Enttäuschte Tschechen fahren nach Hause: “In jedem Spiel hatten wir etwas Pech”

Enttäuschte Tschechen fahren nach Hause: “In jedem Spiel hatten wir etwas Pech”

Trotz ordentlichen Leistungen schied Tschechien bereits in der Vorrunde aus. In allen drei Spielen schien zuviel gegen die Tschechen zu laufen – die sich trotzdem erhobenen Hauptes verabschieden.

Enttäuschte Tschechen müssen die EM-Bühne verlassen.

Enttäuschte Tschechen müssen die EM-Bühne verlassen.

IMAGO/CTK Photo

War Tschechien bei der letzten Europameisterschaft noch ins Viertelfinale gekommen, dort aber mit 1:2 an Dänemark gescheitert, musste die Mannschaft von Trainer Ivan Hasek bei der diesjährigen Ausgabe des Kontinentalturniers bereits nach der Vorrunde die Segel streichen. Ein Punkt nach drei Spielen – auf den ersten Blick eindeutig, der rein zahlenmäßige Eindruck täuscht aber. In den drei Spielen zeigten die Tschechen ansprechende Leistungen, belohnten sich aber zu oft nicht.

Hinzu kommt: In allen drei Vorrundenpartien kassierte die Mannschaft Nackenschläge. Zu Beginn der Gruppenphase setzte es eine Last-Minute-Niederlage gegen Portugal, bei der dem Siegtreffer ein vermeintliches Foul vorausgegangen war. Beim Remis gegen Georgien kassierte die Mannschaft einen unglücklichen Elfmeter und vergab mehrere gute Gelegenheiten. Obendrein verletzte sich Stürmerstar Patrik Schick mal wieder an der Wade und verpasste das letzte Gruppenspiel.

Tschechiens Gruppenspiele

Gegen die Türkei mussten die Tschechen das Spiel dann bereits nach 20 Minuten in Unterzahl bestreiten, nachdem der in die Startelf gerückte Antonin Barak mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. “Wir hatten einige taktische Pläne, mussten sie aber ändern, als wir nur noch zu zehnt waren. Wir haben weiter gekämpft, und jeder hat alles getan, um zu gewinnen”, so Mittelfeldmann Lukas Provod, der immer wieder mit Balleroberungen und seinem Offensivdrang glänzte. Auf der anderen Seite hatte Kenan Yildiz Glück, nach seinem Ellenbogeneinsatz gegen Rechtsverteidiger Vladimir Coufal nicht ebenfalls die Ampelkarte zu sehen. “Das ist jetzt das dritte mal in dem Turnier, dass wir das abbekommen haben und das ist natürlich enttäuschend”, merkte ein gefasster Kapitän Tomas Soucek nach der Partie im Interview mit der ARD an.

Wir haben Charakter und Kampfgeist gezeigt.

Lukas Provod nach dem frühen Aus

Kurz vor dem 0:1 verletzte sich dann zu allem Überfluss auch noch Torwart Jindrich Stanek bei einer überragenden Parade, und war so bei Hakan Calhanoglus wuchtigem Abschluss wenige Sekunden später ohne Chance – danach musste er raus. Dennoch kamen aufopferungsvoll kämpfende Tschechen sogar zum Ausgleich durch Soucek – und hatten noch weitere gute Chancen in der emotionalen und hitzigen Partie. Wie im Spiel gegen Portugal, und beinahe auch gegen Georgien, fing sich Tschechien mit der letzten Aktion dann noch das 1:2. In der Endabrechnung spielte das jedoch keine Rolle mehr, nur ein Sieg hätte zum Weiterkommen gereicht.

“Das ist natürlich ein Rückschlag für uns. Klar, wir sind enttäuscht, aber haben alles gegeben”, so Soucek der dennoch betonte, “stolz” auf die Mannschaft zu sein. Provod konnte ihm da nur beipflichten: “Wir haben unser Ziel, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren, nicht erreicht”, so der 27-Jährige: “In jedem Spiel hatten wir etwas Pech. Wir haben Charakter und Kampfgeist gezeigt. Ich glaube, das ist etwas, worauf wir in Zukunft aufbauen können.”