Ronning überragt: Eisbären erspielen sich den Matchball

Ronning überragt: Eisbären erspielen sich den Matchball

Die Eisbären Berlin stehen im Finale gegen Bremerhaven kurz vor dem Meistertitel. Dank des überragend aufspielenden Ty Ronning führen die Berliner die Serie nach dem 4:1-Erfolg in Spiel 4 jetzt mit 3:1 an

Nicht zu bremsen: Eisbär Ty Ronning

Nicht zu bremsen: Eisbär Ty Ronning

IMAGO/Nordphoto

Die Eisbären Berlin greifen dank Matchwinner Ty Ronning nach dem zehnten Titel in der DEL. Zwei Tage nach dem längsten Finale der DEL gewann der Rekordmeister das intensive vierte Play-off-Duell  gegen den Hauptrundenersten Fischtown Pinguins mit 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) und erspielte sich in der Best-of-seven-Serie (3:1) drei Meisterschafts-Matchbälle.

Die erste Titelchance bietet sich den Eisbären, die acht Play-off-Serien in Folge gewonnen haben, am Freitag (19.30 Uhr) in Bremerhaven. Ronning (18., 48., 56.), der erneut den verletzten Topscorer Marcel Noebels in der ersten Sturmreihe ersetzte, avancierte mit drei Treffern, zwei davon im Powerplay, zum Matchwinner. Frederik Tiffels (59.) sorgte für die Entscheidung. Phillip Bruggisser (32.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich ebenfalls in Überzahl erzielt.

Für die erste Druckphase sorgten am Dienstag die Eisbären – und das erneut ohne Noebels. Der Schlüsselspieler hatte im zweiten Duell bei einem Zweikampf an der Bande offenbar eine Knieverletzung erlitten, der Olympia-Silberheld von 2018 und Vize-Weltmeister fehlte wie bereits im dritten Duell.

Berlin erspielte sich dennoch ein Chancenplus, machte daraus aber zunächst zu wenig. Bremerhaven kam im ersten Drittel nur schwer ins Spiel und war lediglich beim ersten Powerplay des Abends der Führung näher. Für diese sorgte dann Ronning in Überzahl für die Gastgeber.

Pinguins drehen im zweiten Drittel mächtig auf

DEL 2023/24

Die offensiv zuvor oft harmlosen Pinguins drehten im zweiten Drittel mächtig auf. Bremerhaven verlagerte das Geschehen fast durchgehend vor das Tor von Jake Hildebrand, der sich lange als sicherer Rückhalt für die Eisbären erwies. Bruggisser brach den Bann für Bremerhaven. Die Eisbären erwachten aus ihrer zwischenzeitlichen Lethargie. Der Finalneuling von der Waterkant blieb dennoch bis zur zweiten Eispause stets gefährlich.

Berlin schüttelte den schwachen zweiten Durchgang ab, mehrere Strafzeiten für Bremerhaven erschwerten die Lage der Gäste, die beim Lattentreffer von Thomas Schemitsch (52.) Glück hatten. Ty Ronning krönte seine starke Leistung mit dem dritten Tor. Tiffels machte den Deckel drauf.

Aubin: “Der vierte Sieg ist immer der schwerste”

Nach dem Spiel ärgerten sich die Gäste vor allem über sich selbst. “Die Effektivität war der Unterschied”, bemängelte Bremerhavens Chefcoach Thomas bei MagentaSport. “Wir haben zu viel liegenlassen.”

“Es ist ein Teamerfolg. Wir hatten ein gutes Momentum. Die Serie ist noch nicht vorbei, wir haben noch einen Weg vor uns”, sagte Ronning. Sein Coach Serge Aubin ergänzte: “Der vierte Sieg ist immer der schwerste.”

Für die Berliner wäre es der dritte Titel binnen vier Jahren. Nach den Meisterschaften 2021 und 2022 hatten es die Eisbären im vergangenen Jahr gar nicht in die Play-offs geschafft. Trotzdem hielt der Klub an Trainer Aubin fest und schaffte es mit einigen Kaderumstellungen zurück ins DEL-Finale.

Eisbären Berlin – Pinguins Bremerhaven 4:1 (1:0,0:1,3:0)

Tore: 1:0 Ronning (17:57), 1:1 Bruggisser (31:41), 2:1 Ronning (47:23), 3:1 Ronning (55:17), 4:1 Tiffels (58:01).
Strafminuten: Berlin 6 – Bremerhaven 12 plus Disziplinar (Verlic) und Disziplinar (Jeglic).
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft).
Play-off-Stand: 3:1

DPA, SID, Tobias Rudolf