischenzeitlichen Lethargie. Der Finalneuling von der Waterkant blieb dennoch bis zur zweiten Eispause stets gefährlich.

Berlin schüttelte den schwachen zweiten Durchgang ab, mehrere Strafzeiten für Bremerhaven erschwerten die Lage der Gäste, die beim Lattentreffer von Thomas Schemitsch (52.) Glück hatten. Ty Ronning krönte seine starke Leistung mit dem dritten Tor. Tiffels machte den Deckel drauf.

Aubin: “Der vierte Sieg ist immer der schwerste”

Nach dem Spiel ärgerten sich die Gäste vor allem über sich selbst. “Die Effektivität war der Unterschied”, bemängelte Bremerhavens Chefcoach Thomas bei MagentaSport. “Wir haben zu viel liegenlassen.”

“Es ist ein Teamerfolg. Wir hatten ein gutes Momentum. Die Serie ist noch nicht vorbei, wir haben noch einen Weg vor uns”, sagte Ronning. Sein Coach Serge Aubin ergänzte: “Der vierte Sieg ist immer der schwerste.”

Für die Berliner wäre es der dritte Titel binnen vier Jahren. Nach den Meisterschaften 2021 und 2022 hatten es die Eisbären im vergangenen Jahr gar nicht in die Play-offs geschafft. Trotzdem hielt der Klub an Trainer Aubin fest und schaffte es mit einigen Kaderumstellungen zurück ins DEL-Finale.

Eisbären Berlin – Pinguins Bremerhaven 4:1 (1:0,0:1,3:0)

Tore: 1:0 Ronning (17:57), 1:1 Bruggisser (31:41), 2:1 Ronning (47:23), 3:1 Ronning (55:17), 4:1 Tiffels (58:01).
Strafminuten: Berlin 6 – Bremerhaven 12 plus Disziplinar (Verlic) und Disziplinar (Jeglic).
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft).
Play-off-Stand: 3:1

DPA, SID, Tobias Rudolf

Zwei Siege fehlen zum DEL-Titel: Die Wandlung der Eisbären Berlin

Nach einer großen Enttäuschung im vergangenen Jahr stehen die Eisbären Berlin vor der zehnten Meisterschaft. Vor allem das Vertrauen in den Trainer zahlt sich aus.

Kai Wissmann (links) feiert den Torschützen zum 1:2 Yannick Veilleux.

Kai Wissmann (links) feiert den Torschützen zum 1:2 Yannick Veilleux.

IMAGO/kolbert-press

Die Stille irritierte Nationalspieler Lean Bergmann. “Es war ruhig. Ich habe gedacht, der Torhüter hat den Schuss gehalten. Dann habe ich die hängenden Köpfe der Bremerhavener gesehen, da war die Freude doppelt so groß”, sagte der Stürmer der Eisbären Berlin nach dem 2:1-Siegtreffer von Yannick Veilleux in der 98. Minute bei den Fischtown Pinguins. Nach einer ganz schwachen Vorsaison mit Abstiegsangst fehlen den Berlinern nach dem Siegtreffer im längsten Finalspiel der DEL nur noch zwei Siege für den zehnten Titel.

Am Dienstag (19.30 Uhr) können die Eisbären im vierten Match eine Vorentscheidung schaffen. “Eine tolle Gelegenheit”, sagte Bergmann.

Das 2:1 in Bremerhaven war in den diesjährigen Playoffs bereits der dritte Sieg nach Verlängerung. Im Halbfinale wurden die Straubing Tigers zweimal in der Extraspielzeit bezwungen, am Sonntag jubelten die Eisbären an der Nordsee. “Es zeigt die Qualität in der Mannschaft, dass wir in Drucksituationen cool bleiben”, sagte Bergmann. Trainer Serge Aubin schwärmte: “Die Jungs sind mental top. Sie sind immer drangeblieben und haben einen Weg gefunden.”

