Draisaitl trifft, die Oilers schlagen zurück

Draisaitl trifft, die Oilers schlagen zurück

Das Western-Conference-Finale zwischen den Dallas Stars und den Edmonton Oilers entwickelt sich zu einem Thriller mit Eishockey der allerbesten Sorte. In Spiel vier drehten die Oilers einen frühen 0:2-Rückstand in einen 5:2-Sieg und glichen in der Serie zum 2:2 aus. Auch Leon Draisaitl traf.

Leon Draisaitl (l.) hat soeben das 4:2 erzielt und jubelt mit den Teamkollegen.

Leon Draisaitl (l.) hat soeben das 4:2 erzielt und jubelt mit den Teamkollegen.

IMAGO/USA TODAY Network

Oilers-Coach Kris Knoblauch setzte nach dem unnötigen 3:5 in Spiel drei frische Impulse, brachte erstmals in diesen Playoffs den jungen Schweden Philip Broberg in der Abwehr, Routinier Corey Perry nach mehreren Spielen Pause sowie Ryan McLeod nach einem Denkzettel von einer Party. Kadertiefe, die Edmonton in den vergangenen Jahren abgegangen war. Vinny Desharnais, Warren Foegele und Sam Carrick saßen stattdessen auf der Tribüne. McLeod und Perry bekamen Leon Draisaitl als Center, der zuletzt regelmäßig in einer Reihe mit Dylan Holloway und Evander Kane gespielt hatte.

Dallas erwischt den besseren Start

Diese Änderungen nutzten zunächst nichts, nach genau 58 Sekunden brachte Wyatt Johnston Dallas mit dem ersten Schuss in Führung. Connor McDavid hätte kurz darauf ausgleichen können, die Stars aber brachten wie so oft in dieser Serie einen Stock dazwischen. Glück für die Oilers, dass Roope Hintz allein vor Stuart Skinner vorbei zielte (6.). Dafür traf Esa Lindell Sekunden später vom Bully weg zum 2:0, Darnell Nurse fälschte ab. Der Verteidiger steht im Zentrum der Kritik in diesen Playoffs – mit 9,25 Millionen Dollar ist er ein Großverdiener im Team, sein Plus-Minus-Wert liegt bei -12.

Im Gegensatz zu Spiel 3, in dem die Oilers ein starkes erstes Drittel hinlegten, aber eine 2:0-Führung herschenkten, fanden sie überhaupt nicht ins Spiel, brauchten fast zehn Minuten für ihren ersten Torschuss. Fast aus dem Nichts staubte McLeod nach einem Perry-Schuss zum Anschluss ab (14.). Draisaitl scheiterte kurz drauf an Goalie Jake Oettinger. Den Ausgleich besorgte stattdessen Evan Bouchard (17.). McDavid nutzte bei seinem Schuss Oettingers Schoner als Bande, der Verteidiger verwertete den Abpraller. Viel Pech hatten die Oilers in ihrem ersten Power-Play: McDavid traf Pfosten und den auf der Linie liegenden Stock von Oettinger, Draisaitl zielte knapp vorbei.

Doppelschlag zur Wende

Im Mittelabschnitt hielt Oettinger stark gegen Zach Hyman (26.). In Unterzahl führte ein Konter zu Edmontons erster Führung: Bei einem 2:1-Konter bediente Connor Brown Mattias Janmark (35.), Spiel gedreht. Nur 51 Sekunden später verwertete Draisaitl einen Querpass von Hyman zu seinem 10. Tor in den Playoffs zum 4:2. In den letzten 20 Minuten drückte Dallas, die Oilers verteidigten und hielten dieses Mal ihren Vorsprung. Als Oettinger vom Eis gegangen war, traf Mattias Ekholm aus dem eigenen Drittel ins leere Tor zum Endstand (59.).

Oilers nun wieder auf Reisen

Die Serie geht nun zurück nach Dallas, Spiel fünf steigt in der Nacht auf Samstag. Schon in der kommenden Nacht duellieren sich die New York Rangers und die Florida Panthers in Spiel 5 des Eastern-Conference-Finals, auch hier steht es 2:2. Spannung pur in der NHL. Vier Teams kämpfen noch um den Stanley-Cup, alles ist offen. Eishockey-Herz, was willst Du mehr?

Frank Linkesch