“Wenn du mich jetzt verarschst …”: Wieso es für Bartels vor dem WM-Finale stressig wurde

Tom Bartels kommentiert 2014 das WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien. Akribisch bereitet er sich auf die Partie vor – doch kurz vor dem Anpfiff wird es für ihn hektisch, erzählt er im Podcast “Der vierte Stern”.

Tom Bartels kommentierte vor einem Millionenpublikum das WM-Finale 2014.

Tom Bartels kommentierte vor einem Millionenpublikum das WM-Finale 2014.

imago/STAR-MEDIA

74.738 Zuschauerinnen und Zuschauer sind 2014 live dabei, als die deutsche Mannschaft im Maracana von Rio de Janeiro Weltmeister wird. In Deutschland verfolgen im Schnitt 34,57 Millionen Menschen das Spiel live im Fernsehen. Weltweit sieht sogar eine Milliarde zu. In Deutschland versammeln sich die Fans vor dem Sofa oder bei den zahlreichen Public-Viewing-Möglichkeiten im ganzen Land.

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Tom Bartels kommentiert dieses Endspiel für die ARD. Er ist schon lange im Geschäft, hat zahlreiche Final-Begegnungen kommentiert. Die Vorbereitung ist intensiv. Vor den Partien, die er begleitet, beschäftigt sich Bartels mit jedem einzelnen Spieler. Besetzt Manuel Neuer den ersten oder zweiten Pfosten bei Standardsituationen? Wie macht das der gegnerische Torwart? Wie ist das Verhältnis zum Schiedsrichter?

“Als Reporter denkt man alles bis zur Siegerehrung durch. Wer übergibt den Pokal? Welche Politiker sind da? Wie ist der Ablauf? Wie ist die Party hinterher geplant? Der Alptraum wäre, du erkennst nicht den richtigen Spieler in einer entscheidenden Situation. Das kann ja immer passieren, aber bitte nicht im Finale”, erzählt er im Podcast “Der vierte Stern”.

Der Podcast “Der vierte Stern”, zu hören in der kicker-App, auf kicker.de und überall, wo es Podcasts gibt.

Bartels bekommt vor dem Anpfiff zahlreiche SMS von Freunden und Bekannten, die ihm viel Glück wünschen. Trotz seiner langjährigen Erfahrung steigt vor dem WM-Finale der Druck. In seiner langen Karriere ist er an Kritik gewöhnt und hat seinen eigenen Umgang damit gefunden: “Ich versuche nicht, irgendwem gerecht zu werden, oder verfolge parallel, was auf Twitter geschrieben wird. Das ist im Prinzip der Untergang einer Live-Berichterstattung.”

Kramer? Das war völlig ausgeschlossen für mich.

Tom Bartels

Wenige Minuten vor dem Finale wird es für Bartels bereits hektisch. Kurz bevor er live auf Sendung muss, klingelt sein Handy. Der Mediendirektor des DFB, Uli Voigt, informiert Bartels, dass Sami Khedira verletzungsbedingt nicht spielen wird und Christoph Kramer in der Startelf steht. “Er neigt dazu, mal einen hochzunehmen. Ich habe gesagt: ‘Uli, wenn du mich jetzt verarschst …’ Aber er meinte, Kramer spielt auf jeden Fall, ich solle ihm glauben. Das war völlig ausgeschlossen für mich. Ich war unglaublich erleichtert, als ich Kramer im Kabinengang gesehen habe”, erinnert sich Bartels.

Der neue kicker-Podcast “Der vierte Stern” geht auf eine Zeitreise und lässt ein Turnier Revue passieren, bei dem für die deutsche Mannschaft nicht von Anfang an die Zeichen auf Sieg standen. Isabella Fischer (Audio-Redakteurin) und Matthias Dersch (DFB-Reporter) nehmen die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise durch ein Land, das fußballverrückt ist. Spieler wie Sami Khedira und Reporter wie TV-Kommentator Béla Réthy sprechen emotional und unterhaltsam über ihre Erinnerungen an die Weltmeisterschaft in Brasilien.

Die ersten vier Folgen von “Der vierte Stern” könnt ihr bereits jetzt hören: in der kicker App, auf kicker.de und überall, wo es Podcasts gibt.