Step by step: Paredes plant die nächsten Schritte

Step by step: Paredes plant die nächsten Schritte

Wolfsburgs Kevin Paredes ist seinem Olympia-Traum nähergekommen – in der neuen Saison will er dann auch beim VfL den nächsten Entwicklungsschritt machen.

Entwicklungsschritt: Kevin Paredes stand in 28 Ligaspielen für den VfL Wolfsburg auf dem Feld.

Entwicklungsschritt: Kevin Paredes stand in 28 Ligaspielen für den VfL Wolfsburg auf dem Feld.

picture alliance/dpa

Sein persönlicher Saisonabschluss geriet fulminant. Kevin Paredes erzielte beim Wolfsburger 1:3 gegen Mainz 05 sein drittes Saisontor, das er mit einem spektakulären Rückwärtssalto zelebrierte. Kein großes Ding für ihn, gelernt ist gelernt. “Als Profi habe ich es aber jetzt das erste Mal gemacht.” Es war der Abschluss einer Saison, die er differenziert betrachtet. “Es war schön, mehr Vertrauen von den Trainern erhalten zu haben, aber ich hätte mehr zeigen können. Ich weiß, dass ich dem Team deutlich mehr geben kann.”

Paredes, das darf nicht vergessen werden, ist erst 21 Jahre. Immer noch blutjung. Andererseits kostete der US-Boy, als er im Januar 2022 als damals 18-Jähriger von DC United aus der MLS nach Wolfsburg wechselte, auch rund sieben Millionen Euro. Viel Geld für ein Talent, das schmächtig daherkam, sich erst einmal an Deutschland, die Liga, den VfL gewöhnen musste. Seine Einsatzzeiten steigen seither kontinuierlich, in der abgelaufenen Spielzeit stand er in 28 Ligaspielen auf dem Feld, 15-mal davon in der Startelf.

Drei Tore, dreimal aus dem Fünfmeterraum

“Auch wenn ich mit mir nicht voll zufrieden war, so war es doch ein Schritt nach vorne”, ist Paredes überzeugt. Drei Tore erzielte der Linksfuß, ebenfalls zu wenig für sein Empfinden, und dennoch stellen sie seinen persönlichen Bestwert da. Außerdem bemerkenswert: Paredes erzielte alle Treffer aus dem Fünfmeterraum. Klammert man die Standardsituationen aus, traf beim VfL nur Torjäger Jonas Wind ebenfalls dreimal in dieser Zone.

Paredes’ Plus: die Flexibilität

Paredes demonstriert Flexibilität, einen Torriecher. Auf der linken Außenbahn, ein großes Plus des Amerikaners, ist er in jedem System einsetzbar. Als linker Verteidiger in der Viererkette wie auch als Schienenspieler in einer Dreierketten-Formation oder auch als offensiver Flügelmann, der immer wieder im Strafraum auftaucht. Step by step wird er beim VfL zu einem wichtigen Faktor. Der nächste Schritt soll in der neuen Saison folgen. Sein Wunsch: mehr Torbeteiligungen, ein Stammplatz. “Ich weiß”, sagt Paredes, “das ist noch ein weiter Weg, ich muss noch viel lernen. Aber ich hoffe, die nächste Saison wird viel besser.”

Dass es ein ereignisreicher Sommer für ihn wird, dafür könnte Marko Mitrovic sorgen. Der Cheftrainer der US-amerikanischen Olympiamannschaft nominierte Paredes für den vorläufigen Olympia-Kader. “Ich hoffe, dass ich dabei bin”, sagt der Wolfsburger. Der erste Schritt ist auch hier gemacht.

Thomas Hiete