Transfer-Karussell beim FSV 63: Luckenwalde will seiner Linie treu bleiben

Transfer-Karussell beim FSV 63: Luckenwalde will seiner Linie treu bleiben

Wie jedes Jahr hat der FSV Luckenwalde im Sommer mit einem größeren personellen Umbruch zu kämpfen. Auf der Suche nach Neuzugängen soll vor allem die Entwicklung von jungen Spielern weiter eine entscheidende Rolle spielen.

Cheftrainer Michael Braune hat im Sommer wieder mit einem größeren personellen Umbruch zu kämpfen.

Cheftrainer Michael Braune hat im Sommer wieder mit einem größeren personellen Umbruch zu kämpfen.

IMAGO/Steffen Beyer

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Der FSV 63 hat in Anbetracht des erneuten bereits am 32.Spieltag feststehenden Klassenerhalts seine siebte Regionalligasaison erfolgreich beendet. Nicht ganz ohne Stolz blicken die Nuthestädter auf das wieder mal recht bewegte Jahr zurück. Trotz des Abschieds zahlreicher jahrelang zu den Luckenwalder Stammkräften zählenden Kicker ist es FSV-Coach Michael Braune immerhin zum dritten Mal gelungen, den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern – und das bei für Regionalligaverhältnisse recht bescheidenen Möglichkeiten.

Der Favoritenschreck

Nur relativ selten war das Luckenwalder Team gegen die zumeist favorisierte Konkurrenz deutlich unterlegen. Nur Altglienicke, Jena, Greifswald und der BFC in der Hinrunde sowie Jena und Erfurt in der Rückrunde waren eine Nummer zu groß für den FSV 63. Dem standen Siege in Babelsberg und Chemnitz, gegen Lok, Hertha II und Erfurt in der Hinrunde sowie Siege in Eilenburg und gegen den BFC als auch Remis bei Lok, in Greifswald und in Cottbus gegenüber. So war der FSV 63 eines der wenigen Teams der Liga, gegen den der letztlich souveräne Aufsteiger Energie Cottbus in beiden Liga-Spielen nicht gewinnen konnte.

Das überraschende Remis der FSV-Kicker am vorletzten Spieltag in der Lausitz vor knapp 20.000 auf eine vorfristige Aufstiegsfeier hoffenden Cottbuser Zuschauern, und das nach einer 0:3-Führung bis zur 73.Minute, bleibt dem Luckenwalder Anhang noch lange in bester Erinnerung.

Abgangsflut im Sommer

Aber nach dem letzten Spieltag wurde bei der Verabschiedung von immerhin zwölf Akteuren, zu denen auch wieder wichtige Leistungsträger der abgelaufenen Saison zählen, deutlich, dass die Mannschaft innerhalb eines Jahres vor einem weiteren Umbruch steht. Hinzu kommt der lange verletzungsbedingte Ausfall von Kapitän Christian Flath, der die Außenseiterrolle des FSV 63 für die kommende Saison wohl noch etwas anwachsen lässt.

Michael Braune ist sich der Schwere seiner Aufgabe vor der neuen Saison durchaus bewußt. An Stelle seines bisherigen Co-Trainers Rainer Stock, der aus persönlichen Gründen eine Auszeit nimmt, wird er zukünftig von Lukas Müller, dem bisherigen Co-Trainer der U 19 von Energie Cottbus unterstützt. Der Rest seines Teams bleibt unverändert. Clemens Koplin wird dabei neben seiner Rolle als Spieler außerdem als Athletiktrainer fungieren.

Kaderplanung läuft – Drei Talente im Anflug

Im Grunde genommen läuft die Kaderplanung bei den Luckenwaldern über die gesamte Saison. Stets gilt es, Spieler zu finden, die hungrig auf ihren nächsten Schritt sind und die sehr guten sportlichen Bedingungen in Luckenwalde zu schätzen wissen.

So ist es auch nicht all zu erstaunlich, dass die ersten Neuzugänge bereits wenige Tage nach dem Saisonfinale verkündet werden konnten. Der 21-jährige Philipp Kühn, der aus dem Nachwuchs des 1.FC Union stammt, wechselt von der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen an die Nuthe. Der 18-jährige Tim Schleinitz kommt direkt von der U 19 des 1.FC Union und der 21-jährige Till Jacobi spielte zuletzt im Regionalligateam des ZFC Meuselwitz und absolvierte seine ersten Schritte u.a. im Nachwuchs der SG Dynamo Dresden. Weitere Zugänge werden aber natürlich folgen müssen.

Luckenwalder Weg

Am bisherigen Weg, die nochmal einen Schritt professioneller erscheinende Regionalliga mit überwiegend U-23-Spielern zu bestreiten und diese im Trainings- und Ligaalltag weiterzuentwickeln, wird sich auch zukünftig in Luckenwalde nichts ändern.

Gleiches gilt für die unveränderte Zielsetzung “Klassenerhalt”. Der Geschäftsführer Sport Hendrik Brösel, der gemeinsam mit Cheftrainer Michael Braune und seinem Team in erster Linie für die Zusammenstellung und Entwicklung des Kaders zuständig ist, erkärte dazu: “Es wird von Jahr zu Jahr herausfordernder, mit unseren Mitteln die Klasse zu halten. Wir haben aber auch schon mehrere Jahre bewiesen, dass wir das können. In der abgelaufenen Saison haben wir uns Merkmale hart erarbeitet, die uns vielleicht von anderen Teams unterscheiden: Wir bilden junge Spieler aus, erlauben dabei Fehler, richten uns wenig nach dem Gegner, und wollen das alles mit möglichst viel Ballbesitz.”

Fred Krüger