1:4 nach 1:0: Draisaitls Hoffnung auf den Stanley Cup schwindet

1:4 nach 1:0: Draisaitls Hoffnung auf den Stanley Cup schwindet

Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl unterliegen auch im zweiten Spiel der Finalserie um den Stanley Cup den Florida Panthers und stehen in der Best-of-Seven-Serie mit dem Rücken zur Wand.

Jubelnde Panthers, enttäuschte Oilers: Evan Rodrigues feiert eines seiner zwei Tore.

Jubelnde Panthers, enttäuschte Oilers: Evan Rodrigues feiert eines seiner zwei Tore.

IMAGO/USA TODAY Network

Oilers-Headcoach Kris Knoblauch hat in diesen Playoffs schon bewiesen, dass er die richtigen Schlüsse aus Niederlagen ziehen kann. Dieses Mal, nach dem 0:3 zum Auftakt, ersetzte er Verteidiger Cody Ceci durch Vincent Desharnais sowie Routinier Corey Perry durch Sam Carrick. Allein: Es nützte nichts, die Panthers verdienten sich den Sieg als bessere Team. Auffällig: Die gefürchtete Oilers-Offensive kommt nicht zum Zug, weder im Power-Play noch bei Fünf-gegen-Fünf erzielten sie in zwei Partien einen Treffer.

Die Panthers – in unveränderter Formation – erwischten den besseren Start, ließen die Oilers nicht zum Zug kommen. Verteidiger Brandon Montour verfehlte in der Anfangsphase bei seinem Lattenschuss jedoch das sperrangelweit offene Tor. Nach gut neun Minuten bekam Oilers-Stürmer Warren Foegele wegen eines Knie-Checks eine Fünfminuten- sowie Spieldauerdisziplinarstrafe. Edmonton verteidigte jedoch geschickt, provozierte eine Panthers-Strafe und ging bei Vier-gegen-Vier mit seinem ersten Torschuss durch Verteidiger Mattias Ekholm in Führung (12.). Der in Spiel 1 überragende Goalie Sergej Bobrovsky sah dabei nicht gut aus.

Im Mitteldrittel verteidigten die Oilers weitgehend, nach 40 Minuten kamen sie nur auf sieben Torschüsse, zu wenig für eine Finalserie. Von den Stürmern prüften einzig Connor McDavid und Leon Draisaitl Bobrovsky. Kein Wunder, dass Florida irgendwann ausglich, Verteidiger Niko Mikkola überwand Stuart Skinner auf der Handschuhseite mit einem platzierten Schuss (30.).

Schiedsrichter übersehen Panthers-Zeitspiel

Schuld an der Niederlage trugen die Schiedsrichter nicht, reichlich Futter für die kanadische Verschwörungstheorie, die Liga sähe immer lieber einen Meister aus den USA, lieferten sie mit vielen diskutablen Entscheidungen dennoch. Zum Beispiel, als sie bei einer Überzahl der Oilers ein klares Zeitspiel (Puck im eigenen Drittel übers Glas) der Panthers übersahen. Wer weiß, was beim Stand von 1:1 mit einer fast zweiminütigen doppelten Überzahl passiert wäre?

So entschied der nächste Fehler auf Spielerseite die Partie, er widerfuhr Oilers-Verteidiger Evan Bouchard, der die Scheibe im eigenen Drittel verlor. Evan Rodrigues traf mit einem verdeckten Schuss ins kurze Eck (44.). Die Entscheidung besorgte erneut Rodrigues, der das Unterzahlspiel der Oilers nach 34 (!) erfolgreichen Versuchen in Serie knackte, 3:1 (53.). Ein “Empty-Netter” von Aaron Ekblad vervollständigte das Ergebnis (58.). “Wir können besser spielen, das fängt bei mir an”, sagte Draisaitl nach Spiel 2und der Rückreise nach Edmonton.

Wollen die Oilers noch eine Chance auf den Cup haben, müssen sie Spiel 3 im heimischen Rogers Place in der Nacht auf Freitag (2 Uhr MESZ) gewinnen. Helfen soll ihnen dabei die elektrisierende Atmosphäre dank der lautesten Fans der NHL. Eine Rolle spielen können nun auch Verletzungen. Oilers-Verteidiger Darnell Nurse musste die Partie frühzeitig verlassen, in den letzten zehn Minuten auch Panthers-Kapitän Sascha Barkov. Oilers-Stürmer Evander Kane schleppt sich mit Leistenproblemen sichtlich gehandicaped durch die Spiele.