Kaderplanung bei Nürnberger U 23 abgeschlossen: Offensiv-Duo darf sich bei Profis empfehlen

Kaderplanung bei Nürnberger U 23 abgeschlossen: Offensiv-Duo darf sich bei Profis empfehlen

Bei der U 23 des 1. FC Nürnberg ist die Kaderplanung abgeschlossen. Extern haben die Club-Amateure vier Neuzugänge verpflichtet, demgegenüber stehen sieben Abgänge.

NLZ-Leiter Michael Wiesinger geht mit einem guten Gefühl in die anstehende Saison.

NLZ-Leiter Michael Wiesinger geht mit einem guten Gefühl in die anstehende Saison.

IMAGO/Zink

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35 Punkte in 17 Spielen – nur Meister Würzburg (39 Zähler) war in der Rückrunde der abgelaufenen Saison noch erfolgreicher als Nürnbergs U 23. Nach durchwachsener Hinserie hat sich die Mannschaft von Coach Andreas Wolf zu einem Spitzenteam gemausert und Rang 3 in der Abschlusstabelle erobert.

Nun wird alles wieder auf Null gestellt. Der Erfolgskader erfährt den branchenüblichen Umbruch einer U 23. Mit Niklas Jahn (VfL Bochum), Seyhan Yigit (Waldhof Mannheim), Tim Huhnholz, Filip Ilic, Nikola Komljenovic, Nico Wiltz und Malick Sanogo haben sieben Spieler den Verein verlassen. Genauso viele Youngsters rücken aus der U 19 auf. Lucas Beetz, Clayton Irigoyen und Jesper Pentermann betreten Neuland, während Sofiane Ikene, Tim Janisch, Pascal Fuchs und Dustin Forkel bereits Spielzeit in der Regionalliga bekommen haben. Vor allem Forkel hat in der Endphase der Vorsaison mit sechs Toren in elf Einsätzen sein Potenzial immer wieder aufblitzen lassen.

Bei den vier externen Neuzugängen sticht ein prominenter Name heraus. Jakub Mintal, der Sohn von Vereinslegende Marek Mintal, kehrt zu seinem Jugendverein zurück. Der 19-jährige Angreifer kommt mit der Empfehlung von sechs Toren in 29 Spielen von der SpVgg Bayreuth und sich in Nürnberg weiterentwickeln.

Kania und Joachims erhalten Profi-Chance

Mit Linksaußen Moritz Wiezorrek und Stürmer Jeroen Krupa kommen zwei weitere Offensivkräfte vom FC Ingolstadt II. Krupa erarbeitete sich bei den Schanzern bereits einen Zweitliga- und sechs Drittliga-Einsätze, der Durchbruch blieb dem 21-Jährigen aber bisher noch verwehrt.

Dass drei der vier Neuen für die Offensive eingeplant sind, ist kein Zufall. Malick Sanogo hat den FCN verlassen, außerdem plant man bei der U 23 nicht mehr mit Goalgetter Julian Kania. Der amtierende Regionalliga-Torschützenkönig (24 Tore), der im Zweitliga-Kader bisher kaum eine Rolle spielte, könnte nun doch seine Chance erhalten, ebenso wie Flügelflitzer Simon Joachims, der sich ebenfalls bei den Profis empfehlen darf. Einsätze in der U 23 sind für die Schwellenspieler zwar nicht ausgeschlossen, “wir müssen aber unsere eigenen Planungen vorantreiben, um im Angriff eine Basis zu haben und flexibler aufgestellt zu sein”, erklärt NLZ-Leiter Michael Wiesinger die Planungen im Offensivbereich.

Viel Potenzial bringt auch Nick Seidel mit. Der Innenverteidiger kommt von der U 19 des Karlsruher SC, wo der 1,91 Meter große Hüne Kapitän und Führungsspieler war. Der Linksfuß soll den Platz neben dem erfahrenen Fabian Menig (30) in der Innenverteidigung einnehmen. Damit ist die Kaderplanung abgeschlossen, reagieren würde der FCN allenfalls, falls ein Spieler verletzungsbedingt längerfristig ausfallen würde.

Vorderes Drittel wird angepeilt

Der hohe Stellenwert der Nachwuchsarbeit beim 1. FC Nürnberg wird unter dem neuen Sportvorstand Joti Chatzialexiou und Proficoach Miroslav Klose, der beim FC Bayern als U-17-Trainer selbst NLZ-Erfahrung gesammelt hat, noch weiter manifestiert. “Joti bindet mich eng ein. Mit ihm, Olaf Rebbe und Miro Klose bin ich tagtäglich im Austausch”, verrät Wiesinger, der künftig in alle Entscheidungen des Sportvorstandes eingebunden wird. Klose will die Nachwuchsspieler so schnell wie möglich kennenlernen. Beim ersten Test gegen den Bayernligisten ASV Cham (4:2) hat sich der Weltmeister von 2014 persönlich ein Bild von der U 23 gemacht.

Wiesinger geht mit einem guten Gefühl in die anstehende Saison und gibt neben der individuellen Entwicklung der Spieler auch sportliche Ziele aus: “Wir wollen uns ins vordere Drittel spielen”, und schränkt augenzwinkernd ein: “Natürlich gebe ich nicht den Aufstieg als Parole aus. Aber ein gewisser Anspruch muss schon spürbar sein, um Leistung abzurufen. Die Top-3-Platzierung der Vorsaison ist ein Paradebeispiel und verdient höchsten Respekt.”

Martin Bauer