Sportchef Weidlich im Fokus: Wie Teutonia Ottensen das Pokal-Preisgeld investieren möchte

Sportchef Weidlich im Fokus: Wie Teutonia Ottensen das Pokal-Preisgeld investieren möchte

Mit dem Sieg im Hamburger Landespokal und dem daraus resultierenden Einzug in den DFB-Pokal sicherte sich der FC Teutonia Ottensen 200.000 Euro. Angesichts des Umbruchs könnte diese Finanzspritze massive Auswirkungen auf die Kaderplanung haben.

Zuletzt auf Händen getragen, jetzt für die Kaderplanung verantwortlich: Sportchef Kevin Weidlich.

Zuletzt auf Händen getragen, jetzt für die Kaderplanung verantwortlich: Sportchef Kevin Weidlich.

IMAGO/Hanno Bode

Mehr zur Regionalliga Nord

Geht es nach dem Gesetz der Serie, wird Darmstadt 98 deutscher Pokalsieger 2025. Denn der Bundesligaabsteiger ist in der ersten Runde der Gegner von Teutonia 05 Ottensen. Die spielten zuletzt gegen RB Leipzig und Bayer Leverkusen – wobei der jeweilige Kontrahent mit einem 8:0 startete und am Saisonende den Pokal gewann.

Viel wichtiger als der Gegner Ende August ist jedoch die Tatsache, dass die Teutonen in Hamburg den Titel-Hattrick schafften. Spielten in den vergangenen Jahren die rund 200.000 Euro Prämie im Jahresetat keine größere Rolle, bilden sie nun einen erheblichen Teil in der Personalplanung. Der neue Sportchef Kevin Weidlich hat also einen etwas größeren Spielraum für den erneuten Umbruch.

Riesenumbruch im Sommer

Der 34-Jährige wurde von seinem Team nach dem 4:0-Sieg im Pokalfinale gegen den USC Paloma auf Schultern getragen und durch die Luft geworfen. Ob es sein letztes Spiel war, sei dahingestellt, zunächst wird er sich auf seine neuen Aufgaben an der Seite seines Vorgängers und Präsident Liborio Mazzagatti konzentrieren. Damit hat Weidlich auch genügend zu tun, denn aus dem Pokalsieger-Kader bleiben lediglich fünf Akteure: Kapitän Marcus Coffie, Nick Gutmann, Nick Brisevac, Mohamed Abd El Aal Ali und Nachwuchs-Torwart Jan Niemann. Der Rest ist vielerorts gefragt, allen voran Ole Wohlers bei Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden.

Das neue Personal hat sicher nicht die hochtrabenden Ziele der vergangenen Jahre, sondern soll für ein bescheidenderes Auftreten sorgen, um damit und schwungvollem Fußball auch die Zuschauer ins Stadion an der Hoheluft zurückzuholen. Deshalb ist Weidlich besonders stolz, dass er aus dem eigenen Nachwuchs einen Spieler hochziehen kann: Jesse Keller. “Er hat als U-19-Spieler in der vergangenen Saison schon viele Spiele in unserer zweiten Mannschaft gemacht. Wir freuen uns sehr, dass ein Spieler aus unserer Jugend seinen Weg weiter bei Teutonia geht”, erklärte Weidlich.

Toumi wird Trainer Nummer acht

Der neue Trainer Nabil Toumi – der achte Coach seit dem Aufstieg 2020 – kann sich aber auch auf regionalligaerprobte Akteure freuen: Christian Stark (zuletzt ETSV Hamburg) hat 107 Viertligaspiele auf dem Konto, Yannik Nuxoll war zuletzt in Norderstedt bis zu seiner Verletzung Stammkeeper, und auch Emmanuel Ntsiakoh (20, HSV II), Noel Denis (22, Eimsbütteler TV) und Tom Kankowski (21, FC St.Pauli II) sind vielversprechende Talente und dürften zu echten Stützen im neuen Kader werden. Königstransfer ist dazu momentan Manasse Fionouke, der zuletzt mit dem Bremer SV den Klassenerhalt feierte. “Wir sind froh, dass wir einen Hamburger Jung zurück in seine Heimatstadt holen konnten. Wir sind uns sicher, dass er unsere Defensive verstärken und eine wichtige Rolle bei uns einnehmen wird”, kommentierte Sportchef Weidlich. Auch wenn sicher noch der eine oder andere Transfer nötig ist: Darmstadt 98 sollte sich diese Namen genau merken, wenn der Verein Pokalsieger werden möchte…

Harry Borchardt