KIare Sache bei schwierigen Bedingungen: Scherhant trifft beim Fiel-Debüt dreifach

KIare Sache bei schwierigen Bedingungen: Scherhant trifft beim Fiel-Debüt dreifach

Hertha BSC hat beim Debüt von Neu-Trainer Cristian Fiel am Sonntagnachmittag 7:0 (5:0) beim Brandenburger Landesligisten FSV Bernau gewonnen. Auffälligster Spieler des Zweitligisten: Dreifach-Torschütze Derry Scherhant. Früher als geplant runter musste Marc Oliver Kempf.

Erlebte ein torreiches Debüt an der Seitenlinie: Cristian Fiel.

Erlebte ein torreiches Debüt an der Seitenlinie: Cristian Fiel.

IMAGO/Matthias Koch

Hertha, von Cristian Fiel im 4-3-3 formiert und von Linksaußen Fabian Reese als Kapitän aufs Feld geführt, startete mit viel Energie und führte schon nach neun Minuten mit 3:0. Der als Rechtsaußen aufgebotene Derry Scherhant musste nach einer Flanke von Ibrahim Maza nur noch den Fuß hinhalten (5.) und legte wenig später per Kopf nach einer Reese-Flanke nach (8.). Reese war auch Wegbereiter des dritten Tores, das Palko Dardai per Kopf besorgte, und vollstreckte mit einem feinen Schuss zum 4:0 selbst (21.).

Scherhant, der mit seinen Spielanteilen in der Vorsaison nicht zufrieden war, machte mit dem 5:0 abermals auf sich aufmerksam (25.). “Für jeden Offensivspieler ist jedes Tor wichtig”, sagte Herthas neuer Coach nach der Partie. “Die Art und Weise, wie die Tore gefallen sind, hat mir gefallen.” Eher unauffällig: der auf seiner Lieblingsposition als Neuner aufgebotene Smail Prevljak, der ähnlich wie Scherhant nach der Vorsaison Luft nach oben hat.

Wetter erschwert Debüt: “Es hatte nicht mehr viel mit Fußball zu tun”

Fiel, der am Mittwoch zur ersten Trainingseinheit auf den Platz gebeten und seitdem die Belastung oben gehalten hatte, wechselte zur Pause komplett durch. Den Part auf der Sechs, den zuvor Jeremy Dudziak innehatte, übernahm im zweiten Durchgang Pascal Klemens. Die Neuzugänge Luca Schuler und Michael Cuisance kamen nach der Pause zu ihrem Hertha-Debüt, Rückkehrer Julian Eitschberger übernahm zur zweiten Halbzeit den Platz rechts in der Viererabwehrkette von Jonjoe Kenny.

Auf dem nach starken Regenfällen zunehmend schwerer bespielbaren Rasen waren Kombinationen kaum noch möglich. “Das Wetter hat nicht mitgespielt”, sagte Fiel nach dem Abpfiff. “Es hatte dann nicht mehr so viel mit Fußball zu tun.” Auch wegen der besonderen äußeren Umstände nannte der Ex-Nürnberger das erste Spiel unter seiner Regie “nullkommanull aussagekräftig”.

45 Minuten für Rogel

Positiv: Der Uruguayer Agustin Rogel, in Berlin wegen einer langwierigen Knieverletzung bisher eher Pechvogel als sportliche Hilfe, spielte die ersten 45 Minuten an der Seite von Linus Gechter im Abwehrzentrum durch. Der zur Pause eingewechselte Innenverteidiger Marc Oliver Kempf musste nach 64 Minuten das Feld schon wieder räumen, weil er ein Ziehen im Oberschenkel verspürt hatte. Seinen Platz übernahm Tim Hoffmann. Im zweiten Abschnitt, in dem wegen der nahezu irregulären Umstände viel auf Zufall basierte, schraubte der Zweitligist das Ergebnis durch Treffer von Gustav Christensen (47.) und Florian Niederlechner (86.) auf 7:0. Schuler, der selbst aus Abseitsposition traf (65.), bereitete Niederlechners Tor vor.

Noch nicht dabei waren EM-Fahrer Marton Dardai (Ungarn) sowie die Nationalspieler Andreas Bouchalakis (Griechenland) und Haris Tabakovic (Bosnien-Herzegowina), ebenso die zuletzt verliehenen Wilfried Kanga und Myziane Maolida. Auf Neuzugang Kevin Sessa verzichtete Fiel vorsorglich, der Mittelfeldspieler war am Freitag im Training umgeknickt. Im zweiten Testspiel der laufenden Vorbereitung gastiert Hertha am Samstag bei Regionalligist Rot-Weiß Erfurt (Anstoß 15 Uhr, Steigerwaldstadion). Fiels Forderung für die Tage bis dahin klang trotz heiserer Stimme unmissverständlich: “Wir brauchen jetzt eine gute Trainingswoche.”

Steffen Rohr