Familien der Three Lions “aus allen Richtungen” mit Bierbechern beworfen

Familien der Three Lions “aus allen Richtungen” mit Bierbechern beworfen

Nach dem mageren 0:0 gegen Slowenien hatten englische Fans Bierbecher in Richtung von Englands Nationaltrainer Gareth Southgate geworfen. Nun verriet Ersatzspieler Ezri Konsa weitere Details.

Viele England-Fans zeigten nach dem 0:0 gegen Slowenien in Köln ihren Frust.

Viele England-Fans zeigten nach dem 0:0 gegen Slowenien in Köln ihren Frust.

Getty Images

Als am Dienstagabend im Kölner Stadion der Schlusspfiff ertönte, war es um die Stimmung endgültig geschehen. Obwohl England mit dem 0:0 gegen Slowenien als ungeschlagener Gruppensieger das EM-Achtelfinale erreichte, war der Anhang ob des erneut schwachen Auftritts der Three Lions hörbar frustriert. Als Nationaltrainer Gareth Southgate applaudierend die Runde machte, wurde er aber nicht nur mit Buhrufen, sondern auch mit Becherwürfen bedacht – von denen einige woanders landeten.

Wie Verteidiger Ezri Konsa am Donnerstag berichtete, waren auch Familienmitglieder der Nationalspieler direkt betroffen. Einige seien “von ein paar Drinks getroffen worden”, sagte der 26 Jahre alte Aston-Villa-Profi, der bei der EM noch ohne Einsatzminute ist. “Mein Bruder wurde getroffen, einige andere auch. Wir können nicht viel dagegen tun. Ich habe danach mit ihm gesprochen und ihn gefragt, wie es ihm geht, und er sagte, es gehe ihm gut. Es kam aus allen Richtungen.”

Die Bierbecher aus Plastik sollen zwar nicht bewusst in den Block geworfen worden sein, in dem der Anhang der Spieler platziert wurde. Dennoch gab Konsa zu bedenken, dass dort auch Kinder gesessen hätten. “Wir müssen immer nach ihnen sehen, sie beruhigen und fragen, ob es ihnen gut geht.” Grundsätzlich aber versuche er, “nicht zu viel darüber nachzudenken und einfach weiterzumachen”.

England immer noch Top-Favorit der Buchmacher

Trotz dieses “ungewöhnlichen Arbeitsklimas”, wie Southgate die vergiftete Atmosphäre nannte, und obwohl die Engländer in der Gruppenphase das Potenzial ihres hochkarätig besetzten Kaders nicht einmal annähernd auf den Platz brachten und nur zwei Tore erzielten, gelten sie bei den Buchmachern weiter als der Top-Favorit auf den EM-Titel. Das hat gewiss auch damit zu tun, dass sie auf Spanien, Frankreich, Deutschland, Portugal oder Belgien allesamt frühestens im Finale treffen können.