Keine Rechenspiele bei Hoffenheim II: “Zu weit vorauszuschauen, war noch nie gut im Fußball”

Keine Rechenspiele bei Hoffenheim II: “Zu weit vorauszuschauen, war noch nie gut im Fußball”

Immer noch im Rennen: Dank der Niederlage der Stuttgarter Kickers darf die TSG Hoffenheim II nach zuletzt zwei Pleiten in Folge weiter vom Titel träumen. Trainer Vincent Wagner spricht über die tolle Entwicklung seiner Mannschaft und mahnt vor Rechenspielen.

Ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft hochzufrieden: TSG-Trainer Vincent Wagner.

Ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft hochzufrieden: TSG-Trainer Vincent Wagner.

IMAGO/Hartenfelser

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Selbst zwei 0:1-Niederlagen in Serie haben die Träume auf die Meisterschaft nicht platzen lassen, weil die Stuttgarter Kickers auch gepatzt haben. Die TSG Hoffenheim II befindet sich nach wie vor in Schlagdistanz zum schwäbischen Primus und könnte am Samstag sogar die Tabellenführung übernehmen.

“Vor der Saison haben wir uns intern Platz fünf als Ziel gesetzt”, sagt Vincent Wagner. Der Trainer von “Hoffe zwo” sieht seine Mannschaft dahingehend weit über dem Soll und obendrein ist in mehrmaliger Ausführung das gelungen, was eine U 23 primär leisten soll. Er zählt auf: “Tim Drexler und Umut Tohumcu gehören mittlerweile fest zu unserem Bundesliga-Kader und Joshua Quarshie spielt auf Leihbasis in der zweiten Liga bei Fortuna Düsseldorf.”

Keine Profi-Spritze im Saisonendspurt

Außerplanmäßige Unterstützung von den Profis ist im Saisonendspurt nicht geplant. Die Talente, die auf der Schwelle nach oben standen, sind dort mittlerweile angekommen. “Nun ist es wieder an uns, die Nächsten dafür auszubilden”, konstatiert Wagner.

Trotzdem wollen die Jungspunde der U 23, die anders als andere Bundesliga-Unterbauten ohne einen oder mehrere “Veteranen” auskommen, so weit oben wie möglich die Runde beenden und das würde im Optimalfall die Meisterschaft bedeuten.

Stuttgarter Derby als Vorteil

Vier Begegnungen stehen bis zum Saisonende auf dem Programm, das Ganze eventuell mit einem echten Finale am letzten Spieltag beim VfB Stuttgart II garniert. Die U 23 des VfB hat die Ausrutscher der Hoffenheimer und der Kickers genutzt, um aus dem Zwei- einen Dreikampf an der Spitze zu machen. Am Samstag treffen die beiden Kontrahenten aus der Landeshauptstand im GAZI-Stadion aufeinander und werden sich gegenseitig die Punkte streitig machen. Das kann für Hoffenheim zum Vorteil werden.

Davon will Wagner (noch) nichts wissen. Für den 38-Jährigen zählt einzig und allein das Heimspiel gegen den TSV Schott Mainz (Anpfiff, 14 Uhr), wie er versichert: “Zu weit vorauszuschauen war, wie übrigens auch zu weit zurückzublicken, noch nie gut im Fußball.”

Damit hakt er geschickt die vergangenen 0:1-Niederlagen in Steinbach Haiger letzte Woche Mittwoch und keine drei Tage später in Barockstadt Fulda-Lehnerz ab und sagt: “Am Ende der englischen Wochen hat uns ein bisschen die Kraft gefehlt.”

Tückische Aufgabe gegen Mainz

Gegen Schott Mainz ist er einerseits froh, “wieder zu Hause spielen zu dürfen”, andererseits hat er die jüngsten Auftritte des designierten Absteigers genauestens verfolgt und warnt: „Drei Siege aus den letzten vier Spielen und zuletzt Frankfurt II mit 3:0 geschlagen – das ist nicht die Bilanz eines Abstiegskandidaten und zeigt, wie trügerisch der Blick auf die Tabelle sein kann.

Christopher Benz