HSV dreht Pausenrückstand in umkämpftem Spiel gegen den Bergischen HC

HSV dreht Pausenrückstand in umkämpftem Spiel gegen den Bergischen HC

Nach dem 31:31 des HC Erlangen gegen die MT Melsungen wollte der Bergische HC im Auswärtsspiel beim HSV Hamburg vor 3000 Zuschauern mit einem Sieg den Anschluss ans rettende Ufer halten und den Drei-Punkte-Rückstand auf den HCE verkürzen. In einem hart umkämpften Spiel mit zwei roten Karten sah es für den Bergischen HC lange gut aus. In der Schlussviertelstunde schlichen sich dann zu viele Fehler ins Angriffsspiel ein und man musste sich mit 30:32 (18:15) in Hamburg geschlagen geben.

Casper Mortensen knackte im Spiel gegen den Bergischen HC die 200-Tore-Marke in dieser Saison.

Casper Mortensen knackte im Spiel gegen den Bergischen HC die 200-Tore-Marke in dieser Saison.

IMAGO/Lobeca

Gegen den Bergischen HC konnte Torsten Jansen wieder auf Casper Mortensen und Niklas Weller zurückgreifen, welche neben den Langzeitverletzten Andreas Maagard und Dominik Axmann bei der deutlichen Niederlage gegen den TVB Stuttgart fehlten. Weiterhin verzichten mussten die Hamburger auf Jens Vortmann und Tomislav Severec, welcher sich gegen Stuttgart einen Achillessehnenriss zuzog. Den Aufwind, welchen der Bergische HC durch zuletzt zwei Siege in Folge verspürte, konnte der HSV zunächst bremsen.

Johannes Bitter startete mit drei Paraden ins Spiel und die Hamburger konnte sich direkt auf 3:0 absetzen. Vier Minuten verstrichen bis Lukas Stutzke zum ersten Mal für den Bergischen HC erfolgreich war. Während sich ins Angriffsspiel des HSV nun zunehmend Fehler einschlichen, konnte auch Peter Johannesson im Tor der Gäste mit zwei Paraden glänzen, sodass Tomas Babak den 3:0-Lauf des BHC in der 8. Minute mit dem Ausgleichstreffer zum 4:4 krönen konnte.

Mit dem Tor zum 5:5 zog Frederik Ladefoged außerdem eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Dino Corak. Eine Siebenmeter-Parade des extra eingewechselten Christopher Rudeck nutzte Djibril M’Bengue zur ersten BHC-Führung des Abends (6:5, 13.). Nach einem Stürmerfoul der Hamburger konnte Noah Beyer vom Siebenmeter-Strich sogar auf zwei Tore erhöhen.

Nun folgte ein schnelles Hin und Her: Zoran Ilic verkürzte auf 6:7, Grega Krecic gab die schnelle Antwort zum 6:8 (15.). Dani Baijens konnte zwar noch einmal auf 7:8 verkürzen, dann nutzte der Bergische HC jedoch zwei Paraden des gut aufgelegten Peter Johannesson zur ersten Drei-Tore-Führung (7:10, 17.). Beim Stand von 8:11 (18.) griff HSV-Trainer Torsten Jansen zur ersten Auszeit. Als Probleme seiner Mannschaft identifizierte er besonders die schwache Wurfquote von 53% und den schlechten Rückzug.

Zwei rote Karten binnen sieben Minuten

Zunächst konnte der der HSV in Person von Zoran Ilic noch einmal auf 9:11 verkürzen (19.), doch dann drehte der BHC auf und zog bis zur 21. Minute auf 9:14 davon. Erneut geschwächt wurde der HSV nun durch eine rote Karte, welche die Schiedsrichter nach Sichtung des Videobeweises gegen Niklas Weller gaben. Durch zwei Tore von Tim Nothdurft konnte der BHC den Vorsprung in Überzahl gar auf sechs Tore ausbauen (10:16, 23.). Dann gelangen den Hamburgern jedoch drei Tore in Folge – auch dank einer Siebenmeter-Parade von Johannes Bitter.

