“Mit Ketten und Vorhängeschlössern”: Wie Florenz die Final-Revanche plant

“Mit Ketten und Vorhängeschlössern”: Wie Florenz die Final-Revanche plant

Im vergangenen Sommer verlor die AC Florenz zwei Endspiele, nun steht sie erneut im Finale der Conference League. Die Enttäuschung über die Niederlagen im Vorjahr ist nun der große Antrieb der Violetten.

Florenz-Trainer Vincenzo Italiano hofft auf Energie aus den Final-Niederlagen im Vorjahr.

Florenz-Trainer Vincenzo Italiano hofft auf Energie aus den Final-Niederlagen im Vorjahr.

IMAGO/CTK Photo

Es waren bittere Wochen, die die AC Florenz im vergangenen Sommer erlebte. Vor fast genau einem Jahr verlor “La Viola” erst nach früher Führung das Finale der Coppa Italia gegen Inter Mailand, ehe sie gegen West Ham in der 90. Minute den Nackenschlag hinnehmen musste und in der Conference League das zweite Endspiel binnen weniger als zwei Wochen verlor. Gleich doppelt hatte Florenz die Chance auf den ersten Titel seit der Coppa Italia 2001 – und zweimal stand am Ende nur der zweite Platz.

Doch genau diese bitteren Erfahrungen aus dem Vorjahr sind es, die das Team von Trainer Vincenzo Italiano Hoffnung auf ein Happy End schöpfen lässt. Denn statt den Kopf vor lauter Final-Tristesse in den Sand zu stecken, erwies sich die Fiorentina auch in der laufenden Saison als ausgewiesener Pokal-Spezialist. In der Coppa war zwar diesmal im Halbfinale gegen Atalanta Bergamo Schluss, in der Conference League stehen die Violetten aber wieder im Finale.

“La Viola” zieht Kraft aus der Vorsaison

“Wir hatten nicht geplant, diese Finals zu erreichen”, blickte Italiano zuletzt positiv auf die Vorsaison zurück. “In der letzten Saison haben wir die Erwartungen übertroffen, und in der laufenden Saison haben wir sie gut bestätigt. Jetzt haben wir die Chance, uns zu revanchieren. Letztes Jahr ist es nicht gut ausgegangen, aber wir werden diese Bitterkeit für ein anderes Ende nutzen.”

Finale der Conference League

Und genau hier bringt der in Karlsruhe geborene Trainer die Erfahrungen aus dem vergangenen Sommer ins Spiel: “Ich erinnere mich an ein zufälliges Tor gegen West Ham und an ein weiteres in einer Situation, die wir anders hätten gestalten müssen. Ein paar Minuten zuvor hatten wir eine große Chance, das Spiel zu gewinnen. Jetzt wissen wir, wie wir uns vorbereiten müssen. Die Traurigkeit über die letzten beiden Endspiele muss uns antreiben, unser Bestes zu geben.”

Für den Achten der Serie A gilt es nun, den Reifeprozess im Finale unter Beweis zu stellen. Vom dortigen Kontrahenten Olympiakos Piräus zeigt sich Italiano beeindruckt. “Das unser Gegner im Halbfinale zweimal gegen Aston Villa (Vierter der Premier League, Anm. d. Red.) gewonnen hat, bedeutet, dass sie gut sind. Wir werden auf eine gute Mannschaft treffen. Sie haben 1:4 gegen Maccabi verloren und sechs Tore im Rückspiel erzielt. Sie versprühen Enthusiasmus!”

Italianos Methoden gegen Olympiakos-Knipser El Kaabi

Nicht nur das, Olympiakos hat in Ayoub El Kaabi auch den besten Torschützen des Turniers, der im laufenden Wettbewerb bereits zehnmal erfolgreich war. “Wir haben Ketten und Vorhängeschlösser vorbereitet”, scherzte Italiano über den 30 Jahre alten Stürmer. “Er weiß, wie man konsequent und auf jede Art und Weise Tore erzielt. Wir werden versuchen, ihn mit Entschlossenheit zu stoppen. Sowohl er als auch die Mannschaft haben eine außergewöhnliche Reise hinter sich. Wir sind ungeschlagen, aber sie haben in den letzten Spielen unglaubliche Leistungen gezeigt.”

Dass Olympiakos angesichts des Spielorts Athen und nur etwa 15 Kilometer Anreise zur AEK-Arena auf den Heimvorteil setzen kann, befürchtet Italiano übrigens nicht: “Das ist eine weitere Gefahr. Aber wenn man auf dem Platz steht, rückt alles in den Hintergrund. Die Hälfte des Stadions wird die Fiorentina unterstützen. Sie spielen in ihrer Stadt, aber das ändert nichts. Wir müssen alles beiseite schieben und uns auf uns selbst konzentrieren.” Diesmal mit dem besseren Ende für “La Viola”?