Vier Siege noch bis zum Pokal: Draisaitl hat jetzt “größere Träume und größere Ziele”

Vier Siege noch bis zum Pokal: Draisaitl hat jetzt “größere Träume und größere Ziele”

Wer hätte das nach dem verpatzten Saisonstart gedacht? Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl stehen in den Stanley Cup Finals. Nach sehr viel Herzschmerz soll nun der ganz große Wurf gelingen.

Strahlender Halbfinal-Sieger: Leon Draisaitl greift mit den Oilers nach dem Stanley Cup.

Strahlender Halbfinal-Sieger: Leon Draisaitl greift mit den Oilers nach dem Stanley Cup.

NHLI via Getty Images

Leon Draisaitl sieht die Teilnahme an den Stanley Cup Finals für die Edmonton Oilers und ihre Fans auch ein Stück weit als Belohnung nach schwierigen Zeiten. “Wir haben viele schmerzhafte Jahre hinter uns. Jetzt eine Chance zu haben, den Stanley Cup zu gewinnen, ist traumhaft”, sagte der deutsche Eishockey-Star, der seit 2014 für die Oilers stürmt, und träumt nun vom legendären Silberpokal: “Wir haben jetzt größere Träume und größere Ziele.”

Gewinnt der sechste Deutsche den Silberpokal?

Spiel 6 in den Conference Finals

Die Kanadier hatten die Conference Finals gegen die Dallas Stars am frühen Montagmorgen (MESZ) durch einen 2:1-Sieg mit 4:2 für sich entschieden – drei Siege am Stück sicherten den großen Erfolg und ersten Einzug der Oilers in die Finals seit 2006 (3:4 gegen die Carolina Hurricanes). Draisaitl, der in diesem Spiel seinen bereits 18. Assist in den laufenden Playoffs sammelte, ist damit erstmals in seiner Karriere so weit gekommen und kann als sechster Deutscher den Titel holen.

Nach Uwe Krupp, Christoph Schubert, Dennis Seidenberg, Christian Ehrhoff, Tom Kühnhackl, Philipp Grubauer und Nico Sturm ist der gebürtige Kölner der achte Deutsche in den Finals. Gewinnen konnten die 29 Kilogramm schwere und wichtigste Vereinstrophäe im Eishockey bisher Krupp (1996/2002), Seidenberg (2011), Kühnhackl (2016/2017), Grubauer (2018) und Sturm (2022).

“Für diese Stadt und diese Fans und auch für uns selbst”

“Wir haben viel Arbeit investiert, es jedes Jahr aufs Neue probiert”, sagte der Stürmer, Edmonton habe jedoch “noch einen langen Weg zu gehen. Aber ich freue mich darauf.” Dass die Oilers im heimischen Rogers Place das Finalduell mit den Florida Panthers (ab Samstag) perfekt machten, habe einen besonderen Wert. “Es zu Hause zu schaffen, für diese Stadt und diese Fans und auch für uns selbst, ist ein großartiges Gefühl. Das bedeutet viel.”

Die Anhänger hätten schließlich auch “einigen Herzschmerz” hinter sich, so Draisaitl: “Es sind sicher die besten Fans der Liga.”

Bemerkenswert sind Distanz und Aufholjagd

Kurios: Die Distanz zwischen den beiden Finalteilnehmern beträgt rund 4000 Kilometer – das ist Rekord in der Geschichte der NHL-Playoffs. Und ebenfalls bemerkenswert ist, dass es den Oilers als erst drittem Team nach Toronto (1958/59) und St. Louis (2018/19) gelang, in diese Finals einzuziehen, obwohl sie in der Hauptrunde zu einem Zeitpunkt zehn Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz hatten. Doch die Zeiten des desaströsen Saisonstarts sind längst vergessen. Unter dem neuen Headcoach Kris Knoblauch gelang Edmonton eine furiose Aufholjagd, die mit vier weiteren Siegen gekrönt werden würde.

aho, SID, DPA