Lübecks Titelchancen schwinden – fehlender Rückhalt stößt etwas auf

Lübecks Titelchancen schwinden – fehlender Rückhalt stößt etwas auf

Der 1. FC Phönix ließ im Kampf um den Titel zuletzt Federn. Die Chancen sind nur noch minimal. Der Fokus gilt nun dem Landespokal.

1.305 Zuschauer wie beim Spitzenspiel gegen Hannover II verirrten sich in dieser Spielzeit nur selten zu den Heimspielen des 1. FC Phönix Lübeck.

1.305 Zuschauer wie beim Spitzenspiel gegen Hannover II verirrten sich in dieser Spielzeit nur selten zu den Heimspielen des 1. FC Phönix Lübeck.

IMAGO/Lobeca

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In der Regionalliga Nord geht es auf die Zielgerade, stehen noch zwei komplette Spieltage an. Im Kampf um den Meistertitel, der zur Teilnahme an den Aufstiegspartien zur 3. Liga gegen Bayern-Vertreter Würzburger Kickers berechtigt, geht es längst ans Eingemachte. Aktuell hat Hannover 96 II (70 Punkte) die Nase allerdings vorne, ziert die Tabellenspitze.

Doch auch die dahinter positionierten Klubs, der SV Meppen (65 Punkte) und der 1. FC Phönix Lübeck (62 Punkte, ein Spiel mehr zu absolvieren), sind noch nicht komplett aus dem Rennen, weisen allerdings schon einen recht großen Rückstand auf die Niedersachsen auf.

Fokus auf dem Landespokal

Die Adlerträger müssen sich allerdings an die eigene Nase fassen, verpassten es am vergangenen Samstag ihre Hausaufgaben zu erledigen und ließen gegen die SV Drochtersen/Assel mit dem 0:2 – beide Tore fielen in der Schlussphase (84./88.) – auf dem Buniamshof Federn. Am Mittwoch (18.30 Uhr) besteht im Nachholspiel gegen den Hamburger SV II immerhin die Möglichkeit, auf dann fünf Zähler Rückstand zu verkürzen.

Ganz vorbei ist der Traum vom Titel laut Frederik Trumpler also noch nicht, eine realistische Einschätzung zur aktuellen Lage gibt der Pressesprecher des 1. FC dann aber doch ab. “Im Fußball ist alles möglich. Dass die Chancen auf die Meisterschaft enorm geschrumpft sind, ist uns natürlich bewusst. Betrübt sind wir deshalb nicht. Wir spielen weiterhin eine sensationelle Saison, die wir sogar mit dem Landespokal-Sieg veredeln können. Darauf liegt unser Fokus.”

Geringe Zuschauer-Resonanz

Eine gute Spielzeit ist es längst für die Adler, daran wird sich auch beim Nicht-Erreichen des Titels nichts ändern. Eine, die allerdings gerade mit Blick auf die bisherige Zuschauer-Resonanz sich nicht widerspielegelt.

Während man mit guten finanziellen Möglichkeiten ausgestattet und sportlich absolut auf der Höhe mit der Konkurrenz ist, nimmt man in der Hansestadt den Höhenflug der Adler kaum zur Kenntnis. Zuletzt verliefen sich beim ambitionierten Klub aus dem hohen Norden zunächst beim 4:2 gegen Eintracht Norderstedt auf dem städtischen Buniamshof gerade einmal 230 Zuschauer. Auch bei der Pleite am Samstag an gleicher Stelle gegen Drochtersen/Assel waren es mit letztlich 448 nicht wesentlich mehr, die sich einfanden.

Bisher wohnten 7.718 Zuschauer den 15 Partien auf eigenem Terrain bei, das entspricht einem Schnitt von 515 pro Heimspiel. Frank Salomon, seines Zeichens Geschäftsführer und Sportdirektor des Traditionsvereins, ist durchaus enttäuscht, das sein Team nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die eigentlich angemessen sei: “Ich könnte dazu viel sagen, viele Dinge aufzählen. Auf jeden Fall liegt es aber nicht an der Mannschaft, die großartiges geleistet hat, die viel mehr Zuschauer verdient hätte. Jeder weiß aber auch, dass wir nicht an unserer Heimspielstätte, dem Flugplatz, spielen können. Das macht auch viel aus. Wir nehmen es aber so, wie es ist. Uns ist es mittlerweile egal, wie viele Zuschauer uns unterstützen, wir denken weiter von Spiel zu Spiel, konzentrieren uns auf uns und wollen bis zum Ende durchziehen, weitere Siege feiern. Ich bin mir auch sicher, dass uns das gelingt.”

Stephan Russau