“Wir sind in Berlin, wir sind hier, um zu gewinnen”

Am Dienstag kann der Rekordmeister in heimischer Arena den nächsten Schritt machen. Der Heimvorteil ist von Bremerhaven nach Berlin gewandert. Gewinnen die Eisbären nun die Partien in der eigenen Arena am Dienstag und in Spiel sechs, ist ihnen der Titel nicht mehr zu nehmen. Trainer Aubin interessiert das derzeit noch wenig. “Es spielt keine Rolle, auf welchem Eis die Jungs spielen. Wir werden bereit sein, ganz egal, wo es ist”, erklärte der 49-Jährige. Auch am Freitag in Bremerhaven kann die Serie zugunsten der Berliner vorbei sein.

Dass der Hauptstadt-Klub nach einer vergangenen Spielzeit mit Abstiegssorgen nur noch zwei Erfolge von der Meisterschaft entfernt steht, ist nicht überraschend. Nach den Titeln 2021 und 2022 war die vergangene Spielzeit ein negativer Ausrutscher. Jetzt sind die Eisbären wieder dort, wo sie nach eigenen Ansprüchen hingehören. “Die Erwartungen an uns sind immer hoch. Wir sind in Berlin, wir sind hier, um zu gewinnen. Das gilt für die Spieler und den ganzen Trainer- und Betreuerstab”, erklärte Aubin.

Die Hierarchie im Team wurde verändert

Nach der Analyse der vergangenen Saison wurde der Kader umgebaut und mit Bergmann, Frederik Tiffels, Tobias Eder und dem neuen Kapitän Kai Wissmann wichtige deutsche Leistungsträger verpflichtet. Dazu schlugen die Nordamerika-Profis wie der starke Torhüter Jake Hildebrand blendend ein. Die Hierarchie im Team wurde verändert. Am Coach hielt der Verein aber fest. “Serge Aubin ist der richtige Trainer für die Eisbären. Wir sind von seinen Qualitäten felsenfest überzeugt und haben nie an ihm gezweifelt”, sagte Sportdirektor Stéphane Richer. Sein Klub hatte im vergangenen Jahr als dritter Titelverteidiger der DEL-Geschichte die Playoffs verpasst. Statt Restart mit neuem Trainer verlängerte Richer den Vertrag mit Aubin. Heute spricht viel für die zehnte Meisterschaft.

Davon will Aubin noch nichts wissen. Während Spieler Bergmann die Wichtigkeit eines Sieges im dritten Aufeinandertreffen hervorhob, sprach der kanadische Trainer von einem anderen Schlüsselspiel. “Der vierte Sieg ist das wichtigste Match”, sagte Aubin mit einem Schmunzeln. “Wir sind noch weit entfernt davon, dass die Serie vorbei ist. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.”

Drama in Überlänge: Veilleux wird für die Eisbären zum Helden

DEL – Highlights by MagentaSport 21.04.2024

Drama in Überlänge: Veilleux wird für die Eisbären zum Helden

6:57Im dritten Spiel der Final-Serie zwischen den Fischtown Pinguins und den Eisbären Berlin wurde es historisch. Erst in der zweiten Verlängerung fiel das entscheidende Tor für den Rekordmeister, die Partie wurde so zum längsten Finale der DEL-Geschichte.

Eisbären und Pinguins schreiben DEL-Geschichte – 2:1 für Berlin

Rekordmeister Eisbären Berlin hat im längsten Finale der DEL-Geschichte den nächsten Schritt zu seinem zehnten Titelgewinn gemacht.

Der Moment nach dem 1:1, das Alex Friesen (Fischtown Pinguins, #57) erzielt hat.

Der Moment nach dem 1:1, das Alex Friesen (Fischtown Pinguins, #57) erzielt hat.

IMAGO/kolbert-press

Die Eisbären setzten sich im dritten Play-off-Finale beim Hauptrundenersten Fischtown Pinguins mit 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 0:0, 1:0) in der zweiten Verlängerung durch und ging in der Best-of-seven-Serie mit 2:1 in Führung.

