Conference-Finale – und Meisterschaft? Olympiakos auf Wolke sieben

Conference-Finale – und Meisterschaft? Olympiakos auf Wolke sieben

Als vor genau drei Monaten der Baske José Luis Mendilibar in Piräus anheuerte, ging es darum, als siebter Trainer der letzten zwei Jahre eine verkorkste Saison einigermaßen zu retten. Seit Donnerstagabend träumt jeder Fan des griechischen Rekordmeisters vom ersten europäischen Titel in der 99-jährigen Vereinsgeschichte.

Im Finalrausch: Olympiakos könnte den ersten europäischen Vereinstitel nach Griechenland holen.

Im Finalrausch: Olympiakos könnte den ersten europäischen Vereinstitel nach Griechenland holen.

IMAGO/One Inch Productions

Aktuell ist es ziemlich stressig, Olympiakos-Fan zu sein. Am frühen Donnerstagmorgen strömten einige Tausende zum Flughafen, um das Basketballteam nach dem Sieg in Barcelona zu bejubeln. Einige Stunden früher hatte das Team von Trainer Giorgos Bartzokas im entscheidenden fünften Spiel zum dritten Mal in Folge das FinalFour der Euroleague (24.-26. Mai in Berlin) erreicht. Es winkt der vierte Titel im wichtigsten europäischen Basketballwettbewerb.

Spielbericht

Ein paar Stunden später feierten 32.000 Olympiakos-Fans im heimischen Karaiskakis-Stadion überschwänglich den 2:0-Erfolg über Aston Villa. Die erste europäische Finalteilnahme der langjährigen Vereinsgeschichte ist damit perfekt. Zigtausende feierten die komplette Nacht rund um die Hafenpromenade von Piräus. Noch besser: Zum Finale gegen die Fiorentina muss das Team von Trainer Mendilibar nur die knapp 15 Kilometer nördlich in die neue AEK-Arena fahren.

In nur drei Monaten schaffte es Mendilibar, aus einem eher lustlosen Haufen eine perfekt funktionierende Mannschaft zu formen, die den aktuellen Tabellenvierten der englischen Premier League zwei Mal souverän besiegte und verdient ins Finale der Conference League einzog. Der baskische Coach steht nach dem Europa-League-Sieg mit dem FC Sevilla in der vergangenen Saison erneut in einem europäischen Finale.

Finalsieg auch für UEFA-Ranking von Bedeutung

Zwar ist bei den Wettanbietern Gegner Fiorentina, das erneut ins Finale der Conference League einzog, leicht favorisiert, doch rund um Piräus zweifelt keiner daran, wer am 29. Mai das Finale gewinnen wird. Vor allem nicht Klubboss Evangelos Marinakis: “Wir wollen nun auf griechischem Boden den Pokal holen.”. Erstmals für einen griechischen Klub. Bislang war die Teilnahme von Panathinaikos im Finale der Landesmeister gegen Ajax (0:2) im weit entfernten 1971 das Maß aller Dinge.

Sollte Olympiakos das Finale gegen die Fiorentina gewinnen, würde Hellas auch den 15. UEFA-Rang erreichen, was einen fünften europäischen Startplatz ab der Saison 2025/26 einbringen würde. Olympiakos wäre im Erfolgsfall in der kommenden Europa-League-Gruppenphase teilnahmeberechtigt.

Klappt’s auch noch mit der Meisterschaft?

Doch vorher muss Olympiakos noch drei Ligaspiele absolvieren. Durch das Nachholspiel am Sonntag bei PAOK hat der Rekordmeister die theoretische Chance auf den Meistertitel. In Toumba gewinnen, am Mittwoch daheim gegen AEK und am kommenden Sonntag beim Erzrivalen Panathinaikos – drei Siege würden für den Titel reichen. Zugegeben keine einfache Kombination. Doch momentan scheint beim Rekordmeister alles möglich.

Georgios Vavritsas