Dennoch konnte sich der HSV nicht entscheidend herankämpfen. Immer wieder stand Peter Johannesson zwischen den Pfosten im Weg und der BHC zog erneut auf fünf Tore davon (13:18, 27.). Nun sah Frederik Ladefoged nach einem Gesichtstreffer gegen Leif Tissier ebenfalls die rote Karte – erneut hatten sich die Schiedsrichter die Wiederholung angeschaut.

Hamburg dreht auf

In Überzahl konnten die Hamburger kurz vor der Pause erneut auf drei Tore verkürzen. Der Treffer zum 15:18-Pausenstand vom Siebenmeter-Strich bedeutete für Casper Mortensen gleichzeitig das 200. Saisontor.

Nach Wiederanpfiff verkürzte Dani Baijens zum 16:18, dann musste er sich allerdings nach einer Oberschenkelverletzung auswechseln lassen. Das brachte allerdings keinen Bruch ins Hamburger Spiel. Nachdem in einem umkämpften Spiel binnen kurzer Zeit auf beiden Seiten eine Zeitstrafe gegeben wurde, warf Casper Mortensen vom Siebenmeter-Strich mit seinem fünften Treffer den Anschluss zum 17:18 (32.). Nach einer Parade von Johannes Bitter traf Zoran Ilic ins leere Tor zum 18:18-Ausgleich. Wenig später war Dino Corak vom Kreis erfolgreich – binnen drei Minuten drehte Hamburg den 15:18-Pausenrückstand in ein 19:18.

Erst in der 35. Minute war Tomas Babak für den Bergischen HC das erste Mal in der zweiten Halbzeit erfolgreich. Casper Mortensen traf von der Siebenmeter-Linie nur den Pfosten und Mads Andersen brachte die Gäste erneut in Führung (19:20, 37.). In den nächsten Minuten legte der Bergische HC immer wieder mit einem Tor vor, doch die Hamburger konnten jedes Mal ausgleichen (24:24, 45.). Auf beiden Seiten konnten zu dieser Zeit besonders die Torhüter glänzen, Bitter und Johannesson standen bis zur 47. Minute jeweils bei elf Paraden.

Immer wieder Bitter

Johannes Bitter war es auch, der in der 48. Minute verhinderte, dass der Bergische HC sich erneut auf zwei Tore absetzen konnte (24:25), wenig später gelang Dino Corak der erneute Ausgleich. Auch eine Zeitstrafe gegen Azat Valiullin brachte den HSV nicht weiter ins Hintertreffen – wieder war Bitter zwischen den Pfosten zur Stelle. Nun konnte auch Dani Baijens wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Beim Führungstreffer zum 26:25 verletzte sich dann jedoch Jacob Lassen am Finger und kehrte nicht noch einmal aufs Spielfeld zurück.

Linus Arnesson antwortete mit dem schnellen Ausgleichstreffer, die Brisanz des Duells für den Bergischen HC für die Mission Klassenerhalt war zu spüren. In Überzahl konnten die Hausherren nach einer Zeitstrafe gegen Aron Seesing erneut in Führung gehen (27:26, 51.). Ins Spiel der Bergischen Löwen schlichen sich immer mehr technische Fehler ein und Dani Baijens erhöhte mit seinem sechsten Treffer erneut auf zwei Tore (28:26, 53.).

Fünf Minuten vor Schluss sorgte Casper Mortensen im Konter zur Drei-Tore-Führung (30:27, 55.). Die Vorentscheidung war gefallen. Den Sieg ließen sich die Hamburger nicht mehr nehmen und retteten einen Zwei-Tore-Vorsprung über die Ziellinie. Der 32:30-Sieg war die richtige Antwort auf die Niederlage in Stuttgart. Den BHC trennen weiterhin drei Punkte vom rettenden Ufer.

Abseits des Spiels: Bergischer HC fordert Aufklärung rund um HSV-Lizenz

Merle Klingenberg