Nur die Celtics können die Celtics schlagen

Nur die Celtics können die Celtics schlagen

In der NBA geht es aktuell in der zweiten Playoff-Runde zur Sache. Die Boston Celtics haben einmal mehr ein Ausrufezeichen gesetzt – auch dank Derrick White. Der Titel geht nur über die Kelten.

Im Flow: Bostons Derrick White.

Im Flow: Bostons Derrick White.

Getty Images

Die Fans in Boston warten mittlerweile schon lange. 2008 holten die Kelten zuletzt den NBA-Titel, den 17. und bis heute letzten. Aber es sieht sehr viel danach aus, als könnte das Warten in diesem Jahr wirklich ein Ende haben. Denn Boston macht nach einer herausragenden Hauptrunde mit 64 Siegen aus 82 Spielen auch in den Postseason eine sehr gute Figur.

In der ersten Playoff-Runde gab es ein klares 4:1 gegen Miami. Die Niederlage zu Hause kam überraschend, in fremder Halle zeigten die Celtics dann zweimal eindrucksvoll ihre Stärke und machten vor heimischem Publikum alles klar. Anschließend hatte die Mannschaft von Coach Joe Mazzulla etwas länger warten müssen, weil Cleveland und Orlando die sieben Spiele komplett ausreizten.

Das erste Spiel gegen die Cavs in eigener Halle war nun das nächste kleine Statement Bostons, am Ende stand ein nie gefährdeter 120:95-Sieg auf der Anzeigetafel. Der Erfolg ist wie immer vielschichtig, dennoch sticht in den vergangenen Partien ein Name schon etwas heraus: Derrick White.

Der Glatzkopf mit Bart ist in den vergangenen Spielen richtig heiß gelaufen. 38 Punkte, 25 Punkte, 25 Punkte: So liest sich die beeindruckende Bilanz der vergangenen drei Begegnungen. Er ist der erst fünfte Spieler der NBA-Geschichte (nach Steph Curry, Klay Thompson, Jamals Murray und Damian Lillard), der mindestens 20 Dreier in drei aufeinanderfolgenden Playoff-Spielen versenkt hat. “Es fühlt sich gut an, ich will uns einfach nur helfen, dass wir gewinnen”, sagte White nach dem Sieg gegen die Cavaliers.

Großes Lob von Brown

Der 29-Jährige hat nach ordentlichen 15,2 Punkten in der Hauptrunde sein Level extrem angehoben und kommt in der Endrunde bisher auf 22,8 Punkte (Karrierebestwert). Damit entlastet White natürlich das Star-Duo Jalen Brown und Jayson Tatum und macht die Kelten, die aktuell auf den verletzten Kristaps Porzingis verzichten müssen, noch einmal unausrechenbarer. “Derrick White ist extrem gewachsen”, lobt Mitspieler Brown. “Das ist eine Version von ihm, die wir bisher nicht gesehen haben. Er steckt viel Arbeit rein, sein Körper hat sich entwickelt, er hat etwas mehr Erfahrung in den Playoffs. Und er ist aggressiver – wir treiben ihn an, das mehr und mehr zu machen.”

Kurzum: Aktuell spricht viel für die Kelten.

Mit Tatum hat der beste Spieler noch Luft nach oben. Brown spielt herausragende Playoffs und ist mit 24,3 Punkten Topscorer der Mannschaft. White wird immer selbstbewusster und macht in der Postseason bisher sogar mehr Punkte als Tatum. Mit dem verletzten Porzingis haben die Celtics außerdem eine Waffe in der Hinterhand. Jrue Holiday agiert als Schweizer Taschenmesser und ist defensiv wie offensiv ein wichtiger Faktor. Und dann gibt es noch Bankspieler wie Payton Pritschard, die wie gegen die Cavs in Spiel eins auch mal 16 Punkte machen können.

Bei den Buchmachern sind die Celtics der klare Favorit auf die Larry O’Brien Trophy. Nach all den Eindrücken in der Regular Season und Playoffs kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Nur die Celtics können die Celtics schlagen.