Am Dienstag (19.30 Uhr) könnten die Eisbären daheim in Berlin mit einem weiteren Sieg ihrem Ziel noch näher kommen. Dann hätten sie bereits am Freitag (19.30 Uhr/jeweils MagentaSport) in Bremerhaven ihren ersten Matchball.

Ty Ronning (17.), der den verletzten Topscorer Marcel Noebels in der ersten Sturmreihe ersetzte, und Yannick Veilleux (98.) erzielten vor 4600 Zuschauern die Tore für die Berliner. Für den Finalneuling von der Waterkant traf Alex Friesen (22.). Bremerhaven hatte Spiel eins mit 4:2, Berlin das zweite Duell mit 5:3 gewonnen.

3:1, 3:3, 5:3: Der doppelte Müller entscheidet wilden Schlagabtausch in Berlin

Eishockey – Highlights by MagentaSport 19.04.2024

3:1, 3:3, 5:3: Der doppelte Müller entscheidet wilden Schlagabtausch in Berlin

6:00Die Eisbären Berlin haben sich nach der Auftaktniederlage in den Finals der DEL-Play-offs zurückgemeldet. Die Hausherren lagen in Spiel 2 schon mit 3:1 gegen Bremerhaven vorne, verspielten die Führung und schlugen dank Jonas Müller doch noch zurück.

Müllers Solo zum Abschluss: Eisbären schlagen Bremerhaven und gleichen aus

Bremerhaven hatte Spiel 1 in der Finalserie in der DEL für sich entschieden, Berlin hat am Freitagabend zu Hause nun zurückgeschlagen und mit dem Sieg in einem rasanten Spiel 2 zum 1:1 ausgeglichen.

Traf nicht nur doppelt, sondern auch sehenswert: Berlins Jonas Müller.

Traf nicht nur doppelt, sondern auch sehenswert: Berlins Jonas Müller.

IMAGO/HMB-Media

Die Eisbären Berlin haben in einem rasanten zweiten Finalspiel um die Meisterschaft gegen die Fischtown Pinguins ausgeglichen. Am Freitag gewann der neunmalige Meister gegen den Final-Neuling mit 5:3 (1:0, 3:3, 1:0).

In dem hochklassigen Spiel gelangen den Nationalspielern Leo Pföderl (19. Minute/30.) und Jonas Müller (39./47.) jeweils Doppelpacks. Zudem traf Blaine Byron (25.) für den Vorrunden-Zweiten, der das erste Finale der “Best-of-seven”-Serie am Mittwoch noch 2:4 verloren hatte. Vor 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Halle trafen Jan Urbas (29./32.) und Ziga Jeglic (35.) für den Hauptrunden-Sieger aus Bremerhaven.

Die Zuschauer erlebten ein Spektakel mit irrem Tempo und tollen Einzelaktionen. Noebels bereitete die ersten beiden Berliner Treffer klasse vor. Pföderl erzielte sein drittes Finaltor in der noch jungen Serie, und Müller beeindruckte insbesondere bei seinem zweiten Treffer mit einem Solo. Für Bremerhaven schoss Kapitän Urbas seine Play-off-Treffer sechs und sieben.

“Wir können zufrieden sein”, sagte Müller bei MagentaSport: “Im zweiten Drittel hatten wir ein paar Durchhänger, aber wir haben uns gut zurückgekämpft und im letzten Drittel Vollgas gegeben. So müssen wir weitermachen.”

Noebels muss verletzt vom Eis

Bitter für die Eisbären war indes die Verletzung von Nationalstürmer Marcel Noebels, der im zweiten Drittel mit großen Schmerzen vom Eis fuhr. Ob der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 und Vize-Weltmeister von 2023 am Sonntag (15.30 Uhr) im dritten Finalspiel in Bremerhaven wieder spielen kann, ist unklar.

Für den Meistertitel sind vier Siege notwendig. Für Bremerhaven wäre es die erste Meisterschaft. Die Eisbären holten all ihre neun Titel bislang in der DEL, die 1994 gegründet wurde. Kein Team wurde seitdem öfter Meister als die Eisbären.