Optimismus bei Hannover 96 II: “Der kleine Rückstand ändert überhaupt nichts”

Optimismus bei Hannover 96 II: “Der kleine Rückstand ändert überhaupt nichts”

Die U 23 von Hannover 96 hat die Niederlage im ersten Aufstiegsspiel bei den Würzburger Kickers offenbar abgeschüttelt. Trainer Daniel Stendel und Leitwolf Julian Börner stellen großen Optimismus zur Schau und setzen auch auf eine große Kulisse im Zweitliga-Stadion.

Setzt bei seiner Mannschaft auf eine Leistungssteigerung im Rückspiel: Daniel Stendel, Trainer der U 23 von Hannover 96

Setzt bei seiner Mannschaft auf eine Leistungssteigerung im Rückspiel: Daniel Stendel, Trainer der U 23 von Hannover 96

IMAGO/Lobeca

Spätestens nach der Trainingseinheit am Donnerstagvormittag – nur etwa neun Stunden nach der nächtlichen Rückkehr aus Würzburg – war bei Daniel Stendel (50), U-23-Trainer von Hannover 96, der Optimismus komplett zurück. “Da war richtig Energie drin”, freute sich der frühere Bundesliga-Profi und 96-Cheftrainer im kicker-Gespräch, dass seine Spieler die knappe 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel der Aufstiegsrunde beim bayerischen Meister FC Würzburger Kickers bereits abgehakt hatten und der Fokus sofort wieder auf das entscheidende Rückspiel am Sonntag gerichtet war.

“Wir haben mit unseren Fans im Rücken nach wie vor sehr gute Chancen”, betonte Stendel mit Blick auf den Showdown in der großen Heinz von Heiden Arena und freut sich auf ein “möglichst volles Stadion”. Nach dem Vorverkauf zu urteilen, ist eine Kulisse jenseits von 20.000 Zuschauern zumindest nicht unrealistisch.

Das wollen wir am Sonntag besser machen – und dann haben wir noch alle Möglichkeiten.

Daniel Stendel über die fehlende Torgefahr im Hinspiel

Stendel weiß, dass sein Team vor eigenem Publikum vor allem in der Offensive “eine Schippe drauflegen muss”, wenn nach dem erstmaligen Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Nord nun auch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der Sprung in die eingleisige 3. Liga gelingen soll. “Es war ein hochintensives Spiel gegen einen sehr guten Gegner”, so der 96-Trainer. “Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit viel Druck aufgebaut. Im letzten Drittel haben wir jedoch die absolute Torgefahr nicht ausgestrahlt. Das wollen wir am Sonntag besser machen – und dann haben wir noch alle Möglichkeiten.”

AUFSTIEGSSPIELE ZUR 3. LIGA

In dieselbe Kerbe schlug der routinierte Abwehrspieler Julian Börner (33), der nach mehr als 200 Einsätzen in der 2. Bundesliga künftig regelmäßig für die zweite Mannschaft der Niedersachsen auflaufen wird. “Man hat in der ersten Halbzeit gemerkt, dass ein bisschen Nervosität und Respekt vor dem Gegner da waren”, so Börner, der sich bei seinem erst zweiten Einsatz für die U 23 auf Anhieb als stabilisierendes Element in der Defensive erwies und als Führungsspieler Verantwortung übernahm. “Wenn man die zweite Halbzeit sieht, waren wir klar besser. Wir waren gut am Drücker, aber vor dem gegnerischen Tor hat uns die Genauigkeit gefehlt. Dennoch ist für uns noch alles drin.”

Davon ist auch Trainer Stendel überzeugt: “Auf uns wartet ein echtes Endspiel, das wir so oder so gewinnen wollen. Der kleine Rückstand aus dem Hinspiel ändert daran überhaupt nichts. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir uns im Vergleich zum ersten Duell noch weiter steigern können. In dieser Formation hatten wir schließlich noch nie zusammengespielt.”

Zwar konnte Stendel neben Innenverteidiger Börner mit Torhüter Leo Weinkauf (27), Linksverteidiger Brooklyn Ezeh (22) sowie den Offensivspielern Kolja Oudenne (22) und Christopher Scott (21) in Absprache mit der Lizenzabteilung auf vier weitere Profis zurückgreifen. Mit Top-Torjäger Lars Gindorf (22), der sich bei Hannover 96 zum Stammspieler in der 2. Bundesliga entwickelt hat, sowie Muhammed Damar (20/kehrt nach Leihe zur TSG Hoffenheim zurück) und Antonio Foti (20/kehrt nach Leihe zu Eintracht Frankfurt zurück) standen allerdings auch drei Spieler nicht mehr zur Verfügung, die mit ihren Toren entscheidenden Anteil am Meistertitel in der Nord-Staffel hatten. Insgesamt trafen sie bei insgesamt 37 Regionalliga-Einsätzen 38-mal. Dafür müssen jetzt andere Spieler in die Bresche springen.

Sorgen bereitet Adem Podrimaj (21). Der defensive Mittelfeldspieler musste in Würzburg kurz nach der Pause verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Ralf Debat